Video-Interview mit Stephan Mayer, Sinophilia, Online-Marketing für Deutschland-China Business

YouTube-Live gestartet, den SEM-, SEO, Social Media und Online-Marketing Experten Stephan Mayer per Mail und Link eingeladen – und schon sind China und Deutschland miteinander live auf Sendung. Nur dass ich gemütliche Nachmittagszeit hatte – und der Sinophilia-Gründer und CEO Stephan Mayer sich die halbe Nacht um die Ohren schlagen muss, um meine Wissbegierde einigermaßen zu befriedigen. Nun versteh ich ein bisschen besser, warum China uns digital so überlegen ist mit seiner Innovationskraft und seiner StartUp-Kultur. Und warum deutsche Firmen unbedingt Unterstützung brauchen wie die von Stephan Mayers Agentur (die allerdings extrem gefragt und mit 10 Mitarbeitern dementsprechend ausgelastet ist), um im chinesischen Markt zu bestehen. Ob B2B oder B2C – ohne WeChat und digitale Netzwerke geht in China nämlich langsam gar nichts mehr. Warum, fasse ich ein wenig zusammen. Ansonsten bitte das Video schauen – 60 Minuten, die sich lohnen…

Wie wächst ein StartUp in einer der Metropolen Chinas? Im Inkubator!

Stephan Mayer, CEO von Sinophilia, im Interview

Nach unserem offiziellen Interview zeigte mir Stephan Mayer erst einmal mit der Laptop-Kamera mehr von seinem Firmen-Standort. Ganz allein war er nun, lange nach Mitternacht, in einem großen Büro, das ein wenig an Co-Working-Spaces wie das WorkInn erinnerte. Denn in China werden innovative Unternehmen von der Regierung und von privaten Investoren extrem gefördert. Inkubatoren sind bedeutende Zentren, um sich zu vernetzen, zu kooperieren, voneinander zu lernen und zu profitieren.

Die Online-Marketing Agentur Sinophilia hat ihren Firmensitz in einem dieser Inkubatoren – in der 1,5 Millionen Stadt Changshu , etwa 150 km von Schanghai entfernt. „Netzwerk ist alles hier in China“, sagt Stephan, während er mich virtuell umher führt. Es ist bei ihm (wie ich auf einer Uhr lesen kann) mittlerweile schon 1.20 Uhr und ich beginne, ein schlechtes Gewissen zu haben – der Junge muss doch mal ins Bett!

Netzwerke und Vertrauen sind in China unabdingbar – und digitale Kompetenz!

Doch Stephan lässt mich weiter fragen und erzählt so lebendig und voller Leidenschaft, dass ich es einfach nur dankbar aufsauge. Als Hochschuldozent an chinesischen Universitäten und wichtiges Bindeglied zwischen verschiedenen Playern im deutsch/ chinesischen Business hat es Stephan Mayer mit Sinophilia innerhalb kürzester Zeit geschafft, Vertrauen aufzubauen. Und Vertrauen ist eine wichtige Währung im chinesischen Markt, der uns Westeuropäern so fremd ist. Ohne „geschlossene Systeme“, Glaubwürdigkeit und Verständnis für die Kommunikations-Kultur bleibt man allein.

Stephan Mayer erzählt mir von einer jungen chinesischen Gründerin, die innerhalb kürzester Zeit ein riesiges Imperium im Bereich „Bike Sharing“ aufgebaut hat in den Metropolen Chinas. Dafür wurde sie insgesamt mit einer Milliarden-Summe (!) unterstützt, durch Venture Capital und Fördermittel.. Nun sind plötzlich wieder Unmengen von Fahrrädern überall präsent. Denn für nur 20, 30 Cent pro Stunde kann man sich mal eben so ein Fahrrad ausleihen und woanders wieder abstellen. Auch in China sind 20 Cent extrem wenig. Dieses StartUp ist auch deshalb so herausragend, weil es die bis dahin fast fahrradfreien Städte innerhalb von Monaten zu Fahrrad-Städten rückverwandelt hat. Tja, mit einer Milliarden-Förderung ist so manches Wunder möglich…

Die Digital Wallet WeChat – bezahlen mit QR-Code

Das Wunder ist allerdings auch deshalb möglich, weil in China WeChat (vergleichbar mit WhatsApp – nur viel viel mächtiger) unter Anderem zur digitalen Geldbörse geworden ist. Jedes der Sharing-Bikes hat ein Schild mit einem QR-Code – und als Kunde muss ich nichts weiter tun, als meine WeChat-App öffnen und den Code einscannen. Einmal registriert, kann ich jederzeit irgendein Fahrrad schnappen und beim Einchecken und Auschecken meine WeChat-App kurz an den QR-Code halten. Alles Andere geht automatisch. Streckenmessung, An- und Abfahrt, Endsumme, Abbuchung vom Konto. Alles automatisch.

