RTL im Shitstorm oder wenn die Zielgruppe aktiv wird

Christian Spließ, Social Media Storyteller: Die Gamescom ist eine der traditionsreichsten Veranstaltungen im Bereich der Computerspiele, seit einigen Jahren findet sie jährlich in Köln statt. Sie ist für Deutschland eine der wichtigsten Messen in diesem Bereich und dementsprechend auch immer ein Ziel für diejenigen, die sich gerne vor den Computer setzen und ein oder zwei Stunden Computerspiele spielen. Dass diese Fans im Laufe der Zeit ihre eigenen Gewohnheiten ausgebildet haben, sich verkleiden, auf dem Gelände kampieren – es gibt wohl keine Fankultur, bei der es diese Lust am Verkleiden letztendlich nicht gibt. Selbst Fußballfans werfen sich in ihre „Uniformen“ wenn sie zum Spiel geben.

Doch für RTL sind Game in erster Linie seltsam riechende, in Schubladen einzusortierende Menschen, wie man in einem Beitrag bei RTL Explosiv sehen konnte – auf Youtube wird dieser Beitrag zur Zeit ständig neu hochgeladen, da RTL wegen Urheberrechtsverletzungen das Video immer wieder aus dem Netz nehmen lässt. Eine Suche nach RTL und Gamescom allerdings bringt den unterdurchschnittlichen Beitrag, der eine Schande für jeden Journalisten ist, immer noch ans Licht des Webs. Von einem Streisand-Effekt scheint man bei RTL in Köln noch nichts gehört zu haben. Dabei bildet man doch an der eigenen Schule Journalisten aus, da muss man doch auch auf die neuen Medien eingehen… Wie dem auch sei, der Beitrag bei RTL schlug hohe Wellen. Erstens: Bei GIGA. Dem Fernsehsender, der sich besonders dem Internet widmet. GIGA hat ein Gegenvideo gedreht, dass ich Ihnen nicht vorenthalten möchte – auch wenn in dieser Fassung die RTL-Bildszenen leider nicht enthalten sind, man kann schon von dieser Reaktion auf den ursprünglichen Beitrag schließen:

Zweite Folge: Hacker legten Teile der RTL-Webseite lahm. Unangenehm. Noch unangenehmer war aber die Reaktion von RTL auf diese Affaire: In sehr knappen dürren Worten entschuldigte man sich. Oder tat wenigstens so als ob es einem Leid täte – was bei den Gamern nicht gerade zu einem Vergebungsausbruch führte. Stattdessen hagelte es Beschwerden über den RTL-Beitrag, die momentan bearbeitet werden, die zuständige Landesmedienanstalt ist eingeschaltet worden und prüft den Beitrag. Und wir fügen der Worst Practice Galerie neben Jamba, Nestle und Co. noch ein schönes Beispiel dazu.

Einen guten Überblick über die Affaire findet man bei Spiegel Online.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “RTL im Shitstorm oder wenn die Zielgruppe aktiv wird

  • Reply R. Steinmann 26. August 2011 at 21:17

    Haha, na wer sich mit Computer-Spielern anlegt sollte sich nicht wundern, dass er damit einen Shitstorm auslöst. Da hat RTL ja ein wahres Genie an die Kamera gelassen.

    Wir waren auch auf der GamesCom und haben das Publikum und sie Show sehr genossen.

  • Reply Eva Ihnenfeldt 27. August 2011 at 11:00

    Ich habe den Original-Beitrag auf YouTube noch mal gefunden – also wer mal 5 Minuten Zeit hat, typischen Schmuddel-Journalismus zu genießen: http://www.youtube.com/watch?v=phtABzxw4Lc&feature=player_embedded

    NImm Arme, Schwache, Wehlrlose, Unbedarfte, Freaks – Doch leg Dich nie mit Gamern an…

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