Das Unglück junger Menschen steigt weiter – mit Glücks-Selbsttest

Woran bemisst es sich, ob man als junger Mensch glücklich ist? An der Vorfreude auf das nächste Abenteuer mit Freunden? An Liebesglück? Zukunftsperspektive? Anerkennung? Belohnung für Anstrengung und erwünschtes Verhalten? Familiengeborgenheit? Selbstwirksamkeit? Die Wissenschaft rätselt. Denn anscheinend ist der sinkende Glückspegel junger Menschen nicht allein auf die Corona-Isolierung zurückzuführen. Schon seit 2017 sinkt das Glück der 18- bis 25-Jährigen in 82 Ländern weltweit. Besonders junge Frauen sind betroffen.

Denen geht es einfach zu gut?

Bild von Mircea Iancu auf Pixabay

Viele Erwachsene meinen, dass die Traurigkeit, Verzweiflung und gefühlte Sinnlosigkeit damit zusammenhängt, dass es Kindern und Jugendlichen ganz einfach zu gut geht. Doch das halte ich für eine Kurzschlussinterpretation. Wie gern sehen wir doch anthropologische Dokumentationen über glückliche Ureinwohner, bei denen sich alle Gemeinschaftsmitglieder geborgen und anerkannt fühlen, keine Angst haben müssen und die Kinder aufgrund der mangelnden Bedrohungen in großer Freiheit aufwachsen können! Nein, dass es den heutigen Kindern in Wohlstandsländern zu gut geht, kann nicht die Lösung des Rätsels ein.

Klimawandel, Kriege, Inflation…

Auch das erscheint mir unlogisch. Als ich jung war, tobte der Vietnamkrieg, der Club of Rome gab seine Prognosen baldiger heftigster Lebensgrundlagenzerstörung heraus, die Ölkrise war da, der Wald starb und die Gewässer waren voller toter Fische. Ach ja, und dann war da auch noch Tschernobyl, und die Kinder durften nicht mehr draußen spielen. Nein, bedrohliche Katastrophen können es auch nicht sein.

Social Media?

Ich denke schon, dass das sinkende Glücksempfinden der Menschen in 82 Ländern unseres Planeten damit zusammenhängt, dass wir zum einen mit Informationen, Propaganda und Unterhaltungsblabla überfrachtet sind, und zum anderen immer weniger im „anfassbaren Leben“ erleben.

Junge Menschen in früheren Jahrzehnten ließen sich seltener schrecken von Warnungen vor Gewalttätern und anderen Kriminellen, vor Gefahren wie Belästigung und möglicher Vergewaltigung, vor Verkehrsunfällen und was es noch so alles gibt. Man traf sich mit Kollegen, weil es zu Hause zu langweilig war! Weil man sich verlieben wollte! Weil man Zigaretten, Bier und andere Drogen heimlich ausprobieren wollte! Weil man ungestört vor erwachsenen Blicken lauter Dinge tun wollte, die Erwachsene so überhaupt nicht mögen – zum Beispiel von einem Felsen in einen See kopfüber springen wollte…

Nun ja, es ist, wie es ist. Jede Jugend hat ihre Kümmernisse und Herausforderungen. Und unsere Zeit macht nicht nur junge Menschen unglücklich, sondern auch ältere, die durch die allgegenwärtige Medienvielfalt, die digitale Revolution und die Angst vor Überwachung völlig überfordert sind, privat wie beruflich.

Und die Alten?

Bild von NGUYEN TIEN auf Pixabay

Nur die Alten scheinen noch glücklich sein zu können. Sie freuen sich an jeder Minute, die sie noch leben dürfen und jammern ständig, wie rasch die Zeit vergeht. Sie versuchen, so gesund wie möglich zu bleiben, weil das Leben auf diesem Planeten so einzigartig großartig ist. Vielleicht können sich die Jungen etwas von den Alten abgucken. Das würde mich freuen.
Quelle: Global Interdependence Center von Mai 2024:
Der globale Verlust der U-förmigen Glückskurve (englisches Original)

Und ein Bericht darüber von der Tagesschau in deutsch

Selbsttst: Wie glücklich bin ich?

Dieser renommierteste Online Glückstest „Oxford Happiness Questionnaire“ ist meinen Recherchen nach wohl der zuverlässigste Test, um das eigene Glücksempfinden zu messen. Es lohnt sich durchaus, die Fragen zu kopieren, abzuspeichern und auszudrucken. Schließlich ändert sich das Glücksempfinden im Laufe des Lebens – und auch im Laufe der Stimmungen ständig.
Hier im Original als pdf auf englisch

Und hier in der deutschen Übersetzung bei hypnosekompass.com

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

3 thoughts on “Das Unglück junger Menschen steigt weiter – mit Glücks-Selbsttest

  • Reply Christian Dasbach 30. Juli 2024 at 11:29

    Liebe Eva, ein wichtiger Beitrag. Vielen Dank. Die Erkenntnisse und der Selbsttest, die Du teilst, sind dringend notwendig für die nachkommende Generation (aber auch für alle anderen…)

    Wir haben ein neues Format gestartet: die Purpose Night, um Menschen in dieser „unglücklichen Lage“ weiter zu helfen. Bei byondX haben wir die Vision, dass jeder Mensch seine berufliche Bestimmung findet und sein volles Potenzial entfaltet. Wir glauben daran, dass eine erfüllte Karriere und persönliches Wachstum Hand in Hand gehen sollten.

    Die Purpose Night ist eine Abendveranstaltung, die jungen Menschen Orientierung und Inspiration bietet. Wir laden regelmäßig 3-4 Speaker ein, die über ihre eigenen tiefgreifenden beruflichen Veränderungen sprechen und aufzeigen, wie sie ihre Leidenschaften und Stärken zum Ausdruck bringen konnten. Unser Ziel ist es, Bewusstsein für die Möglichkeit eines selbstbestimmten Berufslebens zu schaffen, zu inspirieren und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

    Ich bin überzeugt, dass Formate wie die Purpose Night dazu beitragen können, das Unglück junger Menschen zu verringern, indem sie ihnen Perspektiven und Orientierung bieten. Es ist großartig zu sehen, dass Dein Blogbeitrag dieses wichtige Thema aufgreift und ich hoffe, dass wir gemeinsam einen positiven Einfluss auf das Leben vieler junger Menschen haben können.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 1. August 2024 at 19:54

      Hi lieber Christian,

      finde ich total klasse, diesen Ansatz! Toll, was Ihr da Neues auf die Beine stellt – so wichtig! Ich selbst arbeite ja auch mit jungen Leuten, aber diese leben in Armutsverhältnissen – da ist es noch mal schwieriger, da sie in ihrer alimentierten Lage einfach den Glauben an sich nicht haben. Soooo schade! So wertvolle Menschen, ich wünschte, man könnte ihnen ebenfalls ähnliche Wege ebnen. Falls Ihr da mal Ideen habt (auch was die Finanzierung betrifft) – ich wäre gern involviert.
      Herzliche Grüße
      Eva

  • Reply Christian Dasbach 6. August 2024 at 10:47

    Liebe Eva,

    lass uns gern darüber sprechen. Mit dem Format „Startup Olympics“ könntest du Ihnen hinsichtlich der Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee, dem Einbringen eigener Stärken in einer Gruppe und den Kontakt zu erfolgreichen Persönlichkeiten (Mentoren) ermöglichen. (startupolympics.de) Gerne stellen wir dir da Tickets zur Verfügung. Melde dich bitte bei Interesse.

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