Tagebuch einer Bloggerin: Mein Leben nach der Hausdurchsuchung – Tag 5

Eva Ihnenfeldt: Bisher habe ich vermieden über meine Erfahrungen mit der Hausdurchsuchung zu schreiben da mein Anwalt mir geraten hat, mich nicht in einem offenen Ermittlungsverfahren schriftlich zu äußern – schließlich kann weiterhin alles was ich sage und schreibe, gegen mich verwendet werden. Doch nun werde ich zumindest tagebuchmäßig festhalten, was sich ereignet hat und wie ich mich fühle, da ich ein schrecklich schlechtes Gedächtnis habe und sonst alles verschüttet würde – das möchte ich nicht. Darum hier Teil 1 als Rückblick auf „5 Tage nach einer Hausdurchsuchung“

Dienstag, 16. April 2013

Die Hausdurchsuchung am 16. April habe ich mit erstaunlicher Gelassenheit erlebt. Das mag daran liegen dass ich mir nun wirklich keinerlei Schuld bewusst war, mag auch daran liegen dass ich das Kind eines Beamten bin und meine Kindheit über viel im Amtsgericht gespielt habe. Ich wohnte direkt zwischen Polizei und Gericht und fühlte mich immer sehr geborgen. Wenn bei mir die Polizei klingelt bin ich nicht beunruhigt sondern eher neugierig und offen.

In der Zwischenzeit weiß ich, dass meine Haltung außergewöhnlich und fast ein wenig arrogant wirken muss. Ich bekomme Anrufe und E-Mails von Menschen, die ebenfalls wegen Anfangsverdacht Hausdurchsuchungen erlebt haben und die das überhaupt nicht komisch fanden. Es bedrohte ihre berufliche und/ oder private Existenz und es hat sie in finanzielle Schwierigkeiten gebracht weil Anwälte schnell teuer werden.

Mir tut das jedes Mal schrecklich leid und ich wünschte ich könnte durch meine privilegierte  Stellung zu einer Art Gallionsfigur werden, mit deren „Unterhaltungswert“ ernsthafte Journalisten, Datenschützer, Politiker, Juristen und Behördenmitarbeiter die Menschen wachrütteln für eine erschreckende Entwicklung, die mir seit diesem „Morgengrauen-Dienstag“ Stück für Stück bewusster wird.

Der Dienstag verging vor allem damit, den geschäftlichen Alltag zu bewältigen, der doch massiv durch die beiden Hausdurchsuchungen privat und in der Redaktion verkürzt wurde. Zum Reflektieren blieb kaum Zeit. Ich war erst um 12 Uhr in der Redaktion, mein wunderbarere Geschäftsführerkollege Holger Rohde hatte dort die Polizei bei der Durchsuchung  der Geschäftsräume begleitet, und ich musste neben der normalen Arbeit unglaublich viel telefonieren, reden, im Web recherchieren und entscheiden. Vormittags war ich im Polizeipräsidium zur Anhörung gewesen und hatte dieses unglaubliche Foto von mir im Morgenmantel gesehen – das war schon ein bisschen schockierend für mich – warum fotografiert man eine 54-jährige Frau im Morgenmantel? Darf die Polizei das?

Ein guter Freund riet mir, einen benachbarten Verleger anzurufen und ihn um Hilfe zu bitten, da nun die Presse die richtige Adresse sei. Ich konnte ihn nicht erreichen und sprach nur auf seinen AB, schrieb aber noch abends spät die ganze Geschichte auf und schickte sie meinem Anwalt per Mail – mit der Frage: Darf ich das so in den SteadyNews veröffentlichen?

Mittwoch, 17. April 2013

Maik Swienty, mein stets um Ausgleich bemühter Anwalt, antwortete am nächsten Morgen, ich sollte nicht selbst schreiben sondern Dritte schreiben lassen. Immerhin stecke ich in einem offenen Ermittlungsverfahren. Kurz darauf rief der Verleger an und war völlig entsetzt als ich ihm die Geschichte erzählte. Ich sendete ihm die Mail mit der Story, und er reichte sie direkt an befreundete Journalisten von der Ruhrnachrichten und der WAZ weiter.

