Homeoffice oder Büro mieten? Interview mit StartUp Petra Große-Stoltenberg

Wenn man ein Unternehmen gründet, steht man regelmäßig vor der Frage, ob es besser ist, von zu Hause zu arbeiten – oder ob man doch ein Büro mieten sollte. SteadyNews befragte hierzu Petra Große-Stoltenberg, die sich 2010 als Texterin für „wache Kommunikation“ selbstständig machte – und die seit vielen Jahren Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Bürotypen Erfahrungen gemacht hat.

Petra Große-Stoltenberg ist Jahrgang 1959 und hat als Fremdsprachenkorrespondentin viele Arbeitsplätze kennen gelernt. Sie hat in mehreren Großraumbüros gearbeitet und die Erinnerung an diese Zeiten sind eher unangenehm: „Man konnte sich nie richtig konzentrieren, da ein ständiger Lärmpegel herrschte. Und eine Privatsphäre gab es auch nicht. Eine sehr schlechte Arbeitsumgebung für kreative Denkprozesse und Aufmerksamkeit fordernde Telefongespräche – gerade bei Übersetzungen! Großraumbüros sind wohl nur für Menschen geeignet, die wenig kommunizieren. Oder für Selbstständige, die sich bewusst von ihrer Umgebung abtrennen können – die einfach nicht hören, was um sie herum geschieht“

Auch hat sie einige Jahre eine Anstellung gehabt in einem Büro mit vier Schreibtischen – Kollegen und Chef. „Das war eigentlich sehr angenehm. Man konnte zwischendurch auch einmal etwas Persönliches besprechen oder sich zu schwierigen Geschäftsprozessen zeitnah austauschen. Wenn das Betriebsklima stimmt, sind Büros zu Zweit, Dritt oder auch zu Viert ok – es sei denn, dass viel telefoniert wird. Dann wird die Konzentration natürlich doch davon abgelenkt.“

Nun hat sie ihr eigenes Büro bei sich im Haus, wie erlebt sie diesen Wechsel? „Ich genieße es sehr, von zu Hause arbeiten zu können. Ich erfahre keine Ablenkungen, kann mich ganz dem Schreiben, Formulieren und strategischen Arbeiten widmen. Was ein wenig fehlt, sind die sozialen Kontakte. Doch das habe ich bisher noch nicht als störend empfunden, da ich fast jeden Tag auswärts mit Kunden oder Kooperationspartnern Meetings habe. Zu Kunden fahre ich meist – und meine Kooperationspartner treffe ich auch schon einmal im Cafe, das klappt sehr gut.“

Ob Petra Große-Stoltenberg, die sich als Texterin darauf spezialisiert hat, die komplette Geschäftskorrespondenz ihrer Kunden in Stil und CI-Persönlichkeit zu optimieren, auch irgendwann gern ein Büro außerhalb der eigenen vier Wände hätte? „Ich weiß es nicht, bin da noch völlig unentschieden. Falls ich mehr Meetings, Schulungen und Konferenzen veranstalten würde, wäre ein externes großzügiges Büro natürlich wichtig.. Und der Kontakt mit anderen Selbstständigen in einem Bürogebäude wäre sicher auch eine Bereicherung – vor allem, wenn man auch miteinander geschäftlich Beziehungen knüpft. Doch zu Hause gefällt es mir wirklich sehr gut, hier kann ich direkt und zu jeder Zeit ungestört arbeiten. Nein, wahrscheinlich überwiegen die Vorteile so sehr, dass ich nichts ändern werde.“

Textwecker
Petra Große-Stoltenberg
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45525 Hattingen
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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Homeoffice oder Büro mieten? Interview mit StartUp Petra Große-Stoltenberg

  • Reply Martina Rüter 11. Oktober 2011 at 09:12

    Ich teile die Erfahrungen Frau Große-Stoltenberg. Auch ich habe in der Vergangenheit in einem Großraumbüro und in einem Büro zu zweit gearbeitet. Heute arbeite ich von zu Hause und genieße dies, bis auf den zeitweilig fehlenden direkten sozialen Kontakt.
    Nachteil des Büros im eigenen Heim ist die Angabepflicht der privaten Adresse. Ein eigenes Büro hätte eine eigene Postadresse, was nach außen hin deutlich eigenständiger wirkt.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 11. Oktober 2011 at 09:40

      Das mit der Adresse ist wirklich schlecht. Vielleicht kann man sich ja in Büro-Zentren häufiger einen Briefkasten mieten? Bei uns im B1st gibt es Mieter, die nur ab und zu die Besprechungsräume nutzen und ihre Geschäftspost dorthin senden lassen – vielleicht ein guter Kompromiss (schreibt Eva Ihnenfeldt, die heute auch mal wieder von zu Hause arbeitet, da sie da mehr Ruhe hat als in ihrem Büro…)

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