Neue Twitter-Regeln seit dem 23. März 2018: Wem eine Account-Sperrung droht

Twitter war viele Jahre lang sehr großzügig darin, automatisierende Zusatztools zu dulden, die für Poweruser, Marken und Kommunikationsprofis sehr praktisch waren. Damit ist seit dem 23. März 2018 Schluss. Twitter hat seine Regeln verschärft. Nun dürfen Twitter-User nicht mehr über mehrere Accounts die selben Tweets veröffentlichen, dürfen keine automatisierten Direktnachrichten mehr senden und keine Follower künstlich massenweise aufbauen. Accounts, die gegen diese „Anti-Spam-Regeln“ verstoßen, können gesperrt werden. Man tut also gut daran, die geänderten Regeln zu kennen und zu befolgen. Sonst könnte jahrelange Aufbauarbeit bei Twitter mit einem Schlag zunichte gemacht sein.

Die neuen Twitter-Regeln seit dem 23. März 2018

  • Sollte Twitter feststellen, dass Tweets über mehrere Accounts verbreitet werden, oder die Inhalte über Erwähnungen und Antworten vermehrt ins Twitter-Netz verbreitet werden, droht eine Sperrung des beteiligten Accounts
  • Sollten ein und dieselben Tweets zeitversetzt häufiger über einen Account gepostet werden, verstößt das ebenfalls gegen die neuen Twitter-Regeln
  • Stellt Twitter fest, dass über mehrere Twitter-Konten hinweg simultane Aktionen wie Likes oder Retweets stattfinden, kann das vom Netzwerk aus sanktioniert werden
  • Automatisierte DM (Direct Messages) wie zum Beispiel die beliebte und weit verbreitete Dankes-Nachricht bei einem neuen Follower verstößt gegen die neuen Twitter-Regeln und kann ebenfalls zur Accountsperrung führen
  • Der Einsatz automatisierter Software, die dazu dient, massenhaft Follower aufzubauen, verstößt gegen die neuen Twitter-Regeln. Ebenso dürfen Twitter-User nicht automatisiert zu Listen hinzugefügt werden – oder Tweets zu Sammlungen. Das manuelle Hinzufügen von Accounts zu Twitter-Listen ist selbstverständlich weiterhin erlaubt
  • Massenweises und aggressives Retweeten verstößt ebenfalls gegen die neuen Twitter-Regeln. Ebenso wie der Einsatz von automatisierten „Gefällt mir’s“.
  • Erlaubt ist weiterhin das automatisierte Posten von Tweets über RSS-Feeds, über Plugins der eigenen Website, oder über andere Netzwerke, die eine solche Möglichkeit anbieten. Jedoch muss immer darauf geachtet werden, dass dies nicht mehrfach oder über mehrere Twitter-Accounts geschieht. Das wäre Spam und könnte zur Sperrung führen.

Hier ein Überblick von Twitter selbst zu den neuen Regeln für Entwickler und Nutzer

Meine Meinung zu den neuen Twitter-Regeln

Wie die Medien berichten, ist Twitter nun endlich in den schwarzen Zahlen angekommen. Nach über einem Jahrzehnt schwer zu vermittelnder Verluste ist das eine sehr gute Nachricht – denn was würden wir ohne Twitter machen? Es gibt keine Alternative zu dem News-Aggregator und Kurator, der gerade für Journalisten und politisch Engagierte so existenziell wichtig ist.

Eines der größten Probleme von Twitter war immer schon der Spam. Durch die vielen Zusatztools, die im Netz kursieren und die nicht vom Netzwerk selbst autorisiert sind, konnte es zu der massenweise Spam-Überflutung kommen, die viele User abschreckte. Oder wie ich einmal von einem Kollegen hörte: „Twitter? Das ist doch das Tool, wo alle schreiben und keiner liest“. Forscher der University of Southern California haben 2017 Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, nach der wohl rund jeder zehnte Twitter-Account von einem Bot (Computer-Programm) geführt wurde und überhaupt keinen menschlichen Ursprung hatte.

Es wurde also Zeit, diesem Wildwuchs Einheit zu gebieten, gerade jetzt, wo Facebook so stark in die Kritik geraten ist wegen der massenweisen Wahlmanipulationen, die dort über Werbeanzeigen in Gang gesetzt wurden. Auch die neue Datenschutzgrundverordnung wird dazu beigetragen haben, dass Datenmissbrauch durch User entschieden bekämpft wird.

Ob schon die ersten Twitter-Accounts gesperrt wurden, ist mir nicht bekannt. Doch da die Gefahr sehr konkret ist, sollten User nun sehr aufpassen und zum Beispiel die Plugins bei WordPress, die da automatisierte Twittern über mehrere Twitter-Accounts ermöglichen, zurückschrauben: Nur ein Account darf bedient werden.

Kommunikationsprofis müssen sich auf mehr Arbeit einstellen und sich nun von lang erprobten Erfolgsstrategien trennen. Entwickler von Twitter-Tools werden sich ebenfalls umstellen müssen und einige Software-Angebote wird es sehr bald nicht mehr geben. Ja, das Web ist in ständiger Bewegung, und sicher werden auch die anderen sozialen Netzwerke sehr bald ähnliche Regeln aufstellen, um Spam Einhalt zu gebieten.

 

 

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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