Dann ging alles sehr schnell. Ich hatte natürlich kaum geschlafen und den ganzen Mittwoch über war ich völlig überdreht und glasklar. Wir hatten noch zwei Immobilienobjekte zu besichtigen da wir uns als Business Academy vergrößern werden, zwischendurch rief dann die großartige Gabi Kolle von den RN an und fragte gezielt nach einigen ergänzenden Angaben, um unverzüglich zu berichten. Abends war ich beim Twittwoch und wurde schon mit dem veröffentlichten Artikel empfangen – nun war es öffentlich und wurde immer weiter verbreitet.
Ruhrnachrichten: Scherz-Titelkauf: Hausdurchsuchung wegen Blogbeitrag

Donnerstag 18. April

Nach einer zweiten unruhigen Nacht war Donnerstag. Peer A. Hellerling von den Lübecker Nachrichten rief an, interviewte mich ausführlich und bat um ein Foto. Allerdings wurde der Artikel dann doch nicht veröffentlicht – falsch! Ich hatte ihn nur nicht finden können – hier ist der Link. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten machten ebenfalls ein ausführliches Telefoninterview – und der daraus resultierende Artikel von Gregor Schulmeister brachte dann den Ball so richtig ins Rollen. SPIEGEL-Online brachte einen tollen Artikel direkt auf der Startseite und abends um 20 Uhr – ich stand gerade vor meinem Fitnessstudio – meldet sich noch D Radio Wissen. So fuhr ich doch schnell nach Hause und gab noch ein Interview fürs Radio statt zu trainieren.

Wie ich mich fühlte am Donnerstag? Wie in einem Rausch der Ereignisse. ich las viele E-Mails, ein ebenfalls Betroffener von einer Dr. h.c. Hausdurchsuchung hatte mich angerufen und mir sein Schicksal geschildert (er hatte den Spaß-Titel im Xing Profil unter „Auszeichnung“ eingetragen) und weitere Betroffene schrieben mit über Facebook und Mail und schilderten mehr oder weniger Details ihrer Erlebnisse. Mittags war SAT 1 NRW im Büro gewesen und hatten einen lustigen 2,5 Minuten Film gedreht für den Nachmittag.

Ständig kamen Anrufe, Mails, Tweets, Facebook und Xing Nachrichten. Nebenbei hatten wir wegen dieser Immobiliengeschichte ein total wichtiges Meeting und abends war ein Infoabend bei der IHK für unseren nächsten Lehrgang Online Marketing Manager, den ich gemeinsam mit einem unserer Dozenten moderierte – fast wäre ich dorthin zu spät gekommen… Ist aber alles gut gegangen – der Lehrgang zum Online Marketing Manager ist nun ausgebucht.

Nach dem Infoabend war ich dann gegen 20 Uhr zu Hause und konnte wieder das Notebook aufklappen. Bei Twitter war unglaublich viel los und bis spät in die Nacht beantwortete ich Tweets und las im SPIEGEL und in den Wirtschafts Nachrichten Kommentare, die mir unglaublich Mut machten, bloß nicht klein beizugeben und die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Ja, ich stehe gern auf Bühnen, ich wollte schon als kleines Kind Balletttänzerin werden. Ja, ich bin als Geschäftsführerin der Business Academy Ruhr dankbar für alle Gelegenheiten, unser Unternehmen vorzustellen und zu bewerben – doch bei dieser Geschichte geht es mir um viel mehr als um Profit und Aufmerksamkeit.

Ich war mir spätestens Donnerstag durch die vielen Zusatzinformationen, die ich erhielt bewusst, dass es sich hier nicht um eine Provinzposse handelt sondern um eine völlig alltägliche Praxis, die nur mal ausnahmsweise jemanden getroffen hat, der wehrhaft ist. Als Journalistin und Web 2.0 Aktivisten habe ich das unverschämte Glück, den Schutz der Öffentlichkeit zu genießen. „Das beste Geheimnis ist eine offene Tür“ ist von jeher mein Motto, und instinktiv lebe ich seit vielen Jahren bereits so, dass man eigentlich permanent eine Kamera auf mich halten könnte und mich komplett ausspionieren – da ist nichts Geheimes, nichts was ich verstecken müsste, ich bin schon lange und völlig freiwillig ein transparenter Mensch.

Als ich Donnerstag Nacht die vielen vielen (oft sehr nachdenklichen und reflektierten) Kommentare in den Deutschen-Wirtschafts-Nachrichten gelesen hatte, gab es kein Zurück mehr – wenn man mich lässt und wenn man mich will werde ich alles tun was ich kann um mich zu wehren – stellvertretend für die vielen stummen Betroffenen und mit Blick auf das, was noch kommen könnte. Ich kann mir diesen Luxus als ungebundener Mensch erlauben, was soll mir schon passieren?

Freitag, 19. April 2013

Freitag war ich schon ausgeschlafener, ich hatte mich ein wenig an den Rummel gewöhnt – und es wurde auch ruhiger. Doch dann passierte noch etwas, was mich sehr betroffen gemacht hat. Der Moderator, Journalist und Blogger Richard Gutjahr rief an und schickte mir einen Blogbeitrag, den er genau in dieser Woche verfasst hatte – und nachdem ich den gelesen hatte, war ich endgültig wach. Gutjahr hatte eine 500 Seiten Studie vom Max-Planck-Institut analysiert und zusammengefasst. Es ist unglaublich wie viel in unserem Land sowohl in Häusern als auch in virtuellen Kanälen durchsucht und abgehört wird – es reicht schon eine Ordnungswidrigkeit.

Wir verabredeten uns für 14 Uhr zu einem Skype Interview. Noch einmal erzählte ich die Geschichte von der „Bloggerin im Morgenmantel“ – doch diesmal war eine neue Stufe erreicht. Er fragte mich ganz direkt ob ich wohl abgehört würde. Und ich muss sagen nachdem ich seinen ausführlichen, von Daten und Fakten gespickten Blogbeitrag gelesen habe, halte ich das tatsächlich für denkbar. Anscheinend ist hier alles möglich, auch wenn immer noch nichts anderes vorliegt als die Diskussion darüber, ob ein Blogbeitrag vom März 2012 wohl satirisch formuliert war oder eher ernst.

Am 3. Mai 2013 soll ein Gesetzespaket zur „Bestandsdatenauskunft“ den Bundesrat passieren, nachdem es in aller Stille am 21. März vom Bundestag verabschiedet wurde. Wenn das passiert sollte eigentlich jeder Bundesbürger vorsichtshalber davon ausgehen, dass sein Mobiltelefon jederzeit abgehört werden kann bzw. seine Mails mitgelesen werden. Ich bin total erschrocken über die Ausmaße dessen was heute schon Realität ist und was dann ab dem 3. Mai noch automatisiert und unkompliziert hinzukommt. Richard Gutjahr hat in seinen Blogbeitrag ein YouTube Video eingebunden dass auch ich hier übernehme – es ist kein Spaß, wir sind gerade dabei, in einen Überwachungsstaat zu spazieren – es ist unfassbar.
Unbedingt lesen: gutjahr.biz: Bestandsdatenauskunft

Samstag, 20. April 2013

Freitag abend war dann Feierabend, und heute, am Samstag, hatte ich einen herrlichen Arbeitstag mit den Abschlusspräsentationen unserer neuen Social Media Manager (IHK). Holger und ich durften mal wieder erleben, auf welch hohem Niveau unserer Absolventen ihre Kommunikationsstrategien entwickelt haben. Ich bin stolz und glücklich, dass wir nun über 120 Social Media Manager mit IHK Zertifikat zu unserer Community zählen können, Selbstständige, Führungskräfte, Mitarbeiter aus kleinen, mittleren Unternehmen, aus Behörden, Verbänden und Konzernen.

