Spirituelle Unternehmensführung Teil 3: Schluss mit dem digitalen „Burn-Out“

Viele Studien beklagen, dass der Zwang zum Digitalen für viele Berufstätige und Unternehmen belastend ist. Vor allem abhängig Beschäftigte fühlen sich überfordert von Multitasking und ständigen Neuerungen. Steigen die Anforderungen im Beruf, steigt die Angst, etwas falsch zu machen oder zu übersehen. Vor Allem in Unternehmen, die nach dem Belohnungs- und Bestrafungssystem geführt werden, werden Mitarbeiter frustriert, leiden unter Stress und können in ein Burn-Out geraten. Und so ein Burn-Out ist wahrlich nicht lustig. Oft genug bleiben lebenslange Behinderungen an Körper, Geist und Seele zurück. Was also können wir tun?

Was hat Digitalität mit Burn-Out zu tun?

Digitalität ist eine aktuelle Wortschöpfung und beschreibt unter Anderem die Veränderung des Menschen und der Gesellschaft durch den Einfluss der Digitalisierung. Die ständig ansteigenden Standards in der technologischen Entwicklung und das rasante Wachstum unserer Vernetzungsverdichtung führen dazu, dass der Mensch sich neu ausrichten MUSS!

Die Strategie der „Maschinenstürmer“

Viele Menschen versuchen, sich vor dieser Veränderung zu schützen, indem sie so gut wie möglich ihre Privatsphäre schützen. Doch wir alle wissen, welch Kampf gegen Windmühlenflügel das für die Masse der Menschheit ist. Nur wenige IT-Spezialisten sind in der Lage, sich wirklich effektiv gegen Überwachung und Transparenz zu schützen durch augeklügelte verschlüsselte Systeme in Kommunikation, Handel, Ortsveränderung, Vernetzungen. Der Rest wählt vielleicht rechtsgerichtete Parteien, verzichtet auf Smartphones und Internetanbindung – und/ oder resigniert vor der Macht der Digitalisierung.

Die Strategie der Ausgelieferten

Andere Menschen versuchen, den gestiegenen Anforderungen an Transparenz, Kompetenz und Multitasking bestmöglich gerecht zu werden. Wie viele abhängig Beschäftigte arbeiten auf dem Weg zur Arbeit mit dem Smartphone an ihrer digitalen Kompetenz? Wie viele sind auch in ihrer Freizeit damit beschäftigt, dem Wust an Anforderungen und Kommunikationsaktivitäten Herr zu werden, indem sie trotz Feierabend „heimlich“ berufliche Tätigkeiten durchführen?

Die Strategien der Unternehmenden

Und dann gibt es diese dritte Gruppierung an abhängig Beschäftigten, die sich benehmen, als wären sie selbstständige Unternehmer: Sie kennen ihren Marktwert, sind bestens vernetzt und haben keine Angst vor Jobverlust oder Mobbing und Degradierung. Es sind wenige, doch diese Wenigen können tatsächlich ihre Position gerade wegen der Digitalität genießen.

Ihr offen sichtbares berufliches Netzwerk bietet ihnen Schutz vor Intrigen. Ihre Transparenz macht sie unangreifbar vor Gerüchten. Ihr ausgiebiges Kommunikationsverhalten in sozialen Netzwerken hebt sie heraus aus Anonymität und Austauschbarkeit. Sie machen sich zum begehrten Objekt für Arbeitgeber, da sie ihre Kompetenz und ihre Begeisterung für ihr Aufgabenfeld öffentlich zeigen. Ob als Lagerarbeiter oder als Leiter Business Intelligence – sie imponieren mit ihren Aktivitäten und sie zeigen deutlich „Ich bin gut und ich weiß es  – also versuch bloß nicht, mich auszunutzen, sonst bin ich weg“.

Opfer, Täter, Helden…

Was folgt aus dieser Hierarchie der Arbeitnehmer? Es gibt die „Opfer“, die sich ausgeliefert fühlen und entweder mit verzweifelter Verweigerung oder verzweifelter Anpassung auf die neue Zeit reagieren. Es gibt die „Täter“, die nüchtern und pragmatisch die Konsequenzen der Digitalität leben und für sich gewinnbringend einsetzen – und es gibt die „Helden“, die ihre Berufung gefunden haben und mit vollem Selbstbewusstsein die Werkzeuge der Digitalisierung einsetzen.

Helden tun einfach, was dran ist

Die „Helden“ jonglieren aus Begeisterung mit digitalen Errungenschaften – und wenn sie keine Lust dazu haben, dann lassen sie es bleiben. Sie sind authentisch, transparent, wach und vertrauenswürdig. Sie lieben unsere Welt und die Menschen, mit denen sie es zu tun haben. Sie vereinigen sich in jedem Moment mit dem, was sie umgibt und ihnen Handeln abverlangt. So wie die Goldmarie in Frau Holle schütteln sie den Apfelbaum, wenn die Äpfel reif sind und dann sammeln sie diese auf. Sie handeln aus ihrer Berufung heraus, und nicht, weil sie auf Profitmaximierung ausgerichtet sind die die „Täter“.

