Studie zur Dating-App Tinder: Frauen wollen Bestätigung, Männer wollen Sex

42 Prozent der deutschen Tinder-Nutzer leben bereits in einer Beziehung – sind also nicht auf der Suche nach dem „Traumpartner“. Was also ist das Motiv der rund zwei Millionen deutschen Nutzer der Dating-App Tinder, bei der man mit einem Wisch entscheiden kann, ob man das Bild eines Suchenden in der Umgebung attraktiv findet (und diesen kontaktieren möchte) oder nicht? Eine Studie zeigt, dass weibliche Tinder-Nutzer häufig nach Bestätigung für ihre Attraktivität suchen – männliche Tinder-Nutzer treibt vor Allem der Wunsch nach sexuellen Kontakten.

Ein weiteres Ergebnisse der Studie von Prof. Dr. phil. Wera Aretz und einem Team von Studierenden an der Hochschule Fresenius in Köln: 58 Prozent der 436 Studienteilnehmer erklärten, auf der Suche nach einer Beziehung zu sein. 16 Prozent hatten tatsächlich über Tinder Erfolg und fanden eine/n Partner/in. Knapp 70 Prozent der Tinder-Nutzer sind übrigens zwischen 20 und 26 Jahre alt. Das ist von den Gründern auch so gewollt. Ab einem gewissen Alter muss man Geld bezahlen, wenn man Tinder weiter nutzen will.
Quelle: journal-bmp.de

Die Dating-App Tinder und ihre Funktion

VerliebenHeute leben immer mehr Menschen als Single – in Großstädten ist es schon jeder Dritte. Und natürlich ist die Sehnsucht nach Erotik und Liebe auch bei Singles groß. Gerade für junge Menschen ist es eine verunsichernde Situation, nicht mehr so selbstverständlich liiert zu sein wie noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Auch die, die in einer Beziehung sind, haben eine andere Einstellung zu ihrem Lebensmodell. Klar, es wurde immer betrogen, doch heute wird eher angezweifelt, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich fest zu binden und womöglich eine Familie zu gründen.

Tinder funktioniert bei all diesen Zweifeln, Traurigkeiten, Wünschen und Sehnsüchten so leicht und unbeschwert wie die Produktsuche in Online-Shops oder wie die Musik-App Spotify. Mit einem Wisch entscheidet man, ob ein Foto attraktiv ist oder nicht. Bei Gefallen bleibt die Frage, ob man selbst auch der/ dem Erwählten gefällt. Und wenn ja, beginnt man zu chatten und kann sich leicht verabreden. Denn es werden nur Tinder-Sucher aus der Umgebung angezeigt – Und das alles meist kostenfrei!

Gerade für Mädchen ist immer noch zentral wichtig, wo man in der Hübschheit-Skala steht. So ist ja auch das soziale Netzwerk Facebook entstanden, als Ranking für Studentinnen, wie wir wissen! Das äußere Erscheinungsbild als Maßstab für Wert und Chance ist so tief eingegraben in den weiblichen Genen, dass es nur wenige Mädchen gibt, die sich nicht mit dem ewig kritischem Blick im Spiegel selbst anzweifeln. Sie bieten sich selbst freiwillig in Tinder als „Produkt“ an, und das durchaus erfolgreich! Während insgesamt betrachtet 16 Prozent der Studienteilnehmer schon über Tinder einen festen Partner gefunden haben, sind es laut Studie bei den Mädchen 39 Prozent. Das „Produkt“ gewinnt Macht durch die große Auswahl an Interessenten.

Männer sind dann natürlich die passende andere Seite der Münze: Sie sind häufig weniger darauf fixiert, ihren eigenen „Produkt-Wert“ zu ermitteln – sie wollen kaufen! Und wenn möglich, nicht mehr dafür zahlen als so ein Date unbedingt kosten muss: Überbrückung der Entfernung mit Fahrkarte oder Auto, Kosten für einen Cafe- oder Barbesuch. Ist das Mädchen es wert, eventuell noch ihre Auslagen für Kaffee und alkoholische Getränke.

Eine wunderbare Alternative zu kommerziellem Sex, der nicht nur viel teurer ist, sondern auch gesellschaftlich schmuddelig. In den Studienergebnissen wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass die Anzahl der (möglichen) Sexualkontakte für Männer einen ebenso wichtigen „Marktwert“ darstellt wie für Mädchen und Frauen der Produktwert. Sie messen ihre Kaufkraft – so wie die Mädchen ihren Produktwert. Allerdings sind die männlichen Tinder-Nutzer bei Weitem nicht so erfolgreich wie die weiblichen: Sexuelle Begegnungen gelingen ihnen seltener – Mädchen sind kritisch bei der Auswahl ihrer Sex-Abenteuer.

Vielleicht kann man sagen, dass Tinder auf eine etwas komplizierte Art sogar zur Emanzipation der Frau beträgt. Auch wenn das Prinzip auf den althergebrachten Geschlechter-Prinzipien von Produkt und Käufer beruht, steigt durch Tinder die Machtposition der Mädchen. Sie lernen, sich in ihrer Attraktivität positiv einzuschätzen und gewinnen an Selbstbewusstsein. Denn selbst wenn sie nicht aussehen wie ein Model, gibt es viele potentielle „Kunden“: Männer können nicht zu wählerisch sein, da sie sonst keine Erfolge haben.

Männer lernen durch die Nutzung von Tinder, dass sie bescheidener werden müssen, um erotische Abschlüsse zu machen. Und bei der Wahl eines festen Partners sind Mädchen sowieso weiterhin kaufmännisch orientiert: Hast Du nichts, bist Du nichts. Da zählen Beruf, sozialer Stand, Einkommen, Charakter, Beliebtheit und Tauglichkeit als Familienvater. Also warum nicht! Tinder ist ok, solange alle es freiwillig nutzen – auch wenn sicher einige schmerzhafte Erfahrungen damit verbunden sein können.

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