Umfrage zu Fachkräftemangel: Handwerk, Pflege- und Arztberufe, Servicekräfte und Lehre

Im bundesdeutschen Durchschnitt fehlen weiterhin mehr als 530.000 Arbeitskräfte. Besonders spürbar ist da, wenn Handwerker gebraucht werden, bei Krankheit und Pflege, in der Kinderbetreuung und in der Schulbildung. Folge ist in Unternehmen, dass die beschäftigten Mitarbeitenden einer höheren Arbeitsbelastung ausgesetzt sind, dass der unternehmerische Betrieb eingeschränkt werden muss und dass die Terminvergabe – zum Beispiel für ärztliche Untersuchungen – sehr lange dauert.

#NDR-Fragt Umfrage: Fachkräftemangel im Alltag deutlich spürbar

Der NDR hat 17.871 Menschen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen zum Thema Fachkräftemangel befragt. Eine Tierarztpraxis aus Schleswig-Holstein antwortete: „Meine Antwort auf den Fachkräftemangel ist nicht die vier Tagewoche, sondern der drei (vier) Wochenmonat. In der letzten Monatswoche ist die Tierarztpraxis geschlossen.“ Die kompletten Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Lösungsvorschläge

Bild von WikiImages auf Pixabay

Ein Viertel der Befragten würde gern den Mangel an Fachpersonal durch die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte verringern, doch dies scheitert häufig daran, dass die bürokratischen Hürden sehr hoch und viel zu langwierig sind. Durch die hohe Arbeitsbelastung, die schlechten Arbeitsbedingungen und die zu schlechte Entlohnung der Beschäftigten in Fachkräftemangel-Berufen wie Handwerk, Medizin und Pflege sinkt die Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Belastbarkeit der Beschäftigten. Burnout Folgen und die Flucht in andere Berufsfelder nehmen immer weiter zu.

Neben der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte und besseren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten wäre es wichtig, die Anreize für Arbeit zu erhöhen. Neben finanzieller Anreize wären flexiblere Arbeitszeiten sinnvoll. Unternehmen müssten bürokratisch entlastet werden, um sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren zu können.

Ein weitere häufig genannter Punkt: gerade ältere Beschäftigte erleben in unserer digitalisierten Arbeitswelt immer häufiger Diskriminierungen am Arbeitsplatz, was zu Leistungseinschränkungen, Krankheit und dem Wunsch nach einem frühzeitigen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben führt.

Es gibt viel zu tun, um die Freude an der Arbeit wieder so zu steigern, dass diese als lebensbereichernd und erfüllend empfunden wird. Das betrifft nicht nur Arbeitnehmer, sondern in inhabergeführten Betrieben auch Arbeitgeber. Deutschland hat immer wieder in seiner Geschichte gezeigt, dass in schwierigen Zeiten die Kraft da war, über einen politischen Neubeginn auch schwere Krisen bewältigen zu können. Wichtig ist, dass der Zusammenhalt der Menschen und die Identifikation mit der Gesellschaft wieder erlebt wird. Dann ist vieles möglich – und machbar.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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