Was für ein Unterschied zu Deutschland! Rufen hier (wenn auch kaum vernehmbar) die Feministinnen nach einer umfassenden Kinderbetreuung für berufstätige Mütter, empören sich Frankreichs Feministinnen, dass immer häufiger Karrierefrauen schon direkt nach der Geburt zurück an ihren Arbeitsplatz kehren. Denn tatsächlich wird auf Frauen in entscheidenden Positionen immer mehr Druck ausgeübt, die staatlich vorgesehenen 16 Wochen Mutterschutz zu unterlaufen
…und nach 16 Wochen (fast 4 Monaten!) ist für Managerinnen tatsächlich oft der Zug für die nächste Stufe auf der Karriereleiter in weitere Ferne gerückt – wenn sie Pech haben, bedeutet die Pause tatsächlich schon einen unwiderruflichen Abstieg.
Alle 2- 3 Jahre werden Manager im Durchschnitt ausgetauscht – fast wie Fußballtrainer in der Bundesliga. Das Rad dreht sich immer schneller, der Druck und die Unsicherheit nehmen zu. Schwere Zeiten für Mütter – auch in Frankreich. Zwar ist dort die berufstätige Mutter selbstverständlich und „Hausfrauen“ verpönt – doch der Spagat zwischen Familie und Beruf wird überall größer – wenn auch nicht so ausgeprägt wie in Deutschland!
Bei uns nimmt die Kinderzahl mit dem Ausbildungsgrad proportional ab. Unternehmerinnen und Führungsfrauen sind meist Singles oder leben in kinderlosen Partnerschaften. Mütter arbeiten noch in Minijobs oder typischen Frauenberufen: Beamtin, Lehrerin, Verkäuferin…
Jaja, schöne alte heile Welt. Die deutsche Frau und ihr „kleines erfolgreiches Familienunternehmen“. Und wenn es dann schief geht mit der Partnerschaft – dann werden Deutschlands Mütter eben arm- und die Kinder eben auch. Dann kann man Bescheidenheit lernen und Demut. Nicht wahr?