Opfer hoffen auf einen „netten“ Arbeitgeber

Ist doch klar, dass es zum Burn-Out führen muss, wenn man als Opfer den Konsequenzen der Digitalität ausgeliefert ist! Man kann doch nicht als abhängig Beschäftigter auf ein „nettes“ Unternehmen hoffen, dass seine Mitarbeiter wie ein gütiger Patriarch oder eine fürsorgliche Mutter schützt, verwöhnt und fördert!

Arbeitgeber wollen High-Performer

Unternehmen wollen Profite machen, und Low Performer sind für jeden Betrieb, der im knallharten Wettbewerb steht, ein Klotz am Bein. Man wird die „Opfer“ gerade in Deutschland schlecht los, also müssen sie freiwillig gehen. Freiwillig gehen tun sie nur, wenn sie verzweifelt sind…

High Performer sind Täter oder Helden. Die Einen denken an ihren Profit, die anderen denken an ihre Werte und ihre Berufung. Die Einen können Teams zerstören und selbst große Organisationen durch Intrigen und egomane Schachzüge ins Wanken bringen, die Anderen wissen genau, ob ihre Balance gefährdet ist und ob sie kongruent gestalten können oder nicht. Da sie stets lieben „müssen“, was sie tun, sind sie nicht zu faulen Kompromissen bereit.

Helden lieben, was sie tun

Helden werden sich nie an eine Organisation binden, die ihnen nicht die angemessene Wertschätzung entgegenbringt. Sie haben gelernt, auch als abhängig Beschäftigter wie ein Unternehmer zu denken. Sie sind nicht erpressbar und nicht verführbar. Sie bleiben ganz sie selbst – und das hat nichts mit ihrem Rang im Unternehmen zu tun. Ob als Busfahrer oder als Geschäftsführer, Helden sind (noch) selten, wo auch immer wir hinschauen.

Spirituelle Unternehmensführung als abhängig Beschäftiger?

Spirituelle Unternehmensführung bedeutet, die Kraft der Kongruenz in mir zu verstehen und zu leben. Wann sind bei mir Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln in Harmonie und Einklang? Was für Rahmenbedingungen brauche ich, um mich frei entfalten zu können ohne Angst vor Entdeckung und Bloßstellung? Was kann ich tun, um in jedem Moment genau das zu tun, was dran ist? Was für Rahmenbedingungen brauche ich, um Liebe zu leben?

Liebe heißt, sich in jedem Moment mit dem, was da ist, zu vereinigen – wie beim Sex

Die Digitalität schreitet voran. Wir können nichts dagegen tun. Selbstlernende Maschinen tragen nun zusätzlich dazu bei, dass sich alles um uns herum noch rasanter verändert und weiterentwickelt. Maschinenstürmer können zwar viel Menschlichkeit zerstören und mit ihrem Hass zu Krieg und Zersplitterung beitragen, doch auch das wird dem technischen Fortschritt zugeführt – schließlich leben wir in Zeiten, wo auch im Krieg das Leidens-Risiko komplett auf die Zivilbevölkerung übertragen wurde. Viel Spaß bei der Hass-Revolution. Gegen das, was da an KI-Waffeneinsatz kommen kann, ist der Dreißigjährige Krieg ein Spaziergang gewesen.

Nur Liebe bringt Ruhe ins rasante Geschehen

Hass trägt zur Beschleunigung der Digitalität bei, nur Liebe kann Sanftheit und Menschlichkeit bewahren und ausgestalten. Spirituelle Unternehmensführung bedeutet, sich mit dem eigenen Kosmos zu vereinigen wie in einem körperlichen Liebesakt. Kontrolle aufgeben und zulassen, was entsteht. Ob als Mensch oder als Konzern, es ist schwierig, keine Frage. Wir brauchen viele Begleiter und Lernorte, um diesen Change zu vollziehen. Doch es gibt keinen anderen Weg.

Bloß keine Mob-Durchfütterung – bitte!!!

Burn-Out als Massenphänomen kann meiner Überzeugung nach selbst von reichsten Nationen nicht bewältigt werden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für „Berufungs-Gehandicapte“ ist nicht nur teuer, es führt zu einer Gesellschaft mit einem riesigen Prekariat, das ständig durch Brot und Spiele befriedet werden muss. Wer seine Berufung nicht leben kann, verliert die Selbstachtung. Wer seine Selbstachtung verliert, wird zum Zombie.

Leben wir unsere Berufung

Lasst uns daran arbeiten, unsere persönliche spirituelle Unternehmensführung zu finden. Ob im Beruf, im Business, in der Familie oder als Rentner – jeder Mensch ist ein Unternehmer seines Lebens. Opfer haben in unserer Zeit keinen Platz mehr. Sie sind zu starr, zu feige und zu ergeben. Die digitale Transparenz ist zu umfassend, um gehorchend darauf reagieren zu können und sich darin zu verstecken. Im Dunkeln ist nicht mehr gut munkeln. Im Dunklen ist es einfach nur noch dunkel.

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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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