Jeder kleine Gemüsehändler und jeder Taxifahrer arbeitet mit diesen QR-Codes. Kunden kommen in den Laden, „befreunden“ sich bei WeChat mit dem Gemüsehändler oder Taxifahrer über den QR-Code – und ab sofort können sie auch kleinste Mengen einkaufen – alles wird automatisch mit der Digital Wallet WeChat bezahlt. Schon über 50 Prozent der Chinesen handeln und zahlen mit WeChat – und das, obwohl über 30 Prozent der Bevölkerung so ländlich leben, dass sie überhaupt keinen Zugang zum Internet haben.

Jetzt ist Eva Ihnenfeldt auch auf WeChat!

Die elektronische Geldbörse funktioniert spielend leicht – Stephan Mayer überwies mir dann noch mal eben ein bisschen Kleingeld über WeChat – und ich, die ich mir schnell die App heruntergeladen hatte und mich mit ihm befreundete, erhielt Sekunden nach seiner Eingabe den Cent-Betrag in Yuan. Wir haben dann auch noch mal schnell über WeChat einen Videoanruf gestartet – da war die Qualität schon noch mal anders als bei YouTube – es war so beeindruckend perfekt!

Online-Marketing für deutsche Firmen

Die Kunden von Sinophilia sind zu 50 Prozent deutsch, zu 50 Prozent chinesisch. Deutsche Firmen brauchen den digitalen Kommunikationszugang im chinesischen Markt, und das ist allein kaum möglich. Es gibt vielerlei Barrieren, die Stephan sehr gut im Interview erklärt. Um zum Beispiel auf der chinesischen E-Commerce-Plattform Waren anzubieten, muss eine Kaution hinterlegt werden und man braucht ein chinesisches Bankkonto. Um in den chinesischen Suchmaschinen gelistet zu sein, braucht man einen Firmensitz oder einen Partner in China – aus dem Ausland heraus ist Suchmaschinenoptimierung und die Buchung von Anzeigen ohne entsprechende Infrastruktur und die entsprechenden Zugänge schlecht möglich.

Sinophilia begleitet gerade einen Mittelständler aus Thüringen, der in China Fuß fasst. Durch die intensiven Beziehungen zu Handelskammern, Fabriken, Hochschulen und anderen wichtigen Netzwerken ist der Bodengeebnet für Vieles, was ohne diese Unterstützung direkt im „Speckgürtel“ Chinas nicht denkbar wäre. Die Reputation von Stephan Mayer als Wanderer zwischen den Welten, der auf chinesisch (!) Studenten unterrichtet und chinesische Firmen trainiert, ist natürlich unbezahlbar.

Im Sommer kommt Stephan Mayer für einige Monate nach Deutschland, um Vorträge zu halten, Seminare und Workshops zu geben – und die Vernetzung zwischen chinesischer und deutscher Wirtschaft über Handelskammern und andere Institutionen weiter zu fördern. Die Bertelsmann-Stiftung spielt dabei eine wichtige Rolle, die Zusammenarbeit ist von zentraler Bedeutung.

Falls jemand Interesse an diesem einzigartigen (und so bescheiden freundlichen) Experten für Online-Marketing und chinesische Wirtschaft hat, kann er sich gern bei ihm melden. Hier die Kontaktdaten von Stephan Mayer, der vielen auch bekannt ist als erfahrener Blogger: socialmedia-blog.net/

Profil Stephan Mayer

Stephan Mayer, CEO
Sinophilia Ltd

E-Mail: [email protected]
Tel: +86 186 2521 2823

Dongnan High Technology Park
333 Dongnan Avenue
Changshu 215500
Jiangsu Province, China

Heute liest sich sein Socialmedia-Blog,net ein bisschen wie „Weltspiegel“ aus China. Man kann regelrecht süchtig werden nach den Beiträgen, die uns so viel verständlich machen, wie Digitalisierung und Business in China lebt und sich rasend schnell entwickelt. Und man versteht, was diese Digitalisierung gesellschaftlich macht in einem Land, das sehr auf seine Bürger aufpasst. Und natürlich gibt es viele Tipps, wie Firmen in der chinesischen Suchmaschine Baidu ganz vorn landen – und wie man sich vor falschen QR-Codes schützen kann…

So, doch nun zum Eigentlichen: Stephan Mayer eine Stunde lang genießen – und mir verzeihen, dass mein Ton schnarrt. So ärgerlich – beim nächsten Mal machen wir erst einen Testdurchlauf bei YouTube, ich bitte den geneigten Zuhörer und Zuschauer um Vergebung.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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