Existenzgründung 2013 – Gründungsmonitor der KfW: „Gründungsgeschehen auf dem Tiefpunkt“

Gründer: E. Ihnenfeldt und H. Rohde am Tag der Gewerbeanmeldung der Business Academy Ruhr GmbH

Seit 2000 werden von der KfW jährlich Zahlen erhoben über das Gründungsgeschehen in Deutschland. Der aktuelle Gründungsmonitor 2013 zeigt, dass es seitdem noch nie so wenige Existenzgründungen gegeben hat wie 2012. Hauptgründe sind wohl die gute Arbeitsmarktlage und die Änderungen der Gründungszuschuss Fördermittel für Existenzgründer durch die Bundesagentur für Arbeit. Für das laufende Jahr 2013 wird keine Besserung erwartet.

Insgesamt hat es 2012 775.000 Existenzgründungen gegeben. Dabei wurden 383.000 Vollzeit-Stellen geschaffen – 212.000 für Gründer, die im Vollerwerb gegründet haben, und 171.000 für angestellte Mitarbeiter. Fast die Hälfte der

Gründer: E. Ihnenfeldt und H. Rohde am Tag der Gewerbeanmeldung der Business Academy Ruhr GmbH

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befragten Gründer gab an, mit der Selbständigkeit eine explizite Geschäftsidee umsetzen zu wollen. Im Jahr 2011 sagten dass nur 35% der Gründer – fast zwei Drittel machten sich eher aus beruflicher Perspektivlosigkeit und meist aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig.

39 Prozent der Gründer sind Freiberufler – 2011 waren es erst 36 Prozent. Bei allen befragten Gründern waren es im Durchschnitt sieben Monate, die sie für die Umsetzung der Selbständigkeit brauchten – von der Idee bis zum Start. Die Hälfte brauchte sogar nur drei Monate. Nach der Gründung wird etwa 48 Stunden wöchentlich im Vollerwerb gearbeitet, Nebenerwerbsgründer, die meist zusätzlich in Anstellung sind,  haben durchschnittlich eine selbständige Wochenarbeitszeit von 13 Stunden.

Finanziell zahlt sich der Schritt in die Selbständigkeit normalerweise schnell aus, wenn auch der hohe Arbeitsaufwand zunächst einem Stundenlohn im Niedriglohnniveau gegenübersteht. 42 Prozent der Gründer haben nach Gründung ein höheres Haushaltsnettoeinkommen als zuvor.

Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit sind gegenüber 2011 um 32 Prozent gesunken – dafür stieg die Zahl der Nebenerwerbsgründungen um 10 Prozent auf 41 Prozent.
Den aktuellen KfW-Gründungsmonitor 2013 finden Sie hier zum Download

 

 

3 thoughts on “Existenzgründung 2013 – Gründungsmonitor der KfW: „Gründungsgeschehen auf dem Tiefpunkt“

  • Reply schokofisch 28. Mai 2013 at 09:20

    Das sind wirklich keine schönen Zahlen, aber leider die Konsequenz der Einstreichungen. Der Grunderzuschuss wird nur noch in Ausnahmefällen gezahlt – und in Zukunft wird es nicht besser werden. Letzte Woche wurde ja bereits angekündigt, auch das Gründercoaching nicht weiter zu fördern. Ich bin selbst gerade in der Gründungsphase und kann nur den Kopf schütteln… 🙁

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