Lobpreisung unserer vielen Migrantinnen und Migranten

Regelrechte Völkerwanderungen … Die Bevölkerung vieler Länder – vor allem aus dem islamischen Raum – wurden durch Kriege und andere politische Machtkämpfe gezwungen, ihre geliebte Heimat zu verlassen. Da in diesen Regionen das Sozialsystem auf dem Zusammenhalt der Großfamilien aufgebaut ist, sind die erfolgreich Geflohenen weiterhin aus der Ferne mitverantwortlich für die Daheimgebliebenen, die unter dem fehlenden Gemeinwohl-System wie in der Gesundheitsfürsorge, Altenfürsorge, Bildung, Energieversorgung auf Unterstützung aus Europa angewiesen sind.

Ich kenne eine syrische/libanesische Familie, wo die Mutter mehrmals im Jahr in den Libanon fliegt, um zu helfen. Der Vater (Akademiker und Intellektueller aus Syrien) hat hier eine Fleischerei aufgebaut, mit deren Gewinn er viele Familienangehörige hüben wie drüben versorgt. Ich habe große Hochachtung vor dem Ethos dieser Familie, die in so wenigen Jahren etwas so Wertvolles aufgebaut hat.

Wenn ich durch die Dortmunder Nordstadt gehe – was ich unglaublich gerne tue – denke ich immer wieder „Ihr rettet uns mal alle den A…„. So viel Fleiß, so viel Geschäftssinn, so viel Zukunftszuversicht. Das erinnert mich an uns Deutsche in den Sechziger Jahren: „Unsere Kinder sollen es mal besser haben“. Anders als damals sind die heutigen Migranten keine Gastarbeiter. Sie sind Selbstständige, die etwas aufbauen, die in der Lage sind, Deutschlands Ressourcen zu nutzen, um eine profitable Unternehmerwelt aufzubauen. Die weniger Leistungsfähigen arbeiten als Angestellte in diesen vielen Unternehmen – was allerdings bei diesen oft sehr unbeliebt ist, da die Rechte und Pflichten von abhängig Beschäftigten nicht so eindeutig definiert sind wie in deutschen Unternehmen.

Ich bin glücklich und stolz, dass wir im Ruhrgebiet so viel von der islamischen Kultur profitieren. Die tiefe Gläubigkeit bei den meisten Migrierten erinnert mich an meinen eigenen katholischen Glauben – nur dass der gelebte Islam frischer, lebendiger, authentischer und spiritueller ist als die deutschen Gegenwartsreligionen der steuerfinanzierten christlichen Kirchen.

Was ich ebenfalls schätze bei vielen Geflüchteten, ist die Erfahrung von bitterster Not, von Krieg, Tod, Gewalt und Unrecht. Bei unseren Einwanderern sieht man häufig in den Augen eine Melancholie, die ich von meiner Mutter kenne. Naziherrschaft und Krieg haben aus ihr einen tieftraurigen Menschen gemacht – und einen sehr mitfühlenden Menschen.

Ja, wir werden ein, zwei Generationen brauchen, bis die Kinder und Kindeskinder der zu uns Geflohenen einen Bildungsstatus erreicht haben, der ihnen erlaubt, in Deutschland wichtige wirtschaftliche und politische Rollen zu übernehmen. Da müssen wir durch. Es ist für mich absolut ok, wenn „Deutschland sich abschafft“. Durch den langen Frieden und Wohlstand sind wir müde geworden, frustriert, mutlos. Viele Deutsche haben sogar Sehnsucht danach, die Menschheit würde aussterben – oder zumindest um die Hälfte dezimiert werden. Das macht mich immer wieder fassungslos. Rassismus dem kompletten eigenen Geschlecht gegenüber?

Ich hoffe auf Euch, Ihr verantwortungsbewussten, tatkräftigen und lösungsorientierten Einwanderer und Einwanderinnen. Bitte helft uns Deutschen, wieder an Zukunft zu glauben, an Selbstwirksamkeit, an Nächstenliebe und an die Freude am Schaffen und Gestalten. Ihr werdet irgendwann unsere Rettung sein. Ich bin so froh, im Ruhrgebiet zu leben, froh, dass es Euch gibt.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Lobpreisung unserer vielen Migrantinnen und Migranten

  • Reply Anonymous 20. Februar 2024 at 23:43

    Herzlichsten Dank, liebe Frau Ihnenfeldt, dass Du diese treffenden Worte zur Situation gefunden hast!

    • Reply Eva Ihnenfeldt 21. Februar 2024 at 16:13

      Oh, wie lieb, wie lieb, ich freu mich! Ja, ich sehe schon, Sie verstehen mich. Wir im Ruhrgebiet werden vielleicht schon bald sehr dankbar sein, dass wir so viele Eingewanderte haben, die noch zukunftsblickend leben und arbeiten für ihre Familien. Danke schön!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert