Mehr als 10.000 Menschen aus 20 Ländern wurden unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zu ihren Ängsten befragt, wenn Künstliche Intelligenz in folgenden sechs Schlüsselberufen menschliche Arbeitskraft ersetzt: Ärzt/Innen, Richter/Innen, Manager/Innen, Pflegekräfte, Geistliche und Journalisten/Innen. Der emotionslosen KI wurden acht menschliche Eigenschaften bei der Befragung gegenübergestellt: Wärme, Aufrichtigkeit, Toleranz, Fairness, Kompetenz, Entschlossenheit, Intelligenz und Vorstellungskraft.
In den Studien-Ergebnissen kristallisierte sich heraus, dass Urteile von KI-Gerichten als am Bedrohlichsten empfunden werden, während KI-Journalismus in der Beurteilung der Teilnehmer am wenigsten auf Widerstand stößt.
Die Befragten wurden dem Thema über Fragestellungen zugeführt wie „Würden Sie der medizinischen Diagnose (dem Gerichtsurteil, dem Nachrichtenwert) einer KI vertrauen? Würden Sie motiviert unter einer KI-gestützten Führungskraft arbeiten wollen? Würden Sie die Unterstützung eines KI-Geistlichen annehmen?“ Das angegebene Angstniveau steigt, wenn der Verzicht auf menschliche Eigenschaften als bedrohlich empfunden wird.
Wir sehen schon heute beim Einsatz von KI-Chatbots in der Psychotherapie, dass nach einer Zeit der Gewöhnung das Vertrauen wächst und die Nachahmung menschlicher Eigenschaften wie Empathie, Herzenswärme, Aufrichtigkeit und Vorstellungskraft vom Hilfesuchenden akzeptiert werden.
KI im Management
Es kann gut sein, dass eine solche Gewöhnung auch im Management und der Mitarbeiterführung möglich ist. Das Gute an KI ist unter anderem, dass sie jederzeit verfügbar ist. Mitarbeiter könnten sich sogar am Wochenende und außerhalb der Arbeitszeiten an das KI-Management mit Problemen oder Verbesserungsvorschlägen wenden. Dass im Journalismus am wenigsten Bedenken bestehen, liegt sicher daran, dass objektive, rein auf Fakten ausgerichtete Nachrichten als wohltuend empfunden werden.
mpib-berlin am 20.02.25 Wie stehen die Menschen dazu, dass KI Arbeitsplätze ersetzt?