Viele erfolgreiche Unternehmer haben in ihrer Kindheit extremen Mangel erfahren. Ob Armut, Unterdrückung, Selbstzweifel…ihr Leid in Kombination mit einem starken Selbsterhaltungstrieb brachte sie dazu, ein Imperium aufzubauen. Der „innere Hunger“, reich, mächtig und unabhängig zu sein, kann oft Berge versetzen. Solche Persönlichkeiten werden oft bewundert, auch wenn sie womöglich nicht gerade sozial und freundlich sind. Das, was die Menschen zugleich bewundern und beneiden, ist die Fähigkeit, den eigenen inneren Hunger zu stillen mit viel Einsatz, Beharrlichkeit, Glauben und Kompromisslosigkeit. Denn spürt nicht jeder Mensch so einen inneren Hunger in sich? Und denken nicht viele, sie hätten Hunger nach Geld und Macht, obwohl sie eigentlich ganz anders motiviert sind? Wie kann man seinem inneren Hunger auf die Spur kommen? „Was will ich wirklich im Leben“ ist wohl die schönste Frage der Welt.
Fragt man Menschen, was sie sich am meisten wünschen, hört man meistens die Antwort: Viel Geld, Zeit für Reisen, Gesundheit und einen Liebespartner. Doch die Bilder, die mit diesen Attributen verknüpft sind, sind bei jedem Menschen sehr unterschiedlich. Reisen bedeutet für den Einen, am Strand zu liegen mit einem Cocktail – für den Anderen entstehen Bilder im Amazons-Dschungel. Reichtum würde dem Einen ermöglichen, in einer komfortablen Villa mit Park und Personal zu leben – für den Anderen wäre es traumhaft, sich sportlich auszuleben oder rauschende Partys zu feiern. Gesundheit und Liebesglück können sowohl Sicherheit und Geborgenheit ausdrücken – als auch Potenz und Abenteuer.
Was will ich wirklich im Leben?
Nur, wenn wir uns trauen, nach den Sternen zu greifen, können wir unserem „inneren Hunger“ auf die Spur kommen. Nur wenn wir unserem eigenen Appetit trauen, können wir herausbekommen, was wir wirklich am liebsten tun – frei von fremdbestimmten Ansprüchen und Programmierungen, mit denen wir in der Kindheit gefüttert wurden.
In der heutigen Zeit wird in der Wirtschaft viel gesprochen von „kreativer Zerstörung“. Junge Teams treten an und erklären mit ihren disruptiven Geschäftsmodellen den etablierten Konzernen und wirtschaftlichen Autoritäten den Kampf. Junge Leute, die Spaß an der Entwicklung von Ideen haben und allein durch ihre Jugend das notwendige technisches Verständnis, können in der Welt der Alten eine ganze Gesellschaft aufmischen, da diese nicht gewohnt ist, unbekümmert und optimistisch zu leben und zu handeln. Da schützt man lieber seine Daten wie einen Schatz im Keller, als dass man damit arbeitet und neue Menschen und Möglichkeiten entdeckt.
Vielleicht sollten sich zunehmend auch einzelne Menschen trauen, sich wie ein Unternehmer zu fühlen und angstfrei nach neuen Ideen und Lebensmodellen zu forschen? Vielleicht können wir dank der digitalen Welt unserem inneren Hunger viel leichter auf die Spur kommen als in der analogen Welt, in der man nur von den Menschen umgeben war, die geografisch, familiär und gesellschaftlich zugänglich waren?
Hier ein paar Tipps, um herauszubekommen, was man wirklich will im Leben. Spaß soll es machen, sich selbst auf die Spur zu kommen und sich zu befreien von Programmierungen und Selbstzweifeln.
Freiheit contra Urteil: Versuche zu lernen, jedem Menschen zuzugestehen, dass er ganz so ist, wie er ist. Nur, wenn Du es schaffst, anderen Menschen ihr eigenes Leben von Herzen zu gönnen, schaffst Du den fruchtbaren Boden, um selbst frei zu werden. Man bekommt eben immer das, was man selbst gibt…
Wie möchtest Du in drei Jahren leben? Setze Dich hin und gestalte schriftlich eine Vision davon, wie Du am allerliebsten in drei Jahren leben willst. Sei völlig frei von der Sorge, Deine Vision könnte anmaßend und unrealistisch sein! Wenn Du gern in drei Jahren (z.B. dank Lottogewinn) in einem Haus in der Karibik leben möchtest und dabei nie wieder arbeiten, dann male Dir so ein Leben ganz genau aus! Hauptsache, Du hast es bildlich vor Augen.
Wiederhole diese Übung mindestens 20 Mal: Um seinen inneren Hunger kennen zu lernen, braucht man Disziplin. Nur Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen führen zum Ziel. Darum notiere Dir in Deinem Kalender 20 Tage, an denen Du Dir erneut die Zeit nimmst, Dein Leben in drei Jahren auszumalen. Natürlich können alle 20 Visionen völlig unterschiedlich sein!