Und nun habe ich alles was war hier zu Papier gebracht und kann es endlich beruhigt vergessen. Nun kann ich mich am Sonntag ein bisschen erholen und dann ab Montag mit frischer Kraft weiter machen. Donnerstag habe ich schon die erste Mail bekommen mit der Zusicherung mich bei einem Crowdfunding Projekt zu unterstützen, um juristisch vorgehen zu können. Geld haben wir nun wirklich nicht in unserer kleinen Akademie, die nun auch noch Möbel braucht um größere Räume zu bestücken – aber wo ein Wille ist ist auch Geld.

Ich liebe dieses Land, ich liebe unser Grundgesetz und ich war immer stolz darauf, dass Deutschland den Datenschutz so hoch setzt. Dass sich im Schatten der öffentlichen Diskussion um personalisierte Werbung bei Facebook (gähn) ein Big Brother Apparat aufbaut, der uns alle bedroht (31 Millionen abgehörte Telefongespräche waren es schon 2002!) muss gestoppt werden. Auch wenn wir alle (wie ich) nichts zu befürchten haben ist es unschön, belauscht zu werden. Und sobald jemand von Burnout bedroht ist, wird es auch für den bravesten Bürger riskant: Denn welches Unternehmen stellt noch Jemanden ein, der bei amazon Bücher über Burnout gekauft hat oder sich bei Facebook über depressive Stimmungen gesprochen hat?

Liebe brave Einheitsbürger, auch wenn Ihr noch so stromlinienförmig seid, zumindest die Angst vor Depressionen und Burnout sollte Euch nachdenklich machen. Und die Vorstellung, Euch würde wegen einer Ordnungswidrigkeit oder wegen eines „Anfangsverdachts“ der Internetzugang gekappt. Aber vielleicht schafft Ihr es, in der „großen Schule Deutschland“ Tag für Tag so brave Musterschüler zu bleiben, dass Ihr immer nur Fleißkärtchen bekommt – dann kann Euch ja nichts passieren….

15 thoughts on “Tagebuch einer Bloggerin: Mein Leben nach der Hausdurchsuchung – Tag 5

  • Reply Eva Ihnenfeldt 21. April 2013 at 01:04

    Ich habe gerade einen Kommentar von Anonymus gelöscht die mir „Hilfe“ angeboten haben, indem sie Aktionen gegen die Justiz angekündigt haben. Das ist nun das Allerletzte was ich will. Mir geht es um die Grundrechte, und ob die Grundrechte von oben oder von unten oder von außen verletzt werden, ist mir egal. Also spielt bitte woanders Krieg, ich möchte kooperative Lösungen, die uns als Gesellschaft schützen. Versprochen? Das ist MEIN Spiel, und wir spielen nach meinen Regeln. Keine Gewalt, kein Druck, keine Angst und kein Misstrauen. MEINE Attribute sind Transparenz, Aufrichtigkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit. Versprochen?

  • Reply Bald Gesetz. Und Hausdruchsuchungen werden ganz alltägliche Normalität. | DSB & PimPH im GnBK 21. April 2013 at 13:42

    […] einen satirischen Artikel verfaßt – und kaum ein Jahr später schon steht die Polizei vor der Tür und darf Wohn- und Geschäftsräume durchsuchen. Nicht wegen terroristischer Delikte oder […]

  • Reply Eva Ihnenfeldt 23. April 2013 at 15:13

    Ja das tut mir sehr leid dass ich den Artikel erst nicht gefunden habe – danke!

