Ich habe ChatGPT unter anderem auch bei WhatsApp als Kontakt gespeichert (Unter der Mobilnummer 18002428478). Heißt: Ich kann dort ganz unkompliziert einen Gesprächsaustausch starten – per Text, Sprachnachricht – sogar ein Bildupload ist möglich. Allerdings sind die Antworten des KI-ChatBots immer im Textformat. Bei einem Bild kann ChatGPT erläutern, was darauf zu sehen ist. Da ich täglich etwas schreibe, habe ich neulich um einen Schreibimpuls gebeten, der eine philosophische Fragestellung enthält. Im Folgenden ChatGPT’s Empfehlung und meine Antwort darauf…
ChatGPT gab mir folgende Schreibimpuls-Empfehlung: „Inwieweit sind wir als Individuen wirklich frei in unseren Entscheidungen, oder sind wir durch unsere Umwelt, unsere Vergangenheit und die gesellschaftlichen Strukturen, in denen wir leben, immer schon determiniert?“
Freie Menschen oder determinierte Wesen?

Ich stelle mir einen Raum vor mit unzähligen Menschen. Ähnlich wie in Platons Höhlengleichnis Die Menschen sind an Stühle gefesselt. Vor jedem einzelnen Menschen läuft ein Monitor mit fiktionalen Geschichten. Die Menschen steuern mit ihren Empfindungen und Gedanken den Verlauf der Geschichten. So können diese einen paradiesischen Verlauf nehmen – aber auch zur Horrorstory werden. Was nun bestimmt den Verlauf der Geschichte? Erfahrungen, Glaubenssätze, Ängste, Ansprüche, erlerntes Wissen, Phantasie, Leidenschaften, Ideale… Das alles sind die Zutaten, die den gefesselten Menschen zur Verfügung stehen, um die Fiktion ihres Lebens zu beeinflussen
Doch gibt es darüber hinaus noch etwas Anderes, etwas, was mit „Freiheit“ übersetzt werden könnte? Gibt es einen Weg, sich unabhängig von den determinierten Zutaten zu erheben und die Fesseln loszuwerden? Und wenn es das überhaupt geben sollte, was bedingt die Befreiung? Und wenn die Fesseln gelöst sind, wie ist der befreite Mensch, der sich von seinem Stihl erhebt, den Monitor ausschaltet und frei entscheidet, wie er sich durch das „wirkliche“ Leben bewegt?
Ist es schön, ohne Fesselung und fiktionale Geschichte zu leben? Ist diese Vorstellung naiv und iegt der Weg zur Freiheit einzig und allein im irdischen Tod? Sind wir Menschen Nutztieren gleich, und jede Sehnsucht nach Freiheit ist vergeblich und führt wiederum nur zu einer Veränderung der fiktionalen Geschichte auf dem Monitor?
„Ich heiße Eva und ich bin ein freier Mensch. Was nicht bedeutet, dass ich frei bin von Erfahrungen, Glaubenssätzen, Ängsten, Ansprüchen, erlerntem Wissen, Phantasie, Leidenschaften, Idealen…„
Ich bin vollgestopft mit all diesen herrlichen Dingen, die das menschliche Leben so abenteuerlich und reich machen. Ich wehre mich nicht dagegen, dass mein Leben mich geformt hat – je jünger, je mehr. Meine allerersten Erfahrungen in der Begegnung mit Mutter Erde waren die prägendsten. Je älter und routinierter ich wurde im Umgang mit schön und hässlich, gut und böse, beglückend und schmerzvoll, desto mehr Wahlmöglichkeiten standen mir zur Verfügung in meiner eigenen Geschichte.
Irgendwann erkannte ich mehr und mehr, dass meine Fesseln ebenso fiktional sind wie meine Lebensgeschichte. Ich wurde mutiger bei der Wahl meiner Entscheidungen. Meine Befreiung war und ist das Ergebnis meiner Dankbarkeit dafür, dass ich als Mensch auf dieser kosmischen Terrarium-Kugel leben darf. Ja, auch die Fesseln sind Teil der Fiktion. Das was im Monitor läuft, formt unsere Zukunft, das, was uns fesselt, ist die Fiktion unserer Vergangenheit.
Ich bin Eva, ich bin, ich war, ich werde sein. Vertrauen und Neugierde sind die Antriebskräfte, die meine fiktionalen Fähigkeiten gestalten. Ich wünsche mir von Herzen, dass wir Menschheitsfamilie lernen, unsere Nächsten zu lieben wie uns selbst. Nur in der Kunst der Nächstenliebe liegt der Schlüssel zur Erkenntnis. Unsere Fesseln sind ebenso fiktional wie unsere Lebensgeschichte der nächsten Sekunde. Wie sind frei. Das zu erfahren, ist wundervoll und mächtig.