Junge Menschen mit Videos für Facebook zurückgewinnen? Hört sich nach einem Plan an!

Facebook ist ein Konzern, der es immer wieder schafft, durch intelligentes Marketing neuen Schwung in seine Produkte zu bringen und sich ständig neu zu erfinden. Instagram konnte mit den Instagram Stories seinen bedrohlichsten Konkurrenten Snapchat das Fürchten lehren – und die vielen Videos bei Facebook sind ein voller Erfolg und werden für YouTube immer bedrohlicher. Nun geht Facebook da noch einen Schritt weiter: Mit Facebook Watch soll dieser Video-Zweig noch weiter ausgebaut werden. Im Vergleich zu YouTube sind Facebook Videos womöglich attraktiver, da sie soziale Interaktionen ermöglichen. Und auch Streaming-Anbieter wie Netflix sollten genau hinsehen: Wird Facebook womöglich mit eigenen Formaten und Kooperationen eine Alternative werden, da Marken bei Facebook-Videos besser ihre Werbungen einbinden können? Und wird dieses „Facebook Watch“ womöglich Jugendliche wieder zurück zu Facebook locken?

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Für Jugendliche ist Facebook als soziales Netzwerk so schwierig, weil eine Klarnamenpflicht besteht und man keine wirkliche Kontrolle darüber hat, was mit den eigenen Daten und Posts passiert. Solche Unsicherheiten sind in jungen Jahren noch viel bedrohlicher als bei den Älteren. Kein Wunder, dass Jugendliche geschlossene Systeme wie WhatsApp (auch Facebook) und Netzwerke ohne Klarnamenpflicht wie Instagram (auch Facebook) bevorzugen.

YouTube ist eine eher beständige Plattform, auch wenn man versucht, sich für soziale Interaktionen mehr und mehr zu öffnen – so richtig will das nicht klappen. Auch die Form der Werbefinanzierung ist sicher optimierungsfähig. Zwar hat man sich daran gewöhnt, bei Videos die ersten Sekunden Werbung über sich ergehen zu lassen, bevor man endlich auf „Überspringen“ klicken kann – doch der Weisheit letzter Schluss ist das auch nicht. Und die Beteiligung der Publisher an den Werbeeinnahmen von Google ist nun auch nicht sooooo großzügig.

Facebook Watch

In den USA kann man bei Facebook schon seit einiger Zeit den Menüpunkt „Video“ finden. Dieser wird nun durch den Begriff „Watch“ ersetzt – allerdings zunächst für eine ausgewählte Gruppe von Nutzern. Bei Facebook Watch gibt es dann Video-Content. Dabei soll es nicht nur möglich sein, Facebook Videos zu finden (was ja zurzeit sehr schwierig ist) sondern der Fokus liegt auf der Bereitstellung ganzer Programme.

Serien, Shows, lustige Videos, Empfehlungen von Facebook-Freunden, Empfehlungen aufgrund von Interessen und Likes… Watch könnte durch die sozialen Interaktionen einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten wie YouTube und Netflix haben. Wenn Videomacher tatsächlich 55 Prozent der Werbeeinnahmen bekämen, wie Buzzfeed berichtet, und wenn aufgrund der Nutzerprofile die Auswahl der vorgeschlagenen Videos tatsächlich den Interessen der Facebook-User weitgehend entspricht, könnte der Plan aufgehen und auch junge Menschen könnten in Scharen zu Facebook zurückkehren – wenn denn bloß diese dumme Klarnamenpflicht nicht wäre…

Quelle: Zeit.de vom 10.08.17

 

 

 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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