Elf Jahre gibt es Instagram. Gedacht war die Smartphone-Foto-App damals, damit kreative iPhone-User mit ihrem Handy Bilder aufnehmen, bearbeiten, hochladen – und mit der Community teilen konnten. Das war 2010 eine Sensation. Bis heute ist Instagram eine Smartphone-App geblieben, obwohl sich der Charakter des visuellen Netzwerks radikal geändert hat. Influencer, Marken, Verlage und Agenturen nutzen Instagram längst als Image- und Vertriebsplattform – da passt es nicht mehr, wenn Content hauptsächlich über mobile Endgeräte bearbeitet wird. Nun endlich sorgt Facebook Inc. für Abhilfe: Die Funktion, Instagram über Desktop-Computer zu bedienen, befindet sich bereits in der Test-Phase.
Die Facebook-Sprecherin Christine Pai hat bekannt gegeben, dass zumindest schon einmal Feed-Posts bald über den Desktop-Browser erstellt werden können. Instagram-Stories und Reels sind zur Zeit noch nicht mit dabei, doch sicher wird sich die komplette Plattform nach und nach professionalisieren. Für Nutzer ist die Aussicht verführerisch, da es dann leichter ist, hochprofessionelles Storytelling zu verwirklichen und den Produktkauf zu optimieren. Die bisherige Praxis der Profis, über Drittanbieter zu gehen, war nur ein Behelf. Wenn Instagram als Handelsplattform Amazon Konkurrenz machen will, ist die Benutzung des Desktop-Computers für Händler, Hersteller und Testimonials unabdingbar.
Aber ein bisschen schade ist es schon. Instagram war so ein romantisches Community-Tool, voller Kreativität, Gemeinschaftssinn und Unterstützungsbereitschaft – nun wird es mehr und mehr zum Image- und Verkaufskanal – aber das muss wohl so sein…