Gigworker, Clickworker, Crowdworker: Definition und UNterschiede

Crowdworker, Clickworker, Gigworker, digitale Nomaden… diese Begriffe geistern durch die Medien, doch kaum jemand weiß, was sich dahinter verbirgt. Ist es zum Beispiel möglich, seine Rente mit digitalen Jobs von zu Hause aus aufzubessern? Wie kommt man überhaupt an diese Jobs? Tatsächlich gibt es in Deutschland rund 30 Plattformen, die Jobs und Aufträge an Interessierte vermitteln. Nicht nur im Digitalen – auch Haushaltshilfen, Handwerker und Fahrer können sich über Plattformen anbieten. Doch beginnen wir mit den digitalen Nomaden:

Digitale Nomaden

Viele junge Menschen träumen davon, als digitaler Nomade leben und arbeiten zu können. Am Strand in der Hängematte als Texter, Softwareentwickler oder Designer seine Dienste für Unternehmen und Agenturen verrichten, geborgen in der Community vieler anderer digitaler Nomaden, die sich gegenseitig Jobs und Aufträge empfehlen. Doch je etablierter und verbreiteter das Phänomen der umherziehenden digitalen Freelancer geworden ist, desto mehr steigt der internationale Wettbewerb.

Hochqualifizierte IT-Experten aus Schwellenländern sind meist viel preisgünstiger als Auftragssuchende aus den Wohlstandsgesellschaften. Und auch Texter, die muttersprachliches Sprachverständnis brauchen, arbeiten häufig für sehr geringe Honorare. Als Soloselbstständige haben digitale Nomaden hohe Kosten für Versicherungen und Altersabsicherung – immer mehr von ihnen sind nicht einmal krankenversichert und leben irgendwo auf der Welt von der Hand in den Mund.

Trotzdem kann eine Zeit als digitaler Nomade für junge Menschen großartig sein: Lehr- und Wanderjahre rund um den Globus sind für manche eine echte Alternative zu Bundeswehr und Bundesfreiwilligenjahr, bevor der „Ernst des Lebens“ beginnt.

Crowdworker

Bild von chenspec auf Pixabay 

Crowdworker sind Menschen, die über das Internet Aufträge annehmen und bearbeiten. Der Begriff ist ein Unterbegriff vom Begriff Crowdsourcing – mit dem Unterschied, dass Crowdworker (in der Regel als Freelancer) für ihre Arbeit entlohnt werden – im Crowdsourcing gibt es jedoch auch viele Ehrenamtliche, die Aufgaben am heimischen PC aus Begeisterung und Loyalität übernehmen.

Meist erhalten Crowdworker ihre Aufträge über Vermittlungs-Plattformen. Besonders verbreitet in Deutschland ist hierbei clickworker.de. Auch Amazon betreibt eine Crowdsourcing-Plattform, auf der Unternehmen Jobs an Honorarkräfte vergeben, die nicht von Maschinen übernommen werden können. Oft handelt es sich bei diesen Job um Mikro-Aufträge, die im Grunde genommen jeder ausführen kann. Neben Schreibarbeiten und Dateneingaben können Fragebögen ausgefüllt werden – oder auch Überprüfungen im lokalen Einzelhandel vorgenommen werden.

Nur sehr selten sind es Arbeitssuchende, die sich auf Crowdworking einlassen. Die Honorare sind viel zu gering, um davon leben zu können – und als Arbeitsloser ist es viel zu teuer und aufwändig, sich selbstständig zu machen mit diesen Mikrojobs. Crowdworker sind in der Regel abhängig beschäftigt oder befinden sich in Ausbildung oder Studium. Die meisten Crowdworker scheinen (gern über Smartphone-Apps) eher den spielerischen Reiz der Angebote zu genießen als dass sie ernsthafte monetäre Interessen verfolgen. Die meisten verdienen weniger als 30 Euro in der Woche mit Crowdworking (am Ende des Beitrags die Quellenangabe von „karrierebibel“).

Clickworker

Clickworker sind Crowdworker, die Mikroaufträge ausführen, während Crowdworker auch umfangreichere und qualifiziertere Aufträge übernehmen können. Clickworker können ehrenamtlich tätig sein (zum Beispiel für die NASA Fotoaufnahmen vom Mars auswerten) oder über eine Vermittlungsplattform entlohnt werden. Laut Wikipedia liegt der Verdienst eines Crowdworkers/ Clickworkers in Deutschland bei rund 3 Euro pro Stunde.

Gigworker

Gigworker übernehmen Gelegenheitsaufträge über Onlineplattformen. Der Begriff stammt aus der Musikindustrie, in der Künstler und Bands auch ihre Auftritte als Gigs bezeichnen. Bekannt sind als Plattform zum Beispiel Uber (vermitteln Fahrten für selbstständige Fahrer), Deliveroo und Foodora (vergeben Aufträge an Essenslieferanten) und MyHammer (vermitteln handwerkliche Dienstleistungen). Aber auch Texter, Designer und Reinigungskräfte beziehen ihre Aufträge über die Plattformökonomie. Manche Anbieter aus der Plattformindustrie bieten den Unternehmen auch den kompletten Verwaltungsservice. Die Gig-Arbeiter erhalten ihre Honorare direkt vom Plattform-Unternehmen. Die EU ist dabei, diesen „Scheinselbstständigen“ ihre Arbeitnehmerrechte geben zu wollen und die Ausbeutung zu unterbinden.

Grundsätzlich sind Freelancer deutlich benachteiligt gegenüber sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Für ihre Kranken- und Rentenversicherung zahlen sie in Deutschland sowohl den Arbeitgeber- als auch den Arbeitnehmeranteil – also rund doppelt so hohe Beiträge wie abhängig Beschäftigte. Eine Arbeitslosenversicherung haben nur die Allerwenigsten. Werden Selbstständige krank oder wollen sie sich Urlaub gönnen, müssen sie in dieser Zeit von ihrer angesparten Liquidität leben.

Gleichzeitig steigen weltweit die Zahlen der Freelancer und Selbstständigen. Durch die rasante ökonomische und technologische Entwicklung sind Unternehmen auf Outsourcing angewiesen. Immer wieder gibt es neue Herausforderungen und unvorhergesehene Veränderungen, die durch eine Stammbelegschaft nicht abgefedert bzw. finanziert werden können.

Quelle – von Dezember 2020
karrierebibel: So viel verdienen Crowdworker wirklich

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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