9 Fragen, um Probleme zu erkennen und zu lösen

Auf den ersten Blick erscheinen die folgenden 9 Fragen – aufgeteilt in drei Blöcke – vielleicht banal. Doch allein die erste Frage in der ersten Gruppe hat es in sich: „Was ist die Natur oder Substanz des Problems?“ Sagen wir, jemand hat Sorgen um den Arbeitsplatz, um die finanzielle Absicherung, um die wirtschaftliche Zukunft. Worum geht es also, wenn wir uns die Natur bzw. Substanz des Problems anschauen? Es geht um die unterste Ebene unserer gesamten Existenz: Um die fundamentale Ebene, auf der alle weiteren Ebenen aufbauen. Wenn Arbeitslosigkeit droht, wenn es nicht mehr möglich ist, durch Einkünfte die Ausgaben zu tätigen, dann herrscht Not.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Block 1 – Fragen zum „Worum geht es genau?“

Des Weiteren können wir uns fragen, welche Natur oder Substanz das Problem für uns ganz persönlich hat. Was unterscheidet uns von anderen Menschen, die vielleicht auch in wirtschaftliche Not geraten? Wie stehen wir persönlich zu einem solchen Problem? Lähmt es uns? Oder macht es uns stark, wenn wir aus der Komfortzone katapultiert werden? Haben wir Vertrauen oder überwältigt uns die Sorge?

Ebenso anspruchsvoll ist die Beantwortung der zweiten Frage im ersten Block: Liegt der Ursprung des Problems „da draußen?“. Ist die Politik schuld? Die Familie, die uns nicht auf die Bewältigung von Krisen hin erzogen hat? Oder empfinden wir uns selbst als Ursprung des Problems? Sind wir Gestalter unseres Schicksals oder deren Opfer?

Auf die Lösung dieser Fragen bringt uns vielleicht die dritte und letzte Frage des 1. Blocks: Woraus setzt sich das Problem zusammen? Haben wir die Geduld und Aufmerksamkeit, um das Problem in seine verschiedenen Bestandteile zu zerlegen? Zum Beispiel in den Faktor Perspektive, den Faktor Finanzen, den Faktor Status, den Faktor Erwartungshaltung der Familie etc. An der Auflistung der einzelnen Bestandteile des Problems lassen sich die 1. und 2. Frage ergänzen. So ergibt Block 1 nach und nach ein Ganzes.

Gruppe 1

  • Was ist die Natur oder Substanz des Problems?
  • Was ist sein Ursprung?
  • Woraus setzt es sich zusammen?

Block 2 – Fragen zu Kontrolle und Besitz

Die drei Fragen im zweiten Block dienen dazu, das Problem „in Besitz“ zu nehmen. So wie ein General vor Kriegsbeginn zunächst die Machtverhältnisse und Handlungsspielräume des Gegners untersucht, um daraufhin eine Bewertung für das eigene Handeln vorzunehmen, lassen sich im 2. Block über Distanz und Rationalität Strategien erkennen, wie wir mit dem Problem verfahren wollen. Wir erkennen zum Beispiel, dass in der jetzigen Krise Menschen gebraucht werden, die soziale Kompetenz besitzen und in der Lage sind, Gemeinschaften zu bilden und anzuleiten. Diese Erkenntnis kann aus der lähmenden Angst herausführen und zu den nächsten Schritten verweisen.

Gruppe 2

  • Welche Funktion hat es?
  • Wer besitzt, kontrolliert oder verursacht es?
  • Was halte ich davon?

Block 3 – Emotionale Bindung und Auflösung

Im dritten Block der 9 Fragen geht es darum, dass wir uns über unsere emotionale Beziehung zu dem Problem bewusst werden. Wir lernen, in uns hineinzufühlen und das Problem als lebendigen, fühlenden Bestandteil unserer eigenen Person wahrzunehmen. Wollen wir das Problem in etwas Konstruktives umwandeln? Wollen wir es beseitigen? Wollen wir uns dem Problem ausliefern und auf das Schicksal vertrauen?

Gruppe 3

  • In welcher Beziehung stehe ich dazu?
  • Welche Erwartungen verknüpfe ich damit?
  • Welches Schicksal steht ihm bevor?
Bild von Arek Socha auf Pixabay 

In Krisen die Tatkraft zurückgewinnen

Diese neun Fragen haben wir schon oft im Leben geholfen, um Entscheidungen treffen zu können und in Krisen an Tatkraft und Willen zurückzugewinnen. Ich lege jedem ans Herz, sich die neun Fragen in den drei Blöcken aufzuschreiben und gut findbar zu verwahren. Und ich lege sehr ans Herz, die Fragen schriftlich zu beantworten.

Stichworte reichen völlig aus, doch die schriftliche Fixierung ist unersetzbar. Das kann sehr gut mit der Notizfunktion auf dem Handy passieren – oder auch handschriftlich mit Papier und Stift. Man kann auch ein Bild dazu zeichnen, um den Charakter, die Beziehung und das zukünftige Schicksal zu verdeutlichen. Jeder wie er will – Hauptsache schriftlich. Ist das Problem groß und bedeutend genug, können sich auch Schulgeschädigte dazu überwinden. Viel Spaß und Erfolg!

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

9 Fragen zur Problembewältigung

Gruppe 1

  • Was ist die Natur oder Substanz des Problems?
  • Was ist sein Ursprung?
  • Woraus setzt es sich zusammen?

Gruppe 2

  • Welche Funktion hat es?
  • Wer besitzt, kontrolliert oder verursacht es?
  • Was halte ich davon?

Gruppe 3

  • In welcher Beziehung stehe ich dazu?
  • Welche Erwartungen verknüpfe ich damit?
  • Welches Schicksal steht ihm bevor?

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “9 Fragen, um Probleme zu erkennen und zu lösen

  • Reply Anonymous 19. Juli 2022 at 19:11

    Probleme lösung, auf 9 Punkte fokussiert.
    Das klingt doch vorbildlich
    simplify your conflict
    Geht bestimmt
    Ich werde Bescheid geben, wenn es hilft
    Angela

    • Reply Eva Ihnenfeldt 22. Juli 2022 at 13:53

      Oja bitte sag Bescheid! Wir leben ja gerade in einer Wahnsinnszeit der Transformation – Altes erlöst sich und Neues entsteht. Würde mich freuen, wenn es klappt liebe Angela

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