Nach diesen Checks bei Google und Facebook schlafen Sie ruhiger

Gastbeitrag von Martin Solka: Verfolgte man die Nachrichten der letzten Jahre, kommt es einem vor, als hätte man keine Macht über die persönlichen Daten. Das stimmt nur teilweise. Facebook und insbesondere Google bieten bequeme Tools, mit denen man sehr genau kontrollieren kann, welche persönlichen Informationen weitergegeben und verarbeitet werden. Man muss nur wissen, dass es sie gibt und wo sie zu finden sind.

Facebook

Sicher haben Sie sich schon einmal mit Ihrem Facebook-Konto bei einem anderen Dienst angemeldet. Es ist bequem, man muss keine E-Mail-Adresse eintippen und braucht kein neues Passwort. Es erscheint dann eine Meldung: Die App erhält Zugriff auf: öffentliches Profil, Freundesliste, E-Mail-Adresse, Arbeitgeber, … .

Oft klicken wir resigniert auf Fortfahren, auch wenn es sich etwas komisch anfühlt. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt: „Warum braucht die App eigentlich Zugriff auf meine Fotos?“ Wusste Sie, dass Sie den Zugriff auf alles (mit Ausnahme des öffentlichen Profils) unterbinden können und die Registrierung trotzdem funktioniert? Dazu einfach auf Dies bearbeiten klicken und die entsprechenden Häkchen entfernen.

©Facebook

Das war offensichtlich? Die weiteren grundlegenden Einstellungen zu Sicherheit und Privatsphäre sind etwas versteckter. Dennoch lohnt es sich, diese einmal durchzugehen. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass Sie dabei auf die ein oder andere Sache stoßen, die Sie doch gerne ändern möchten.

Oft gewähren wir z.B. Anwendungen Zugriff auf unser Konto, die wir schon seit längerem nicht mehr benutzen. Diese lassen sich bei der Gelegenheit aus der Liste der berechtigten Apps entfernen. Vielleicht wollen Sie auch nicht, dass Ihr Facebook-Profil in den Google-Suchergebnissen erscheint, oder jeder Sie auf Fotos markieren kann, die von anderen gepostet werden. Empfehlenswert ist beispielsweise ebenfalls, die Anmeldungswarnung zu aktivieren. Sie werden dann benachrichtigt, wenn jemand versucht, sich über unbekannte Geräte oder Browser in Ihr Konto einzuloggen.

Sie finden die Optionen zu Kontosicherheit und Privatsphäre nach dem Login auf der Facebook-Website folgendermaßen (Stand 12/2017): Auf dem kleinen Dreieck rechts oben wählen Sie Einstellungen. In der Menüleiste links klicken Sie jeweils auf Allgemein, Sicherheit und Login, Chronik und Markierungen, öffentliche Beiträge, Apps und Werbeanzeigen und wählen die für Sie passenden Einstellungen aus.

©Facebook

Google

Haben Sie schon einmal YouTube, Gmail oder Google Maps verwendet? Falls ja, dann besitzen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit ein Google-Konto. Google hat sich für die Einstellungen zu Kontosicherheit und Privatsphäre eine besonders elegante Lösung einfallen lassen: Beim „Sicherheitscheck“ und „Privatsphärencheck“ werden Sie Schritt für Schritt und mit verständlichen Beschreibungen durch alle relevanten Optionen geleitet.

©Google

©Google

 

 

 

 

 

Beim „Privatsphärecheck“ lässt sich festlegen, welche Ihrer persönlichen Informationen von anderen gesehen werden können, oder zur Personalisierung – zum Beispiel für Werbung – genutzt werden. Falls Sie das möchten, können Sie damit das bekannte Phänomen reduzieren, dass Sie über mehrere Websites und Tage hinweg von z.B. Handy-Werbung „verfolgt“ werden, nur weil Sie sich über die neuesten Modelle informiert haben. Eine weitere Möglichkeit ist, den Standortverlauf deaktivieren. Die von Ihnen besuchten Orte werden dann nicht mehr gespeichert. Dadurch erhalten Sie zwar keine darauf basierenden Vorschläge mehr, vermeiden aber, dass von Ihnen Bewegungsprofile erstellt werden.

Beim „Sicherheitscheck“ können Sie den Zugriff durch Drittanbieter-Apps, Anmeldung und Wiederherstellung und weitere Einstellungen zur Kontosicherheit anpassen. Sinnvoll ist beispielsweise die Angabe einer weiteren E-Mail-Adresse und einer Sicherheitsfrage, damit Ihre Identität überprüft werden kann, sollten Sie einmal Ihr Passwort vergessen oder verlieren.

Sie finden die beiden Checks folgendermaßen (Stand 12/2017): Auf www.google.de rechts oben auf Anmelden gehen; nach der Anmeldung rechts oben auf dem Großbuchstaben im farbigen Kreis klicken und Mein Konto auswählen; unter Anmeldung & Sicherheit oder Persönliche Daten & Privatsphäre finden Sie dann die jeweiligen Schaltflächen „Privatsphärecheck“ oder „Sicherheitscheck“.

Generell empfehlenswert für Konten mit wichtigen persönlichen Informationen – dazu gehören neben Facebook und Google auch die Bereiche Banking, Versicherung, Krankenkasse, usw. – ist die Aktivierung der sog. Zwei-Faktor-Authentifizierung. Für die Anmeldung wird dann zusätzlich zum Passwort ein Code abgefragt, den Sie per SMS zugesandt bekommen. Das ist ein effektives Mittel, um den unbefugten Zugriff auf Ihr Konto zu verhindern. Es klingt erst einmal umständlich, man meldet sich im Alltag aber selten neu an, da man für häufig genutzte Dienste wie Facebook, Youtube oder E-Mail ohnehin eine Handy-App oder eine Desktop-Anwendung benutzt. Sie sollten nur daran denken, Ihre Handynummer in den Konten aktuell zu halten.

Auch andere Unternehmen und Dienste bieten selbstverständlich vielerlei Einstellungsmöglichkeiten in Bezug auf Privatsphäre und Sicherheit. Insbesondere Apple scheint die Themen im Vergleich zu den weiteren großen Tech-Firmen besonders ernst zu nehmen.

Sicher ist es eine ganze andere Geschichte, was dann letztendlich auf den Servern der großen Internetfirmen mit unseren Daten passiert, oder was Geheimdienste so alles mit ihnen machen. Datensparsamkeit und Kontosicherheit haben für den Alltag aber ohnehin eine höhere Relevanz. Der Vorteil hier ist auch: Wir haben es selbst in der Hand. Es ist jedenfalls ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man sich bewusst für alle Einstellungen entschieden hat, statt ungesehen die Voreinstellungen zu übernehmen.

Über den Autor:

Martin Solka ist Arzt und aktuell Doktorand an der Technischen Universität München. Er beschäftigt sich neben Medizin, E-Health und Forschung auch mit Statistik, IT und Entrepreneurship.

E-Mail: [email protected]

Martin Solka bei Twitter: @martinsolka

 

 

 

 

 

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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