Wie das Handelsblatt berichtet, steigt die Zahl der Freiberufler in Deutschland weiter an. Der Bundesverand der Freien Berufe (BFB) hat eine Statistik veröffentlicht, nach der die Zahl der freiberuflich Tätigen im Zeitraum eines Jahres um fünf Prozent zugelegt hat. Waren es im Januar 2008 eine Millionen, sind es im Januar 2009 nochmals 53.000 selbständige Freiberufler mehr.
Zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden von Angehörigen der freien Berufe – gemeinsam mit ihren 2,9 Millionen Angestellten – erwirtschaftet. Dabei sind die klassischen Freiberufler, wie Anwälte, Ärzte oder Architekten, weniger für die Zuwächse verantwortlich. Bei Anwälten geht die Zahl der Gründungen sogar zurück. Nur Steuerberater zeigen wachsende Gründungszahlen.
Im Wachstum begriffen sind hingegen die Gründungen in Branchen wie Unternehmensberatung und Ingenieurwissenschaften. Das ist darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen ihr Stammpersonal verkleinern und Leistungen von externen Freiberuflern erbringen lassen. Vom Controlling bis zur Konstruktion wird gerne der selbständige Fachmann auftragsbezogen beschäftigt – gerade Ingenieure erfahren nicht selten, dass ihr Arbeitgeber ihnen vorschlägt, sich selbständig zu machen und danach gegen Honorar weiter zu arbeiten.
Freiberufler können zwar höhere Honorare erhalten als Angestellte. Doch als typische „Einzelkämpfer“ sind sie vielen Risiken ausgesetzt. Der BFB fordert deshalb, dass sich die Steuer-, Sozial- und Gesundheitspolitik stärker nach den Bedürfnissen der Selbständigen, Freelancer und Freiberufler ausrichtet.