Social Media „Einfach tun“: 16. LinkedIn – das Facebook für Beruf und Business?

LinkedIn ist weltweit die größte soziale Plattform im Bereich Business und Beruf. Während Xing sich auf den deutschsprachigen Raum bezieht, ist LinkedIn international – sogar chinesische Bürger und Unternehmen dürfen bei LinkedIn kommunizieren – obwohl sie aus politischen Gründen von anderen Social Network Plattformen des Westens ausgeschlossen sind. Seit 2016 gehört LinkedIn zu Microsoft. Nach eigenen Angaben ist LinkedIn so etwas wie das „Facebook für Beruf und Business“ – und tatsächlich ist LinkedIn weitaus mehr auf Kommunikation ausgelegt als Xing.

Worin unterscheiden sich Xing und LinkedIn?

Kurz zusammengefasst ist Xing immer dann relevant, wenn berufliche oder auch geschäftliche Ziele in

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Deutschland verfolgt werden. Xing ist wohl eines der ganz wenigen Social Media-Plattformen, die der EU-Auslegung von Datenschutz entsprechen. Auch junge Unternehmen nutzen Xing für ihr Recruiting – auf Xing findet man digitale Experten und IT-Fachkräfte, die extrem wichtig sind für den Erfolg eines StartUps.

LinkedIn ist zwar auch im Bereich Stellenbörse sehr relevant, doch im Gegensatz zu Xing liegt hier der Schwerpunkt auf der lebendigen Kommunikation. LinkedIn verfolgt die Strategie, unabdingbar zu sein für alle Karriere- und Geschäftsinteressen. Bei LinkedIn vernetzt man sich, schreibt sich, folgt sich, findet Beiträge des Kontakts im Newsstream, antwortet auf Posts von interessanten Creatorn und unterstützt sich gegenseitig über Likes, Kommentare und Shares.

Die kostenfreie LinkedIn-Mitgliedschaft bietet sehr viel mehr als das kostenfreie Basis-Profil von Xing. Unter Vertrieblern ist LinkedIn zurzeit sehr angesagt, da es viele Möglichkeiten gibt, interessante Kontakte auf dem Netzwerk zu identifizieren und zu kontaktieren.

Man erkennt die „Social Selling“ Kommunikatoren auf LinkedIn spätestens daran, dass sie nach einer Kontaktbestätigung per Nachricht direkt zur Sache kommen. Ein Beispiel von vielen aus meiner Kontaktliste  „Guten Tag Frau Ihnenfeldt, vielen Dank für das Annehmen meiner Kontaktanfrage. Ich bin auf Sie aufmerksam geworden, da Sie selbstständig sind und ich aktuell für ein Projekt genau solche Menschen, die auch noch mehr wollen, suche :)“.

LinkedIn im Social Media Marketing

Ein großer Vorteil von LinkedIn gegenüber Xing ist, dass man auch als Unternehmen kommunizieren kann. Sobald man eine Unternehmensseite bei LinkedIn erstellt hat, kann man im Newsstream posten wie ein persönlicher Account und kann sogar Blogartikel schreiben. Man kann also wirklich LinkedIn wie Facebook für die tägliche Kommunikation nutzen, um ein definiertes Ziel zu befördern.

Ziele definieren

Wie Immer ist der erste Schritt, nachdem man sich über einige Zeit täglich mit LinkedIn vertraut gemacht hat, mindestens 10 Kontakte generiert hat und eine Unternehmensseite erstellt hat, dass man für das eigene Unternehmen Ziele definiert für LinkedIn. Neben „Social Selling“ (also Vertrieb über Social Media Plattformen) sind beliebte Ziele bei LinkedIn 1. Über ein Fokustthema zum LinkedIn-Influencer zu werden 2. nach geeigneten Fach- und Führungskräften fahnden oder 3. Eigenmarketing betreiben, um die Karriere zu befördern. Ob man lieber den persönlichen Account für das Marketing nutzt oder die Unternehmensseite, ist von Fall zu Fall verschieden.

Zielgruppen identifizieren

Sind die Ziele klar, sollte man sich seine Adressaten so genau wie möglich vorstellen. Im Marketing ist zwischenzeitlich die „Persona-Strategie“ selbstverständlich geworden. Nachdem wir eine Zielgruppe nach sozio-demografischen Fakten bestimmt haben, suchen wir aus dieser Allgemeinheit eine fiktive Persönlichkeit (zum Beispiel einen Abteilungsleiter einer Wunschfirma) und gestalten sowohl unser persönliches Profil als auch unser Kommunikationsverhalten dahingehend, dass wir überlegen, was sich diese Persona wohl bei LinkedIn von uns wünschen würde.

