Im Jahr 2013 haben die Deutschen für Glücksspiele mehr als 70 Milliarden Euro ausgegeben. Dabei legen vor allem Internetkasinos zu: 17 Milliarden Euro wurden allein über Online-Wetten, Online Poker und andere Online-Angebote für Glücksspiele eingesetzt.
In Deutschland gibt es fast 6.000 Spielhallen und Betriebe mit Spielautomaten. Im Jahr 2012 wurden dort laut Statistischem Bundesamt 4,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Online-Glücksspiele kamen im gleichen Zeitraum auf 4,1 Milliarden Euro. Insgesamt waren es auf dem weltweiten Online-Glücksspielmarkt 21,7 Milliarden Euro. Man erwartet bis 2015 einen Anstieg auf 28,2 Milliarden Euro. In Deutschland sind besonders Online-Wetten und Online-Lotteriespiele beliebt.
Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte Markt für Online-Poker. Es gibt etwa 580.000 deutsche Online-Poker-Spieler, wie eine Studie des Instituts für Psychologie und Kognitionsforschung der Universität Bremen ermittelt hat. Ebenfalls beliebt sind Online- Casinospiele. Dabei wird auch immer mehr Mobile genutzt. Spieler installieren sich die Apps auf dem Smartphone, zum Beispiel erhalten sie europalace auf ihrem Handy und können von da aus direkt auf Poker, Roulette und viele andere Glücksspiele zurückgreifen.
Dadurch, dass Online-Glücksspiele jederzeit verfügbar sind und von überall aus erreichbar, steigt auch die Gefahr der Spielsucht. Eine Forsa-Studie im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Jahr 2013 ermittelte, Spielsüchtige und Spielsuchtgefährdete sind weiterhin meist Geldspielautomaten-Spieler. Es folgen die Sportwetten (Oddset-Wetten mit festen Quoten, meist staatlich – und Live-Wetten bei Buchmachern). Insgesamt sind erfreulicherweise weniger Deutsche spielsüchtig als früher.
Bisher gibt es keine ernsthaften Vorstöße, EU-weit das Online-Glücksspiel schärfer zu reglementieren. Die einzelnen europäischen Mitgliedsstaaten sollen eigenständig für Verbraucherschutz sorgen. So haben in Deutschland die Bundesländer über hundert ausländische Glücksspielangebote untersagt.