Eva Ihnenfeldt: Wer mich ein wenig kennt weiß ja, dass ich vier Kinder habe – natürlich alle erwachsen. Und wer mich ein wenig besser kennt weiß, dass ich alles andere bin als der Idealtyp einer Mutter, deren höchstes Glück ist, für die Familie zu sorgen und ihren Liebsten „den Rücken frei zu halten“. Ich habe mein Leben immer aus vollen Zügen ausgekostet – ob positiv oder dramatisch, und meine Kinder hatten es gewiss nie besonders leicht mit mir. Darum heute zum Muttertag das Gedicht einer „unwürdigen Mutter“, die das große Glück hat, dass trotz ihrer Unzulänglichkeiten aus allen vier Kindern gerade, klare, lebenstüchtige Menschen geworden sind – puh, da hab ich ja noch mal Glück gehabt!
An alle Kinder mit Bitte um Nachsicht
Wer ist Deine Mutter? Deine Hülle des Werdens? Dein Planet der Dich nährte bevor Du befreit?
Wie hat sie geatmet? Gerochen? Gegessen? Wie laut war die Stimme? Wie hat sie geschluckt?
Wie war die Befreiung? Hat sie geschrieen? Wie eng war Dein Weg? Wie schmerzhaft das Licht?
Und dann die Begegnung, die ersten Momente, die stillende Milch, das geborgene Glück.
Sie sind keine Götter sie sind einfach Menschen, sind keine Planeten, sind einfach nur da.
Holt sie vom Podest, betrachtet sie milde, ganz ohne Pathos, als Nachbar, als Freund.
Lasst uns zusammen die Erde genießen, in Dankbarkeit spüren, das Leben ist wahr.
Ein Gedicht zum Muttertag – Eva Ihnenfeldt: Wer mich ein wenig kennt weiß ja, dass ich vier Kinder habe natürli… http://t.co/Ih9aVU1YQ4
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