Anders als in allen Frühjahren seit Beginn der Aufzeichnungen stieg die Arbeitslosigkeit im März 2009 an. Normalerweise belebt das Frühjahr – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – den Arbeitsmarkt. Es ist zu erwarten, dass diese Vorboten im März auf einen weitaus stärkerer Zuwachs an Arbeitslosen in den künftigen Monaten hinweisen. Insgesamt gibt es nun in Deutschland 3.586.000 Menschen ohne Arbeit. Saisonbereinigt stieg die Zahl um 69.000 im Vergleich zum Februar. Die Quote liegt nun bei 8,6 Prozent.
BA-Chef Weise rechnet frühestens 2010 mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. In diesem Jahr wird die Zahl der Arbeitslosen auf über vier Millionen steigen. Von November 2008 bis Februar 2009 sind 1,625 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit gekommen. Das sind 26 mal so viele wie im Vorjahres-Zeitraum. In Kürze ist mit weiteren 740.00 Anmeldungen zu rechnen. Betroffen von Kurzarbeit sind bisher vor allem die Automobilindustrie und deren Zuliefererbetriebe.
Die OECD erwartet den Höhepunkt der Arbeitslosigkeit 2010. Bis dahin wird nach Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Deutschland die Zahl auf über fünf Millionen ansteigen. Bis Ende 2010 würde das einen Quoten-Anstieg auf 11,8 Prozent bedeuten.