In den vergangenen Tagen haben einige Redakteure eine Diskussion um Renditen der Riesterrente entfacht, welche genau in die falsche Richtung läuft. Die Riesterrente wurde geschaffen, um die 4 prozentige Kürzung der gesetzlichen Rente ab dem Jahr 2040 aufzufangen. Die gesetzliche Rentenversicherung ist voraussichtlich nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft die Rentenleistungen aufzubringen und erhält schon heute massive finanzielle Unterstützung aus dem Steuertopf.
Wer die zahlreichen Rentenreformen der vergangenen Jahre betrachtet wird feststellen, dass Neurentner immer weniger „Startrente“ erhalten. Die staatliche Garantierente schrumpft schon seit vielen Jahren.
Aktuell wird den Riestersparern suggeriert, dass die Riesterrente eine schlechte Rendite abwirft. Dabei sind die staatlichen Zulagen, die zum Teil mehr als 1.000,– Euro im Jahr betragen können, schon ab einer Eigenleistung von 60,– Euro für manchen Sparer zu erhalten. Das entspricht einer Rendite von über 1.000 %.
Jeder im Rentenalter zusätzlich verfügbare Euro ist wichtig. Wem schon einmal an der Kasse im Supermarkt einige Cent zum Bezahlen fehlten, der kann sich vorstellen, wie es im Rentenalter sein muss auf mehrere hundert Euro verzichten zu müssen.
Vor einigen Jahren hat die Bundesregierung mit der Abwrackprämie zahlreiche Altersvorsorgesparer bewegt, zugunsten eines neuen Autos ihre Sparverträge aufzulösen.
Jetzt ist die Politik gefordert, die Notwendigkeit privater Altersvorsorge klarzustellen und für deren Unantastbarkeit im Alter zu sorgen. Wer heute Verzicht übt und in seine Altersvorsorge investiert, darf dafür bei Rentenbezug nicht benachteiligt werden.
Täglich kann schon heute in den Stellengesuchen der Tages- und Wochenzeitungen die Altersarmut wahrgenommen werden, wenn „rüstige Rentner“ Gartenpflege- oder Hausmeistertätigkeiten anbieten.
Wer seinen Riestersparvertrag heute auflöst, ohne anderweitig Rücklagen fürs Alter geschaffen zu haben, der wird im Alter mit Sicherheit auf staatliche und gesellschaftliche Unterstützung angewiesen sein.
Selbst wenn aus einem Riestervertrag nur 5.000,– Euro fällig würden, weil nur wenige Jahre gespart werden konnte, lässt sich die Altersrente damit ca. 5 Jahre um 100,– Euro aufstocken. Damit kann ein sparsamer Rentner seine Grundnahrungsmittel für einen Monat kaufen.
Wer seinen Riestervertrag vor dem 60. Lebensjahr bzw. für ab 2012 abgeschlossene Verträge vor dem 62. kündigt, der muss alle stattlichen Zulagen zurückzahlen und bekommt nur seine Eigenleistung angerechnet.
Besser ist bei finanziellen Engpässen den Sparbetrag zu reduzieren und auf volle staatliche Förderung in dieser Zeit zu verzichten.
Selbst eine Beitragsfreistellung ist sinnvoller. Gerne berate ich Sie.
Beste Grüße aus Bochum
Detlef Schumann