Die Digitalisierung bringt eine Reihe unterschiedlicher Innovationen hervor – auch für die Finanzierung von Immobilen. Bisher war es für Kleinunternehmen mit begrenztem Kapital nämlich kaum möglich, in größere Immobilienprojekte zu investieren – diese besonders lukrativen Geldanlagen waren allein Großinvestoren vorbehalten. Das Crowdinvesting ermöglicht nun eine Teilhabe durch den Zusammenschluss von Kleinanlegern. Wem nützt die Finanzierungsform?
Crowdinvesting und Crowdfunding: Die Unterschiede
Bekannt geworden ist vor allem das Crowdfunding – wobei die Unterschiede zum Crowdinvesting trotz der Ähnlichkeit des Namens ganz erheblich sind. Denn beim Crowdfunding geht es im wesentlichen darum, ein junges Start-up mit gespendetem Kapital auszustatten, damit erste Projekte realisiert werden können. Als Gegenleistung erhalten die Spender bei den Produkten ein Vorkaufsrecht und in der Regel einen vergünstigten Preis. Die Investition dient aber nicht dem Vermögensaufbau, sondern erfolgt vor allem aus ideellen Gründen. Anders sieht es beim Crowdinvesting aus: Hier steht die gemeinsame Investition im Vordergrund, die von einer größeren Anzahl Kleinanlegern gestemmt wird – der „Crowd“ eben. Immobilienprojekten war es bisher immer so, dass Anleger mit geringem Investitionsvolumen eine günstige Eigentumswohnung gekauft haben. Dadurch war die Rendite vergleichsweise gering, vor allem kann auch nicht jeder Anleger das notwendige Kapital für einen solchen Kauf aufbringen. Wer sich an gewinnversprechenden Prestigeprojekten beteiligen wollte, musste den Umweg über Investment-Fonds gehen. Der Nachteil: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Rendite ging so an die Banken verloren.
Finanzierung durch Kleinanleger erfordert Transparenz
Beim Crowdinvesting ist hingegen eine einfache Direktinvestition auch mit sehr geringen Beträgen möglich: Bei Exporo werden Immobilienprojekte vorgestellt, die dann durch die Mitglieder finanziert werden. Für die Bauherren hat dies den Vorteil, dass Fremdkapital ohne die Hilfe von Banken beschafft werden kann. Die Kreditinstitute geben sich häufig nämlich sehr restriktiv bei der Vergabe von Krediten; wer sich unabhängiger von den Geldhäusern machen möchte, kann die Finanzierung der Immobilie zumindest um das Crowdinvesting ergänzen. Dabei sollten Bauherren allerdings beachten, dass dies immer mit einem hohen Maß an Transparenz verbunden ist. Denn um eine Öffentlichkeit für die Finanzierung zu gewinnen, muss das Projekt auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zudem ist fraglich, wie das Feedback durch die Anleger beurteilt wird: Dem einen oder anderen Vorhaben dürfte die Meinung der Geldgeber gut tun, in anderen Fällen dürfte die Resonanz allerdings durchaus auch als Einmischung verstanden werden können. Kleinanleger sollten Bedenken, dass auch das Risiko voll mitgetragen wird. Eine Absicherung durch eine breite Streuung der Anlagen, wie es bei Fonds üblich ist, existiert nicht.
Fazit: Vorteilhafte Finanzierung mit Zukunftsperspektiven
Dennoch überwiegen für beide Seiten die Vorteile: Während Bauherren ihre Immobilie auch finanziell auf ein breiteres Fundament stellen können, werden Anleger von hoher Rendite und geringen Einlagesummen gelockt – bei einigen Anbietern sind bereits Investitionen ab 5 Euro möglich. Künftig dürfte das Crowdinvesting daher noch an Bedeutung gewinnen.
Beitrag entstanden in freundlicher Zusammenarbeit mit Exporo.de