Strategie entwickeln

LinkedIn selbst empfiehlt, mindestens zweimal wöchentlich etwas zu posten. Wie bei Facebook können das Texte, Links, Bilder, Videos und andere Inhalte sein. Der LinkedIn-Agorithmus filtert aus, welche Posts echten Mehrwert enthalten, um dementsprechend Reichweite und Relevanz zu bestimmen. Man kann es sich ähnlich vorstellen wie den Google-Algorithmus, der die Google-Suchergebnisse bewertet.

Viele professionelle LinkedIn-Kommunikatoren haben eine Strategie, wie sie das Engagement unter ihren Posts nach oben treiben können, um mehr Reichweite und Relevanz zu bekommen. So gibt es Gruppen im Web, bei denen man gegenseitig die LinkedIn-Posts liked, kommentiert und teilt – getreu dem Motto „Hilfst Du mir, helfe ich Dir“. 

Kontakte aufbauen

Ich persönlich habe den Fehler gemacht, bei LinkedIn fast jeden Kontaktwunsch zu bestätigen, den ich finden konnte. Das führt nun dazu, dass von meinen rund 1.700 Followern mehr als die Hälfte der Kontakte Vertriebler sind wie oben beschrieben. Man sollte Kontaktbestätigungen also auf keinen Fall so leichtfertig tätigen wie ich. Qualität geht vor Quantität.

Schön bei LinkedIn ist, dass wir auch tollen Kommunikatoren und Influencern folgen können, ohne mit ihnen bekannt oder vernetzt zu sein. LinkedIn bietet Beides an: Das gegenseitige Vernetzen und das einseitige Folgen. So kann man sich einen schönen Newsstream mit viel Mehrwert aufbauen, indem man sorgfältig Kontakte aufbaut und interessanten Menschen bei LinkedIn folgt.

LinkedIn und Hashtags

Nicht nur bei Twitter und Instagram, auch bei LinkedIn erfüllen Hashtags eine nützliche Funktion. Indem wir über Hashtags Themen filtern, können wir interessante Meinungsführer finden und ihnen folgen – und wir können selbst eine Nische besetzen und mit Hashtags zu unseren Posts und Blog-Artikeln viral verbreiten. Wie immer gilt „Social Media ist wie Fahrrad fahren – man lernt es nur durchs Tun“ – also Einfach Tun! Über die Erfahrung wird man schlauer und schlauer. Fehler machen gehört dazu.

In der nächsten Folge gegen wir noch ein wenig in die LinkedIn-Praxis. Danach folgt ein Überblick über die Videoplattform YouTube.

Social Media Serie: „Einfach tun“ – findbar unter der Schlagwortsuche

  • Kapitel 1: Die Motivation überprüfen: Habe ich einen Wunsch, ein Anliegen – oder einen echten Grund, etwas zu ändern?
  • Kapitel 2: Wir beginnen mit Facebook: Privaten Account anlegen bzw. optimieren – eine Facebook-Fanpage erstellen
  • Kapitel 3: Facebook für Fortgeschrittene: Veranstaltung erstellen; Live-Video; Freunde finden; Tipps und Tricks ausprobieren
  • Kapitel 4: Wir lernen Twitter: Account anlegen; Twittern; Follower aufbauen, sich über Twitter vernetzen
  • Kapitel 5: Wir lernen Xing und LinkedIn: Account anlegen/ optimieren; Kontakte aufbauen; Nutzen in der Praxis
  • Kapitel 6: Wir lernen YouTube: Kanal anlegen und füllen; Videos hochladen und bearbeiten; YouTube-Marketing
  • Kapitel 7: Wir lernen Google My Business: Profil anlegen/ optimieren; Google+; Review-Marketing; Marketing-Tipps
  • Kapitel 8: Wir lernen bloggen: WordPress.com Blog anlegen und füllen; sich vernetzen; Community aufbauen
  • Kapitel 9: Wir lernen Visuelles Social Media Marketing; Instagram; Pinterest; Marketing-Tipps und Tools
  • Kapitel 10: Wir lernen Community: Netzwerkpartner finden; sich an Debatten beteiligen: Online-Netzwerk und Offline-Netzwerk verbinden; Tools und Recherche
  • Kapitel 11: Wir lernen Content-Marketing: Content-Suchmaschinenoptimierung; Content-Arten; Content der begeistert
  • Kapitel 12: Wir lernen Newsletter: Newsletter-Account erstellen; Newsletter-Redaktion; Newsletter-Verteiler; Tipps
  • Kapitel 13: Wir lernen Review-Marketing: Positive Bewertungen erhalten, pflegen, Umgang mit Kritik
  • Kapitel 14: Wir lernen Erfolgsmessung: Tools und Kennzahlen; Sich ständig verbessern; Erfolge bewerten
  • Kapitel 15: Das letzte Kapitel. Aus der Motivation von Kapitel 1 wurde das tägliche Trainingsprogramm – Applaus!

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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