Instagram Stories auch bei Facebook und WhatsApp – nützlich oder lästig?

Ich gebe zu, ich bin kein Freund von Instagram und Instagram Stories. Mich umgeben tagtäglich so viele visuelle Eindrücke, dass ich den vielen Botschaften für meine „armen Augen“ nicht noch mehr hinzufügen möchte als nötig. Doch vielleicht bin ich gerade wegen dieser Schwäche geeignet, Aussagen darüber zu treffen, wem Instagram Stories nutzen – und ob die Verschmelzung der drei Facebook-Dienste Instagram, Facebook und WhatsApp  gewünscht ist – oder lästig.

Das Einzigartige an Instagram Stories

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Es gibt viele Wege, Bilder, Videos, Sprachnachrichten zu versenden bzw. zu veröffentlichen. Doch bei den Instagram Stories kann man die beliebte Snapchat-Funktion „Teile Deinen Tag mit Deinen Freunden und sei sicher, dass dieser geteilte Tag nach 24 Stunden wieder gelöscht wird“ in die Öffentlichkeit holen. Snapchat ist ja privat und gibt den meist jugendlichen Nutzern das Versprechen, dass privat auch wirklich privat bleibt.

Instagram Stories sind in der Regel öffentlich. Die Creator verfolgen also einen ganz anderen Zweck: Sie wollen von möglichst vielen Menschen gesehen und abonniert werden. Der Vorteil der 24 Stunden Löschaktion bei Instagram Stories und Facebook Stories ist, dass man sich nicht so viel Mühe geben muss wie bei der Erstellung von dauerhaftem visuellem Content. Die Stories leben von der Flüchtigkeit und (zumindest vorgetäuschten) Spontanität. Gerade bei Prominenten ist das für die Fans reizvoll. Instagram Stories ersetzen ein bisschen das Schlüsselloch-Stalking.

Auch sind die Interaktionsmöglichkeiten beschränkt – Zuschauer können direkt antworten, aber nicht kommentieren. Das ist eine große Erleichterung für Prominente, die sich nicht mit öffentlich sichtbaren Likes, Shares und Kommentaren herumschlagen müssen. In einigen Instagram-Accounts besteht die Möglichkeit, Links in den Stories zu platzieren. Wer dazu gehört, bestimmt Instagram. Ansonsten gibt es viele Möglichkeiten, die Story zu bearbeiten, bevor man sie veröffentlicht. Meist werden kurze Videos und Bilder aneinandergereiht, um einen Tag zusammenzufügen.

2017: Facebook führt Story-Formate ein

Testphase: Zunächst hatte Facebook verschiedene Story-Formate in den verschiedenen Diensten getestet. Man konnte Stories erstellen bei Instagram, bei Facebook, im Messenger, bei WhatsApp. Die Funktionalitäten und Filter waren unterschiedlich. In diesen Testphasen stellte Facebook schnell fest, dass „Stories“ bei Instagram sehr gut angenommen wurden, jedoch bei Facebook und WhatsApp unbeliebt waren. Bei WhatsApp wurde nach kurzer Zeit wieder auf die alte Funktionalität umgeschaltet – Facebook Stories und Instagram Stories wuchsen zusammen. Und im Facebook Messenger gibt es weiterhin die Option „Dein Tag“, mit der man 24 Stunden Stories an Facebook-Freunde weitergeben kann.

Nun sollen Instagram Stories auch gezielt mit WhatsApp-Kontakten geteilt werden können. Für einige Nutzer ist das bereits freigeschaltet. Der lang gehegte Wunsch von Facebook, dass die vier Dienste nach und nach miteinander verschmelzen, ist also wieder ein Stück weiter. Ob auch das „Dein Tag“ im Facebook Messenger hinzugeholt wird, wird man sehen. Nun also die Frage: Lohnen sich Instagram Stories bei Facebook und WhatsApp?
futurebiz vom 4.1.2018: Instagram Stories bei WhatsApp

Instagram Stories bei Facebook und WhatsApp?

Instagram Stories sind für alle Influencer und „Möchte-gern-Influencer“ bei Instagram wichtig. Man kann spontan und schnell kurze Eindrücke weitergeben aus dem eigenen Erleben – und man kann aktuelles Storytelling betreiben. In den Statistiken kann man sehen, wie beliebt der „24-Stunden-Roman“ war. So kann man sich ständig verbessern.

Ob Instagram Influencer ihre Stories auch bei Facebook teilen wollen, ist wohl eine strategische Entscheidung. Man erhält auf jeden Fall mehr Reichweite und muss für sich beurteilen, ob dadurch der Reiz der Exklusivität verloren gehen könnte. Bei WhatsApp kann man die zunehmenden kommerziellen Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen nutzen. Man kann Broadcast-Nachrichten an WhatsApp-Abonnenten senden oder Gruppenchats pflegen. Wenn in diese Gruppen und Broadcast-Listen Instagram Stories eingepflegt werden, müssen die Abonnenten nicht permanent zu Instagram, um innerhalb der 24 Stunden die neue Story zu sehen.

Fazit: Stories sind gut für begnadete Storyteller

Das Besondere an den 24 Stunden Stories ist definitiv die Nähe, die dadurch zum Abonnenten/ Freund/ Kontakt/ User entsteht. Ich fühle mich als Zuschauer ganz nah am Erleben meines Kontakts. Das muss nicht nur bei Prominenten funktionieren! Doch eine gewisse Strategie und ein ehrgeiziges Ziel sind wohl schon wichtig, um sich ständig zu verbessern im 24-Stunden-Storytelling. Schließlich wollen wir ja nicht als Spam und lästiger Narzisst wahrgenommen werden. Verachtung ist selten der richtige Weg zum Erfolg.

Mein Tipp: Sucht Euch bei Instagram tolle Influencer, die erfolgreich Instagram Stories produzieren. Daniela Katzenberger zum Beispiel ist sehr erfolgreich mit ihren privaten Einblicken in den Tag – wohl gerade deshalb, weil sie in ihrem Alltag als Promi, Ehefrau und Mutter so „normal“ und gewöhnlich erscheint. Auch viele Verlage, Künstler, Food und Sport-Accounts sind mit ihren Stories sehr erfolgreich. Storytelling ist der Schlüssel. Herzen bewegen ist der Schlüssel. Dann kann diese ganze Verknüpfung der Facebook-Dienste womöglich sehr wirksam sein.

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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