Ausverkaufte Produktion, zahlreiche Vorbestellungen, eine Warteliste mit Interessenten: Was sich zuerst wie die Ankündigung eines neuen iPhone oder Nexus anhört, hat damit nicht viel zu tun. Es geht vielmehr um ein Smartphone aus typisch chinesischer Produktion, welches schon am Erstverkaufstag technisch veraltet wirkt. Warum dann aber dieser Hype?
Ein simples Design, mit 163 Gramm eher schwer, als Betriebssystem läuft „nur“ Android 4.2 und eine mäßige Kamera hören sich nicht nach einem Verkaufsschlager an. Einzig ein Dual-Sim-Schacht, um 2 Handykarten parallel zu nutzen, könnte als Extra gewertet werden. Obwohl auch dies in vielen Geräten bereits zu haben ist, die nur die Hälfte kosten. Denn mit rund 325 € gehört das neue Fairphone definitiv nicht zu den günstigen Smartphones. Warum findet so ein Durchschnittsgerät dennoch seine Käufer?
Der Ansatz, den der Hersteller Fairphone aus den Niederlanden geht, ist auch ein völlig anderer: Als Crowdfunding-Kampagne gestartet liegt der Hauptaugenmerk auf eine „faire“ Produktion mit konfliktfreien Materialien. So stand eine transparente Lieferkette, angemessene Löhne in den Betrieben und eine lückenlose Ersatzteilversorgung in der Anforderungsliste. Selbst an eine gute Recyclingverträglich wurde bereits bei der Entwicklung gedacht: Der Akku kann ausgetauscht werden und alle Gehäuseteile bestehen aus bereits recyceltem Kunststoff.
Ob sich das Konzept „Social Enterprise“ bis an die Ladentheke durchsetzt bleibt abzuwarten. Der Kunde entscheidet alleine, ob ihm eine faire und transparente Herstellung wichtiger ist als ein modernes Design oder die neueste Funktion. In jedem Fall kann aber der Hersteller von sich behaupten, er habe sich Gedanken gemacht um Umwelt und Menschen. Vielleicht regt es auch andere Hersteller zum Nachdenken oder Nachahmen an.
Bildnachweis: Hersteller Fairphone http://www.fairphone.com/press/
Hat das Zeug zum Status-Symbol. So wie andere Menschen sich fairen Kaffee oder Klamotten gönnen – da ist der Mehrpreis schon gerechtfertigt.
Ein interessanter Ansatz, quasi ein „faires“ Statussymbol. Allerdings wird es dazu noch deutlich mehr Aufmerksamkeit benötigen. Schon kleine Blogbeiträge wie dieser können dabei unterstützen.