Test: Ob Wein billig oder teuer ist, können Weintrinker nicht schmecken

Eine Studie mit 578 Teilnehmern, die Psychologen der britischen Universität von Hertfordshire durchgeführt haben, zeigt, dass der erhöhte Genuss teuren Weins vor allem psychologisch bedingt ist: wenn Weintrinker nicht wissen, wie hoch der Preis war, können sie teuren von billigem Wein nicht unterscheiden. Doch der psychologische Effekt ist wichtig, denn wenn der Weintrinker glaubt, einen teuren Wein zu trinken, wird sein Belohnungssystem aktiviert.

Bei der Studie wurden den Testpersonen viele weiße und rote Weintypen der Sorten Sauvignon Blanc, Pinot Grigio, Merlot, Rioja und Shiraz präsentiert. Die erfahrenen Weintrinker hatten die Augen verbunden und mussten sich allein auf ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Weinsorte als „teuer“ oder „billig“ einzustufen, lag also bei 50 Prozent – und genau so hoch war die tatsächliche Trefferquote der Probanden.

Die preiswerten Weine lagen in dem Test bei maximal 5 Euro, die teuren Weine kosteten zwischen elf und 34 Euro. Ob beruflich tätige Weinkenner eine bessere Quote erzielt hätten, bleibt offen. Sie wurden nicht mit getestet.

Doch in einer anderen Studie entdeckten US-Forscher, wie wichtig es ist zu glauben, einen teuren Wein zu trinken. Sie gaben 20 Testpersonen Wein zu trinken und beobachteten die Gehirnaktivitäten mit dem Magnetresonanztomografen. In der ersten Testphase ließen sie die Probanden in dem Glauben, teuren Wein zu trinken –  beim zweiten Durchlauf mit genau denselben Sorten sagten sie, es handele sich um billigen Wein.

Der „teure“ Wein schmeckte den Testpersonen nicht nur besser, er aktivierte auch eine Gehirnregion, die zum Belohnungssystem gehört. Das heißt, das der Selbstbetrug mit Luxuswein sehr gut funktioniert – das Belohnungssystem motiviert uns zu besseren Leistungen, stärkt Konzentration und Lernbereitschaft. Geld verprassen macht eben glücklich…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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3 thoughts on “Test: Ob Wein billig oder teuer ist, können Weintrinker nicht schmecken

  • Reply Claudia Engelberts 27. April 2011 at 13:54

    …soviel einmal mehr zum Thema, wie manipulierbar unser Gehirn und unsere Wahrnehmung wirklich sind. Glaubt noch jemand, irgendetwas wirklich objektiv aufgrund seiner Sinneswahrnehmungen beurteilen zu können?

    • Reply Eva Ihnenfeldt 28. April 2011 at 12:40

      Ist doch wirklich genial, wie leicht wir auf Statussymbole reinfallen. Ist Hering teuer, ist er eine köstliche Delikatesse, ist Hering billig, rümpft man die Nase. Das ist so unglaublich schwer, herauszubekommen, was man wirklich so für sich und ohne fremde Beeinflussung am liebsten mag, egal ob im Urlaub, beim Essen, in der Freizeit oder bei Freunden und Interessen – aber die Suche nach dem „wahren Geschmack“ lohnt

  • Reply Veronika Höfner 27. April 2011 at 14:48

    Das denke ich mir auch so oft. Natürlich schmeckt man Unterschiede im Wein und der eine schmeckt mir besser als der andere. Aber wie teuer der Wein war, das kann ich dabei nicht sagen. Denn guter Geschmack hat nichts mit dem Preis zu tun. Ich bestelle meine Weine oft bei http://www.52weine.de Dort habe ich bis jetzt immer Weine bekommen, die mir richtig gut geschmeckt haben und das zu einem fairen Preis. Aber auch Billig-Weine aus dem Supermarkt können richtig gut schmecken.

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