Virtual Reality: Facebook realisiert Homeoffice im Metaverse

Die Digitalisierung von Bildung und Arbeit entwickelt sich rasend schnell weiter. Die Unkalkulierbarkeit der Corona-Pandemie führt dazu, dass immer mehr Menschen  in ihrer physischen Privatheit bleiben und über virtuelle Räume mit ihrer Arbeit bzw. ihren Bildungsorten verbunden sind. Facebook hat nun einen weiteren großen Schritt in diese Richtung unternommen. Über „Horizon Workrooms“ arbeiten Mitarbeiter des Konzerns im virtuellen Raum miteinander.

Bild von StockSnap auf Pixabay 

Auch ich habe als Dozentin schon in virtuellen Räumen unterrichtet – mit Avatar und digitalen Firmengebäude. Und meine Studenten und ich waren durchaus begeistert davon! Gemütlich von zu Hause aus arbeiten, rasch Präsentationen und Gruppenprojekte austauschen, Treppen rauf und runter laufen – oder Aufzug fahren… Ja, es macht Spaß, sich einen individuellen Avatar zu basteln und sich hinter dieser „Heldenfigur“ zu verstecken. Und doch Frage ich mich was es für Konsequenzen haben wird, wenn unser physischer Körper immer mehr getrennt ist von unserem menschlichen Geist.

Es gibt eine schöne asiatisches Geschichte, die zu dieser Entwicklung passt: Li Wang erwacht aus dem Traum, er wäre ein Schmetterling. Nun fragt er sich: Bin ich Li Wang, der geträumt hat, er wäre ein Schmetterling? Oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, er wäre Li Wang?

Ich gebe zu, dass mich virtuelle Realitäten reizen. Zum Beispiel finde ich es toll, als Avatar-Dozentin eine junge, attraktive Frau aus Puerto Rico  zu sein, mit Minikleid und Stiefeln. Ich finde es toll, mit meinen Students um die Wette zu laufen zu unseren Gruppenmeetings und wie eine Magierin Präsentationen an die Mediawalls zu knallen. Und auf der virtuellen Terrasse es Firmengebäudes zwitschern die Vögel, wenn wir dort chillen und uns über Persönliches austauschen…

OK, mein Körper braucht auch was. Essen, Trinken und Wärme sind kein Problem – aber körperliche Ertüchtigung schon… Wahrscheinlich sitzen wir bald zu Hause in Sesseln, die unsere Muskeln und unsere inneren Organe bewegen – dann sind wir die Sorge auch los. Vielleicht fließt dann auch künstliche Nahrung – perfekt abgestimmt auf unsere Bedürfnisse – durch Schläuche in unsere biologischen Körper. Herrlich! Die Biologie hinter sich lassen und als Marvell-Held/in mit Freunden alles machen können, was man sich erträumt. – Oder als „Geistsklave“ von Marc Zuckerberg total gestresst alles versuchen, um dem Druck gewachsen zu sein – bis dann die Künstliche Intelligenz den eigenen Arbeitsplatz übernimmt…

Was bleibt „da draußen“ in der haptischen Welt? Nun, alles wo der Mensch billiger und effizienter arbeitet als die Maschinen. Vielleicht Lieferboten und Polizisten… Egal, auf jeden Fall wird der Mensch sich nicht Ewigkeiten lang als geistiger Sklave mit seinem Schicksal abfinden. Entweder wir finden ethische Grundlagen der Arbeit, die den Menschen erfüllen und glücklich machen – oder die Schlinge zieht sich immer weiter zu, bis es zum Knall kommt – oder zu vielen kleinen Knalls und alternativen Projekten. Ich hätte da schon so einige Ideen…

Auf jeden Fall eine aufregende Zeit. Ach wie schade, dass ich schon 62 Jahre alt bin…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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