Synonyme für „fernsehen“beim Streaming

„Und? Was hast Du gestern Abend gemacht?“ „Ach, ich habe gestreamt.“ „Wie, Du bist Computer-Spieler?“ Oder so: „Und? Was hast Du gestern Abend gemacht?“ „Ich habe ferngesehen?“ „Ach, Du guckst noch Fernsehen?“ Oder man antwortet „Ich habe einen Film geschaut, eine Serie…“ Kurz und gut, im Moment ist es schwierig, kurz und bündig eine Antwort zu geben, wenn man den Abend mit Netflix, Amazon Prime und anderen Streaming-Diensten verbracht hat. Müssen wir warten, bis sich etwas im Volksmund durchgesetzt hat? Oder gibt es eine Lösung?

Streaming-Dienste und lineares Fernsehen

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Im dritten Quartal 2022 hat Amazon Prime unter den Streamingdiensten in Deutschland einen Marktanteil von 36 Prozent. Disney+ folgt mit 20 Prozent auf Platz 2. Netflix liegt mit 11 Prozent auf Rang 3. (statista vom 1.12.22). Eindeutig sind die Zahlen nicht. Schließlich haben viele Nutzer Amazon Prime in erster Linie für die kostenlosen Lieferungen – Netflix und Disney+ hingegen sind eindeutig Streaming-Anbieter.

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2022 zeigt ein differenziertes Bild. In dem Spiel der drei Wege, Video-Audio-Inhalte zu konsumieren, halten sich demnach das lineare Fernsehen, kostenpflichtige Streaming-Angebote und kostenlose Mediatheken (einschließlich YouTube) so ungefähr die Waage. Je jünger die Nutzer, desto seltener wird lineares Fernsehen geschaut.

„Ich habe ferngesehen…“

Ich persönlich als nostalgischer Anhänger des Genusses, auf dem Sofa liegend im weit entfernten Smart-TV Medieninhalte zu konsumieren, wie es schon meine Eltern taten, sage meist „Ich habe ferngesehen.“ Mir ist es wichtig, die Art des Konsums zu umschreiben. Fernsehen beschreibt das Pantoffelkino. Man sitzt nicht am Computer, Smartphone oder Tablet – man macht es sich gemütlich.

„Ich habe einen Film geschaut…“

Jüngere Menschen sind häufig in ihrer Freizeit ununterbrochen digital unterwegs. YouTube, Streaming-Dienste, Computerspiele, lineares Fernsehen, Mediatheken… Sie sagen einfach, was genau sie am meisten beeindruckt hat am Abend zuvor: Film gesehen, Serie gestreamt (also viele Folgen), Fußball geguckt, Dokumentationen geschaut, Spiele gezockt, TikTok, Streamern live zugeschaut… Die digitale Umgebung ist so selbstverständlich, dass sie sich auf die Inhalte beziehen, anstatt den Rahmen zu betonen.

Es bleibt also kompliziert. Diejenigen, die sich nicht so selbstverständlich auf den digitalen Planeten begeben, erfreuen sich an dem Besonderen „Ich habe gestern was gestreamt!“, diejenigen, die sich hauptsächlich dort bewegen, erzählen von ihren Erlebnissen innerhalb der digitalen Welt „Ich habe ein Konzert von Rammstein gestreamt“.

Übrigens gibt es bei der Aufnahme und der Verarbeitung von Inhalten tatsächlich eine Hierarchie, die den Lesern von Büchern vielleicht nicht so gefällt: Bei Nutzung auditiver Medien behält man fast doppelt soviel in Erinnerung als beim Lesen – und bei dem Studium mithilfe von Videoinhalten sogar noch mehr. So lernen viele junge Menschen für die nächste Klausur oder Prüfung am Effektivsten mit YouTube.

Egal, lesen ist so schön still und man kann die Geschwindigkeit bestimmen. Und man kann sich immer an der Grammatik und Rechtschreibung erfreuen. Und unterstreichen kann man auch… Lesen ist wie ein selbstbestimmter Rückzug auf eine Insel. Streamen von komplexen Medieninhalten ist wie ferngesteuert. Fühlt sich manchmal für mich an wie Gehirnwäsche. Aber es macht Spaß, dieses Abtauchen in hypnotische Welten. Es macht nun mal einfach Spaß, „mit Streaming fernzusehen“

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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