  • Reply Augen auf beim Titelkauf | Dave´s Station 24. Mai 2013 at 16:52

    […] mich ergehen lassen müssen, aber nach den Erfahrungen die Fr. Ihnenfeldt auf ihren Blog SteadyNews beschreibt, ist es keine schöne Angelegenheit. Mit teils drastischen Folgen, es muss noch nicht mal zu einer […]

  • Reply Eva Ihnenfeldt 26. Mai 2013 at 11:34

    Supergern – möge es sich mal endlich herumsprechen 🙂

  • Reply Tobias Claren 3. November 2013 at 14:49

    Was waren denn bitte „Aktionen gegen die Justiz“?
    Brandanschläge, oder moralisch einwandfreie Aktionen?

    Auch ein Shitwar ist eine „Aktion gegen die Justiz“.
    Oder wenn Viele die Bewertungsfunktionen von Google Local, Klicktel, GoLocal usw. nutzen, und dort mies bewerten. oder wenn sie kostenlose de.vu, de.gg usw. Seiten mit dem Namen des Gerichtes oder Richters usw. registrieren (kostenlos in 2 MInuten), und dort dann einen aufklärenden Text hinterlassen. Oder nur auf eine bestehende Webseite verlinken.
    Z.B. einen Zeitungsartikel der negativ berichtet.

    Oder man parkt ein Auto mit Polizei/Justizkritik auf freien Parkplätzen vor dem Gericht.
    Kann auch Fahrräder mit so etwas dort anketten.
    Alles legal UND Legitim (moralisch einwandfrei, ja sogar unter dem Aspekt „Zivilcourage“ etwas positives).

    Es ist übrigens auch legal sich folgendes auf sein Fahrzeug zu kleben:

    „Die Polizei ist ein Sammelbecken aus Asozialen und Kriminellen“.
    Auch wenn sie das jetzt nicht glauben wollen, oder der (befangene) Vater etwas anderes behaupten würde (die KP Kerpen hatte es mit einer Vorladung versucht, die ich natürlich folgenlos ignorierte), Dr. Jur Franz Georg Rips (jetzt Ex-BM von Erftstadt) hat es selbst festgestellt, die Polizei, OA und Justiz können nichts dagegen machen.
    Und das hat er nicht als beauftragter Anwalt festgestellt. Nein, als Bürgermeister WOLLTE er gerne dagegen vorgehen.
    Er hatte eine Schergin vom Ordnungsamt ein Foto machen lassen. Evtl. im Glauben da wäre noch ein winziger rechtlicher Angriffspunkt zu sehen, den die Schergin am Telefon nicht vermitteln konnte.
    Naja, wer an Karma glaubt, bezeichnet seinen schlechten Gesundheitszustand (weshalb er auch zurücktrat) evtl. als Strafe für einen schlechten Charakter…

    Gemeldet hatte das übrigens ein „Radfahrer“ (hehe, was für eine Ironie) der angeblich (hörensagen, war leider nicht anwesend) ziemlich aufgebracht war.
    Ich hätte eine Kamera installieren sollen, dann hätte ich den Typ jetzt als Gespött bei YouTube drin 😉 .
    Ich hatte es damals nicht aus Obrigkeitshörigkeit entfernt, als es durch Wasserdunst kaputt ging, hatte ich es nurn nicht erneuert.
    Im Nachhinein ist das gar nicht so schlecht, jetzt glaubt der Radfahrer (und alle anderen Radfahrer, auch die ohne Fahrrad) evtl., die hätten mich belangt oder „überredet“.
    Das bedeutet, ich kann es erneut machen, und dieser Typus Mensch

    Stichwort „Überwachungskamera“:
    Wenn man sich Bewegungsausgelöste Kamera(s) in der Wohnung versteckt, kann man das Matewrial hinterher auf YouTube usw. veröffentlichen.
    Auch das ist moralisch einwandfrei.
    Wenn die sich da in irgendeinem Punkt so verhalten (Tonfall…), dass dies beim Zuschauer einen schlechten Eindruck hinterlässt, so ist das deren Problem.