Entdecke Deine Programmierungen: Jeder Mensch wird in seiner Kindheit geprägt von Glaubenssätzen. Doch wie kann man diese Glaubenssätze ins Bewusstsein holen? Das geht am besten mit ABC-Listen zu Themen, über die wir alle instinktiv urteilen. Schreibe eine ABC-Liste zu jeder der folgenden Themen. Trage dafür auf einem Blatt Papier zunächst das komplette ABC als Anfangsbuchstaben ein – und füge dann ohne großes Nachdenken zu jedem Buchstaben eine Assoziation ein. – Klar, bei Y wird es schwierig 😉
- Gott
- Geld
- Macht
- Liebe
- Familie
- Arbeit
- Tugend
- Angst
- Heimat
Lerne Deine Ängste kennen: Man sagt, das Einzige, was uns im Leben zurückhält, ist unsere Angst. Angst vor Zurückweisung, Angst vor Einsamkeit, Angst vor Armut und Krankheit. Wovor hast Du am meisten Angst? Male Dir die drei schlimmsten Szenarien aus, die Dir passieren könnten. Überlege, wie Du Dich mit diesen Ängste versöhnen könntest. Was brauchst Du, um Deine Ängste zu lieben wie Dein eigenes Kind?
Ich weiß, was ich wirklich will im Leben!
Um nun nicht mit guten Ratschlägen zu verbleiben, schreibe ich nun auf, was Eva Ihnenfeldt wirklich will im Leben. Es folgt: „Mein innerer Hunger“ vom 24. Juni 2016
Mein Grundmotiv ist der Wunsch, die Welt zu einem Paradies zu machen. Ich wünsche mir, dass es allen fühlenden Wesen gut gehen möge. Ich wünsche mir, dass es keine Unterschiede mehr gibt zwischen „innen“ und „außen“, zwischen „Fremden“ und „Freunden“, zwischen „Familie“ und „den Anderen“.
Für mich persönlich wünsche ich mir genug Geld, um bescheiden leben zu können. Ich will keinen Besitz anhäufen, da dieser mich in meiner Freiheit einschränken würde. Ich wünsche mir Bewegungsfreiheit und die Befriedigung meiner Bedürfnisse nach leckeren Essen und Trinken, nach einem guten gemütlichem Heim und nach Natur.
Arbeit bedeutet mir viel im Leben, da ich mich ohne Arbeit schnell langweile und dann womöglich krank werde. Ich wünsche mir Arbeit, die mich erfüllt und die mich herausfordert. Ich wünsche mir Arbeit, an der ich mich persönlich weiterentwickle und die mir Sinn vermittelt. Arbeit und Glück liegen bei mir sehr nah beieinander.
Ich glaube daran, dass unsere Welt seit Bestehen der Menschheit immer besser geworden ist – trotz der vielen Rückschritte durch Gewalt und Gier. Ich bin stolz auf unsere technologische Entwicklung und darauf, dass die Menschen auf der Welt immer gesünder, gebildeter und emanzipierter leben. Dieser Glauben verpflichtet mich dazu, meinen Teil zu dieser Entwicklung beizusteuern. Ich möchte mit daran arbeiten, dass wir den Hunger besiegen, die Unwissenheit und die Unterdrückung.
Ich freue mich darauf, alt zu werden und mich langsam von diesem Leben zu lösen. Ich wünsche mir, bis zu meinem Tod immer mehr alles an Überflüssigem loszulassen und frei zu werden von Besitz und Anerkennung. Ich möchte in Dankbarkeit und Gelassenheit lächelnd sterben können, wenn es soweit ist.
Ich möchte mit Menschen, Tieren und Allem, was lebt, in Frieden und gegenseitigem Respekt zusammen leben. Ich möchte tagtäglich für diese Harmonie dazugeben, was ich vermag. Ich möchte nur dann Ratschläge geben, wenn ich darum gebeten werde und ich möchte Niemanden mit meiner Meinung und meinen Vorstellungen bedrängen. Ich möchte mich gemeinsam mit anderen Interessierten in der Kunst der Politik (in der Kunst des Überzeugens) üben, da dies für mich die schönste Tugend des Menschen ist: Mit Verstand, Mut und Begehren gemeinsam an den besten Lösungen arbeiten.
Und letztendlich: Ich habe mich dem digitalen Fortschritt zugewandt und bin glücklich darüber, was der „Planet aus rein menschlichem Bewusstsein“ bisher geleitet hat. Ich möchte gemeinsam mit Anderen digital Zugewandten daran arbeiten, dass wir diese neue menschliche Bewusstseinsstufe zu einem freien, kreativen, freundlichen , kosmischen Ort gestalten. Ich möchte mit daran arbeiten, dass die alten Schmerzensbereiter Gewalt und Gier an der Vielfalt von Liebe, Vertrauen und Respekt scheitern und sich verwandeln in Fruchtbarkeit und positiver Willenskraft.
So, das ist das, was ich wirklich will im Leben. Ich bin so froh, dass ich das (in vielen Jahren fleißiger Selbstprüfung – am liebsten Sonntags Vormittags) herausgefunden habe. Das erleichtert mir mein Leben enorm und gibt mir ganz viel Glücksgefühle und schöne Erlebnisse. Also nur Mut! Einfach mal nach den Sternen greifen – was willst Du wirklich im Leben und vom Leben? Gibt es eins schöneres Gesellschaftsspiel als das für sich herauszufinden?