Noch immer ist der Bereich der Unternehmensgründung und Selbstständigkeit im Berufsleben eher eine Männerdomäne. Wie eine Studie von April 2015 zeigt, entschieden sich in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren 6,5 Prozent der 18- bis 64-jährigen Männer für den Gang in die Selbstständigkeit, doch nur vier Prozent der Frauen. Während 60 Prozent der männlichen Gründer als Motiv angaben, ihr eigener Chef sein zu wollen und Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und ein höheres Einkommen anzustreben, sind es bei den Frauen nur 50 Prozent, die diese Motivation als Gründungsmotiv angaben. Häufig machen sich Frauen (aber natürlich auch viele Männer) selbstständig, weil sie keine Festanstellung finden.
Westdeutsche Frauen machen sich eher selbstständig als ostdeutsche Frauen, in Städten ist die Gründungsquote höher als in ländlichen Gebieten.
Quelle: Handelsblatt
Zahl der geförderten Existenzgründungen ging stark zurück
Seit 2011 – und den seitdem enormen Einschränkungen der Existenzgründungsförderung aus der Arbeitslosigkeit – ist die Zahl der Existenzgründer stark zurückgegangen. 2010 wurden in Deutschland 146.500 Existenzgründer über Arbeitsagenturen und Jobcenter gefördert, 2012 waren es nur noch 20.300. 2014 ist die Zahl wieder leicht auf 31.500 gestiegen. Das ist schade, da auch vor der Reform 2011 die Förderung von Existenzgründungen sehr erfolgreich war. Fast 80 Prozent der Jungunternehmen waren auch nach anderthalb Jahren weiter am Markt und waren nicht auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Nun überlegt die Bundesregierung, die Förderung von Existenzgründungen wieder zu verbessern, da dieser Tiefpunkt an frischen StartUps für den Standort Deutschland nicht gut ist – schon allein deswegen, weil durchschnittlich mit jeder Gründung vier neue Arbeitsplätze entstehen.
Quelle: FAZ