Abfindungen: was Arbeitnehmer und Arbeitgeber beachten sollten

In Deutschland sind Abfindungen weit verbreitet, da es häufig schwierig ist, Mitarbeitern regulär zu kündigen. Eine Abfindung ist eine „einvernehmliche Vereinbarung“ zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie hat die Funktion, den Arbeitsplatzverlust abzufedern und die Zeit bis zum nächsten Job zu überbrücken.

Wichtig für den Arbeitnehmer ist, dass er sich nicht auf einen „Aufhebungsvertrag“ einlässt, sondern auf einen „Abwicklungsvertrag“. Denn bei einem im gegenseitigen Einvernehmen geschlossenen Aufhebungsvertrag droht eine zwölfwöchige Arbeitslosengeldsperre. Verhandeln hingenen die beiden Parteien in einem Abwicklungsvertrag die Abfindung, verhängt die Agentut für Arbeit keine Sperrzeit – schließlich war die Kündigung unvermeidbar.

Einen Rechtsanspruch auf Abfindung gibt es normalerweise nicht – es sei denn über eine spezielle Tarifvereinbarung, einen entsprechend lautenden Arbeitvertrag, oder über einen Sozialplan des betroffenen Unternehmens.

Auch die Höhe der Abfindung ist frei verhandelbar. Der Arbeitgeber hat das Interesse, einen Arbeitsgerichtsprozess zu vermeiden, der Arbeitnehmer ist nur bereit, der Kündigung zuzustimmen, wenn die Abfindung angemessen ist.

Als Faustformel hat sich erwiesen: „ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit“. Doch in der Praxis schwanken diese Formeln zwischen 0,2 und drei Monatsgehältern pro Jahr.

Arbeitgeber haben häufig wenig Möglichkeiten, Mitarbeitern zu kündigen, die sich keine grobe Pflichtvernachlässigung zuschulden kommen lassen. Auch wenn ein Beschäftigter schlechte Arbeit leistet, ist er schwer kündbar.

Arbeitgeber sind deshalb in der Regel an „einvernehmlichen Lösungen“ interessiert. Üblich bei Verhandlungen über Abfindungen ist es, dass Arbeitgeber erst einmal sehr wenig bieten – und Arbeitnehmer zu viel verlangen. So kann man sich am ehesten einigen.

Quelle: Süddeutsche

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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