Nur noch jeder 5. Deutsche glaubt an Gott

Kann man ohne Glauben an etwas „Übermaterielles“ ein sinnerfülltes, seelisch gesundes Leben führen? In Deutschland halten sich in der heutigen Zeit Konfessionsgebundene und Konfessionsfreie die Waage. Römisch-katholisch gebunden sind noch 24 Prozent, evangelisch (EKD) 22 Prozent. 46 Prozent haben keine kirchensteuerpflichtige Zugehörigkeit. Praktizierende Christen, die mindestens noch einmal monatlich einen Gottesdienst besuchen, liegen bei 5 Prozent. (Wikipedia)

Wie der WDR es zusammenfasst, glaubt nur noch jeder 5. Deutsche an Gott. Kann es sein, dass psychische Erkrankungen und ein sinnbefreites Leben ohne Religion in Zusammenhang stehen?

Chronische Erkrankungen steigen an

Weniger als ein Drittel der Deutschen empfinden sich als gesund. Zwei Drittel leiden an einer chronischen Erkrankung oder Behinderung. Mit 22 Prozent stehen psychische Erkrankungen an der Spitze der Statistik, es folgen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 16 Prozent. Kann es sein, dass eine empfundene Sinnlosigkeit zu seelischen und körperlichen Belastungen führt?

Wir leben wie Eintagsfliegen

Ich erinnere mich dunkel an den Film „Grüne Tomaten“, in dem eine ältere Frau zu einem kleinen Mädchen sinngemäß sagt, dass wir Menschen nicht mehr sind als Eintagsfliegen mit einer längeren Lebensdauer. „Wir tanzen nur diesen einen Tanz“. Ich war damals total entsetzt und dachte ‚Das arme Kind! Was ist das denn für eine Einstellung! Essen, trinken, Späßchen haben und sich fortpflanzen, weil es biologisch so vorgesehen ist?‘

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OK, mag sein, dass ich aus psychologischen und familiären Gründen konditioniert bin auf die lächerliche Einbildung, mein Leben hätte einen Sinn, der über Fortpflanzung und Aufzucht meiner Gattung „Mensch“ hinausgeht. Allerdings gehöre auch ich zwischenzeitlich zu den 46 Prozent Konfessionslosen (ehemals römisch/katholisch) und auch zu den 95 Prozent, die ihre christliche Prägung nicht aktiv praktizieren.

Seele

Aber ich glaube daran, dass jeder Mensch auf diesem Planeten eine Seele in sich trägt, die mit ihrer Entscheidung, geboren zu werden, eine Aufgabe verbindet. Und es gibt so viele Aufgaben! Sowohl solche, die wir je nach Kulturkreis als ethisch „gut“ – oder auch als ethisch „böse“ bewerten, doch was heißt das schon.

Wie sagt Mephisto so treffend zu Faust? „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“

Ich glaube, dass jeder Mensch, mit dem ich in Kontakt treten darf, ein Puzzleteilchen dieses Seelen-Komplexes darstellt. Ich liebe Menschen, sowohl die nützlichen als auch die langweiligen oder die gefährlichen. Ich liebe die Menschen als Seelen, die sich – meist unbewusst – abmühen, das Beste aus ihrer Aufgabe in ihrem jetzigen Leben zu machen.

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Ich selbst wünsche mir jeden Morgen, dass „der liebe Gott“ mir hilft, meine eigene Aufgabe als Mensch zu leben und dabei mein Bestes zu geben. Schaue ich zurück auf mein bisher gelebtes Leben, staune ich darüber, wie viele Stationen ich schon betreten habe. Dann komme ich mir vor wie in einem Super-Mario-Gameboy-Spiel. Als wäre mein ganzes Leben ein Abenteuerurlaub, mit lauter fremden Kulturen, in denen ich eine Zeit lang zu Gast bin.

Überall versuche ich, mich einzubringen – und irgendwann gehe ich wieder weg und erlebe eine neue Kultur. Und das alles in meiner Muttersprache! All das mit dem Genuss, fast immer in meinem eigenen Bett schlafen zu dürfen. Ja, ich bin eine Vagabunden-Seele mit bäuerlicher Scholle. Und so will ich bleiben bis zum letzten Atemzug.

Ich glaube daran, dass alles eins und alles ewig ist. Ich glaube daran, dass die Erde ein Schulungsplanet ist – und wahrlich kein „Ponyhof“. So viele Kriege, so viel Armut, so viel Krankheit und Elend über Jahrtausende hinweg. Ich bin dankbar, heute leben zu dürfen und Zeuge zu sein, wenn Mensch und Maschine zunehmend verschmelzen. Spannend!

Ich selbst bleibe die naive Gläubige, die jeden Morgen den lieben Gott fragt, was er sich von mir wünscht. Ich bleibe eine Reisende zwischen den Welten.

Möge jede Seele sich geborgen wissen in etwas, was größer ist als das Leben einer Eintagsfliege. Möge jede Seele erkennen, dass sie wichtig ist, geliebt wird und eine Aufgabe hat.

Das ist die einzige Medizin gegen Depression und Vergeblichkeit. Sinn – und sei es als Eremit in der Wüste.

Bild von Sotirios Karaoulanis auf Pixabay

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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