Christian Spließ: Es wird wohl noch etwas dauern bis es ein allgemein gültiges Berufsbild des Social Media Managers geben wird, verschiedene Bestrebungen gibt es zwar schon – so von den IHKs etwa – aber DEN Social Media Manager gibts noch nicht als ausgeprägtes Berufsbild. Dazu ist das Social Web noch zu neu. Und um ehrlich zu sein: Man wird in diesem Beruf auch nie „fertig“ sein, denn das Internet hat immer wieder neue Techniken und neue Entwicklungen zu bieten.
Was braucht man aber für den Beruf nun? Von meiner Warte aus kann ich zumindest einige Dinge nennen, die man für den Beruf haben sollte. Erstmal sollte man schon – und das wird noch etwas vernachlässigt – Grundkenntnisse darin besitzen, wie Kommunikation an sich funktioniert. Zumindest Watzlawick und Schulz-von-Thun gehören zu denjenigen, die man kennen sollte. Auch einige Dinge aus der NLP könnten nicht schaden: Pacing, Leading – generell sollte man schon einen Einblick darüber haben, wie menschliche Kommunikation funktioniert. Schließlich geht es ja um Kommunikation. Doch. 😉
Wichtig auch: Journalistisches Handwerkszeug. Also man sollte schon wissen, wie man für die verschiedenen Medien schreiben kann. Ab und an muss man vielleicht ja auch selbst eine Pressemeldung für die Homepage verfassen, weil es keine eigene PR-Abteilung im Unternehmen gibt. Wobei der Social Media Manager generell Hand in Hand mit der PR-Abteilung arbeiten wird oder sogar identisch mit dem PRler ist. Man muss wissen, wie man die einzelnen Dienste zielgruppengerecht bedient. Twitter erfordert eine andere Art des Umgangs als Facebook, wiederum ist Facebook anders als Google+. Man sollte daher auch wissen, welche Informationen man wie in welche Kanäle eingespeist werden sollen.
Soft Skills und Hard Skills
Dabei muss der Social Media Manager vor allem den Kontakt mit Menschen mögen. Ob virtuell oder persönlich. Ob per Kommentar oder per Like. Die sogenannten Soft Skills muss man für diesen Beruf haben. Dazu gehören vor allem Respekt und Transparenz und Authentizität. Wer keinen Spaß an der Kommunikation und am Umgang mit Menschen hat sollte sich noch mal gründlich überlegen, ob er wirklich in diesen Beruf reingehen möchte. Als Social Media Manager ist man eine Art von Kontaktanlaufstelle im Betrieb und man muss auch mit den Kollegen aus den anderen Abteilungen gut zusammen arbeiten können. Wenn diese nämlich einem die wichtigsten Informationen vorenthalten kann das schon problematisch sein. Insofern: Eine gehörige Portion Selbstvertrauen gehört unbedingt dazu.
Oft schrecken Einsteiger vor den vielen unzähligen technischen Tools zurück, die man als Social Media Manager beherrschen können soll – und vor allem auch vor dem Anspruch rund um die Uhr ansprechbar sein zu müssen. Letzteres ist natürlich eine Sache der Anstellung und der Regeln. Dass Öffnungszeiten auch im Social Web funktionieren beweist die Bahn und die Telekom. Freelancer haben dagegen oftmals mit dem Verschwimmen von Privat und Beruflich Probleme. Selbstdisziplin gehört also auch zu den Tugenden, die man für den Beruf mitbringen sollte. Generell aber gilt für das Einsetzen von technischen Tools: Wer eine Textverarbeitung bedienen kann, kommt mit einem Blogsystem in der Regel schon zurecht und wenn man das kann, kann man sich auch in Twitter und Facebook, Path, Instagram und so weiter und so fort einarbeiten. Es kommt eher darauf an dass man versteht, wie man diese Dienste bedient und einsetzt – nicht darum, den letzten Programmschnipsel im Quellcode zu kennen oder mit Yahoo-Pipes Bots zu bauen. Schaden kann sowas nicht, aber schließlich ist man kein Programmierer sondern eher Öffentlichkeitsarbeiter. Da ist das Vermitteln wichtiger als die Kenntnis wie die Technik genau funktioniert.
Last but not least
Wer sich für den Beruf des Social Media Managers entscheidet, sollte auch Neugier und Lust am Experimentieren mitbringen. Einerseits ist Neugier wesentlich weil sich das Internet so rasend schnell entwickelt und Lust am Experimentieren muss man haben weil sich das Internet so rasend schnell entwickelt. Neue Dienste tauchen sehr rasch am Horizont auf und auch wenns nicht unbedingt zum beruflichen Alltag dazugehört – ich bin sehr dafür, dass man das Recht auf Weiterbildung vom Datenschutzbeauftragten für den Social Media Manager übernimmt, es geht eigentlich auch gar nicht anders – muss man sich eventuell mit Diensten beschäftigen, die dann doch nicht praktikabel für den Beruf werden. Aber das weiß man halt vorher nie so genau.
Ob man nun generell ein Studium braucht wie das öfters bei den Stellenausschreibungen gefordert wird? Schreiben wir es mal so: Sicherlich kann es nicht schaden, aber ich bin skeptisch ob man wirklich damit ein besserer Social Media Manager ist nur weil man Kommunikationswissenschaften studiert hat. Ich denke relevant ist das erst wenn man die PR-Kenntnisse zusammen mit den Social Media Kenntnissen verbindet – die Zusatzkenntnisse für das Beherrschen von Social Media kann man auch zusätzlich zum Job erwerben.
Wenn Sie also meinen, dass eine Weiterbildung in diesem Bereich nicht schaden kann oder wenn Sie zusätzlich Qualifikationen für diesen Bereich brauchen – die Business Academy in Dortmund wäre zum Beispiel ein Anlaufpunkt um sich gezielt über die Anforderungen zu informieren. Und vielleicht sehen wir uns ja dort dann mal in einem Kurs, ich würde mich freuen.