92% der Deutschen arbeiten nicht in ihrem Traumjob – keine Zeit, kein Mut, keine Ideen

Eine Umfrage des Karriereportals Monster mit 3850 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat ergeben, dass nur sehr wenige der Befragten in ihrem Traumjon arbeiten. Acht Prozent der Deutschen finden ihren Job „traumhaft schön“, sieben Prozent der Österreicher und immerhin zwölf Prozent der Schweizer. Alle anderen haben schwerwiegende Gründe, warum sie nicht ihre beruflichen Träume verwirklichen – und noch dramatischer: oft genug wissen Berufstätige gar nicht, was sie denn eigentlich am allerliebsten arbeiten würden!

Schon immer zeigen Studien, wie wenig selbstveständlich es ist, das eigene Leben aktiv in die Hand zu nehmen. Übereinstimmend wird gesagt, dass nur 20 Prozent der Menschen in Industrienantionen überhaupt darüber nachdenken, was sie am allerliebsten aus ihrem Leben machen würden – und nur maximal zehn Prozent sind in der Lage, ihre Träume auch umzusetzen. Die Monster-Umfrage bestätigt also wieder einmal die Erkenntnis: nur die Mutigen und Bewussten kommen zu ihrem erfüllten Berufsleben.

Was kann man überhaupt tun, um seine Berufswünsche zu verwirklichen?

Zuerst muss man sich bewusst machen, was man am allerliebsten tut. Was macht stark, was macht glücklich, für welche Tätigkeiten würde man sogar freiwillig nachts aufstehen? Die Einen brauchen es, etwas mit ihren Händen zu schaffen, die Anderen brauchen vor allem Menschen, um die sie sich kümmern können. Wieder andere lieben es, sich in Zahlen zu vergraben, zu ordnen und zu strukturieren. Und da gibt es natürlich noch die Selbstdarsteller, die am glücklichsten sind, wenn sie Publikum und Applaus erhalten.

Der zweite Schritt ist die so genannte „Visionsarbeit“: wie genau möchte ich in drei bis fünf Jahren leben? Welche Arbeit möchte ich verrichten? Wo möchte ich wohnen, mit wem – und wer kommt wann zu Besuch? Welche Luxusgüter liegen mir am Herzen, welche Freizeitbeschäftigungen, welche Kunden, Netzwerke und Geschäftspartner wünsche ich mir?

Hilfreich ist es, diese Visionsarbeit konzentriert über mehrere Wochen durchzuführen – tatsächlich ist es möglich, auf diese Weise den „Traumjob“ zu ermitteln. Manchmal sind nur Feinkorrekturen nötig, um vom Job zum Traumjob zu kommen. Eine Lehrerin spürt, dass alles prima wäre, wenn sie in einem aufgeschlossenen Lehrerkollegium arbeiten würde – ein Ingenieur stellt fest, dass er sich nach kreativer Entwicklungsarbeit sehnt.

Weiß man erst einmal, was die Grundpfeiler eines erfüllten Berufslebens sind, lässt sich die Zukunft aktiv gestalten, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise – oder gerade dann. Wenn alles im Umbruch ist, entstehen auch viele neue Ideen, Unternehmen, Produkte. Das war schon immer so, und darum ist gerade jetzt eine kostbare Zeit für Menschen, die ihren Traumjob suchen. Denn in Zeiten des Niedriglohnauswuchses lässt sich mit einer selbständigen Existenz sicher leichter Geld verdienen als mit einem neuen Job…

Quelle: FTD

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “92% der Deutschen arbeiten nicht in ihrem Traumjob – keine Zeit, kein Mut, keine Ideen

  • Reply Karl Dilly 23. Februar 2010 at 12:32

    Sehr inhaltvoller Artikel, Frau Ihnenfeldt.
    Eine Hilfestellung von mir für die, die sich mit ihrem „Schicksal“ beschäftigen und eben nicht alles als unabänderlich empfingen:

    1. Vorstellung verändern – die Vorstellung „was will ich denn machen, ich habe doch keine andere Wahl“ lähmt restlos, frustiert und stimmt einfach nicht – wir Menschen wählen immer, sind uns lediglich dessen nicht bewußt.
    Beispiel: vor dem körperlich Stärkeren wegrennen ist eine kluge Wahl, weil sie mich vor dem blauen Auge bewahrt. Falsch: was will ich arme Wurst denn machen – ich hatte doch keine andere Wahl.
    2. Die Frage stellen, was mir besonders flott von der Hand geht (dasmache ich schnell und gut) – wann kommt bei mir Freude auf, wenn ich was tue?
    Anschlußfrage: wo kann ich davon gebrauch machen? wo noch? wo noch?
    3. Was tue ich jetzt mit meiner Erkenntnis?

    Liebe Grüße
    Ihr Karl Dilly

    • Reply Eva Ihnenfeldt 23. Februar 2010 at 15:02

      Lieber Herr Dilly,
      wie schön, dass ich Sie endlich mal wieder mit einem Beitrag „locken“ konnte! Ja, die Sache, die so einfach – aber schwer zu machen ist. Gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die an dieser Aufgabe professionell immer weiter arbeiten…. Bis bald!

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