    DAS sind Methoden die der Gesellschaft nützen.
    Ich erinnere nur an das Video wo POlizisten auf einen Schwarzen einschlugen, und es danach zu UNruhen mit Toten und Millionen an Schäden kam.
    Trotzdem ist es gut, dass dieses Video existierte und veröffentlicht wurde.

    „kooperative Lösungen, die uns als Gesellschaft schützen.“ klingt Aussagelos. Politsprech ohne Inhalt.
    Ganz ernst gemeint, was soll das heißen?
    Veränderungen kann man in Deutschland nur mit dem Abschreckungsmittel der ANprangerung schaffen.
    Lehrer dürfen unter Klarnamen bewertet werden, da machen Polizisten auch keinen Unterschied.
    Die Richtung http://www.RateMyCop.com wünsche ich mir auch für Deutschland.
    Das ist soziale Kontrolle, weil der Polizist immer im HInterkopf haben muss, dass wenn er sich daneben benimmt bis hin zu Straftaten er nicht nur die (diesbezüglich nicht funktionierende Justiz) Justiz fürchten muss, sondern seine Schandtat auch öffetnlich wird.

    Angenommen man hätte ein Video in dem ein Polizist einen Demonstranten mit schwerster Veletzung bis Tod bedroht (die Story gibt es), weil er im Getümmel und Krack glaubt das würde sonst keiner mitkriegen, und er auch niemand mit Kamera in der Nähe sieht.
    Leider hat der Demonstrant aber ein gutes Mikro an einem HighTech-Rekorder.
    Und angenommnen er bekäme raus wie der Polizist heißt, und sogar dessen Adresse.
    Dann wäre es moralisach mehr als fragwürdig, wenn er nicht seiner Frau eine Kopie zukommen ließe.Schließlich hat diese ein Recht selbst zu entscheiden, was sie macht, wenn sie davon erfährt.
    Einfache Logik, angenommen sie verlässt ihn danach, in anbetracht dieses Charakterzuges den sie nicht von ihm kennt, dann war das ihre eigene Entscheidung. Dann wäre es mehr als nur fragwürdig, wenn man ihr diese Information vorenthielte. Das Gleiche gilt für seine Eltern, wenn man deren Adresse kennen würde.
    Aber auch seine Nachbarn haben ein Recht das zu erfahren, evtl. laden sie ihn sonst zum Grillen ein, oder grüßen ihn, was sie nicht machen würden, wenn sie wüssten wie der eigentlich „tickt“.

    „MEINE Attribute sind Transparenz, Aufrichtigkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit.“

    Klingt aber SEHR nach dem entleeren der Sprechblasen an der „Emotionalen Pissrinne“:
    http://angelofthedark88.blog.de/2011/09/24/politik-emotionale-pissrinne-insm-thierse-christiansen-illner-ard-zdf-bananenrepublik-11911333/

    „Transparenz“ bedeutet auch, dass man über Verfehlungen (egal ob „nur“ asoziales auftreten oder Straftaten) von Beamten und Staatsdienern mit Klarnamen im Internet berichten kann.

    Ich weiß nicht, ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl, wie bei Frau M.G. auf KGGP (.de).
    Diese fanatisch-radikale Polizisten-Glorifiziererin hatte >leider< noch keine Haussuchung.
    Evtl. würde ihr das etwas mehr Distanz verschaffen. Wenn die Beziehung zu ihrem Polizistenfreund (oder aktuell evtl. Mann) einmal scheitert, könnte ich mir gut vorstellen, dass es auf einmal ins Gegenteil umschlägt. Dass diese fanatische "Begeisterung" nur Beziehungsbedingt ist. Eine Art von Einschmeichelung. Polizisten gehören statistisch auch zu den Berufsgruppen die es schwer(er) bei der Partnerfindung haben. Nicht aus "Angst-um…"-Gründen, sondern aus Abneigung.

    Ich hoffe doch, dass mein kritischer aber sachlicher Kommentar drin bleibt…

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