Die geplante Einführung einer kapitalgedeckten Pflegezusatzversicherung stößt auf scharfe Kritik

Detlef Schumann, Versicherungsexperte aus Bochum: Immer wieder wird die Riester-Rente als Erfolgsmodell beschrieben. Nun soll das Prinzip auch auf die Pflegeversicherung übertragen werden. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler plant im kommenden Jahr die Einführung einer kapitalgedeckten Pflegezusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Vorsorge. Das Vorhaben stößt  auf heftige Kritik der politischen Opposition ,bei Sozialverbänden und den Gewerkschaften. Eines ist klar, wer keine Kinder hat muss darauf vertrauen, dass im Pflegefall die Allgemeinheit für ihn da ist.

Da in den vergangenen sechs Jahrzehnten für viele Menschen der Wunsch nach zahlreichen Kindern in die letzte Reihe getreten ist, und  viele lieber  anderen Freizeitvergnügungen wie Reisen, Fitnessclubs und schicken Auto gefrönt haben, ist es zu der gesellschaftlichen Schieflage gekommen. Nach zwei unsinnig geführten Kriegen im letzten Jahrhundert ist das leider nur zu verständlich. Wer wollte  noch einmal das Liebste auf dem Schlachtfeld verlieren.

So verhallten  die Worte des Kölner Kardinal Frings  : „Den Reichtum eines Volkes erkennt man an der Zahl seiner Kinderwagen, nicht an der seiner Autos“  ungehört, und  wir  müssen uns nun Gedanken um die Pflegeversicherung  machen.

Heute  können immer mehr Menschen, ob gewollt oder ungewollt, den wichtigen Beitrag mehrere Kinder zu zeugen, nicht mehr leisten. Oft sind es finanzielle Gründe und Zukunftsängste die einen Kinderwunsch verhindern.

Die Politik hat weder durch Kinderbetreuungsmöglichkeiten noch durch die gesellschaftliche Anerkennung der wohl wichtigsten Aufgabe einer Partnerschaft, die modernen Grundlagen für eine Nachwuchsförderung  geschaffen.  Nun soll der Einzelne mit einem finanziellen Beitrag zur Kasse gebeten werden.

Eine kapitalgedeckte Pflegeversicherung ist also nicht nur das Resultat einer verfehlten Familienpolitik, sondern im Sinne der Generationengerechtigkeit  zwingend notwendig. Hoffentlich wird es aber nicht wie bei der Riester Rente zu dem Trugschluss führen, dass ein Verzicht auf den Abschluss keine finanziellen Folgen hat.

Riester wurde eingeführt weil ab 2040 die gesetzliche Rente per Gesetz um 4% gekürzt wird.
Wer also im Alter seine Pflege selbst bestimmen möchte, sollte sich dem Thema einer privaten Pflegeabsicherung nicht verschließen.

Beste Grüße aus Bochum
Detlef Schumann

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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