Love it, Change it – Leave it

Es war einmal ein Mädchen, das hatte stets Angst, von Obrigkeiten vernichtet zu werden. Nachbarn, die sie aufgrund ihres unbekümmerten Spiels zu laut fanden und beschimpften, Lehrer die sie für ihre Dummheit verachteten – später Chefs, die sie bedrohten, Vermieter die sie wie eine Leibeigene behandelten und Geschäftspartner, die sie hintergingen. Im Laufe des Lebens war sie gereift und hatte an Selbstbewusstsein gewonnen. Doch aufgelöst hatte sich die Flucht vor Obrigkeiten nie.

Sie grübelte. Merkwürdigerweise hatte sie als Unternehmerin, Lehrerin und Trainerin nie Probleme mit aggressiven Kunden und Teilnehmern gehabt. Sie sprach mit ihnen, suchte gemeinsam mit ihnen nach Lösungen. Stets fand sie einen Weg, auch die schwierigsten Menschen in ihr Herz zu schließen und somit eine Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zu bilden. Ihr grundlegender Respekt vor jedem Menschen hatte ihr den Ruf eingebracht, wahre Wunder wirken zu können bei hoffnungslosen Fällen. Ja, Respekt ist die Basis. Respekt liegt ihr im Blut.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Kuschen vor der Obrigkeit

Warum nur kuschte sie bei Obrigkeiten? Warum wählte sie stets die Flucht, wenn sie sich in Systemen gefangen fühlte, die sie einengen und domestizieren wollten? War es Feigheit? Schwäche? Steckte sie voller eingeimpfter Glaubenssätze und war konditioniert auf Angst vor dem mächtigen Feind? Nein, das alles traf noch nicht den Kern. Es war kein Problem mit Menschen – es war ein Problem mit Systemen.

Unterschied zwischen Menschen und Systemen

Habe ich einen Nachbarn, der mich hasst und mir Übles will, kann ich den Weg der Versöhnung wählen. Und ich weiß aus Erfahrung, dass dieser Weg der Versöhnung immer möglich ist durch Ehrlichkeit und einem offenen Eingeständnis von Schwäche und Unvermögen meinerseits.

Bin ich jedoch in einem System eingebunden wie einem Betrieb oder einer Familie, das mir meine Unbekümmertheit nimmt, weil es Ehrlichkeit und Unvermögen sanktioniert, gerate ich in Selbstzweifel und verkümmere in meinem Glauben daran, „richtig“ zu sein, ganz so wie ich bin. Verliere ich den Glauben an mich selbst, werde ich krank.

Love it, Change it – Leave it

Ich bewundere die Krieger, die nie in Selbstzweifel geraten, wenn sie angegriffen werden. Die immer sie selbst bleiben und unkorrumpierbar, unverführbar und unerpressbar Tag für Tag den Konflikt suchen, ohne auszuweichen. Die es stärkt und nicht schwächt, wenn sie in ihrer Aufrichtigkeit und ihrem leidenschaftlichen Einsatz hintergangen, eingeengt, sanktioniert, bedroht werden. Die kämpfen und kämpfen – und dabei lachen. „Wenn jemand aufgibt, dann der Gegner – ich gewiss nicht!“.

Dr. Kimble auf der Flucht

Ich bin anders. Meine Ehrlichkeit und meine Leidenschaft für das Leben, die Arbeit und die Menschen sind mir heilig. Ich bin sehr empfindlich was diese Lebenskraft betrifft. Sobald ich mich in meiner Unbekümmertheit wehrlos fühle, ohnmächtig, bedroht und geschwächt, suche ich die Flucht. Tue ich das aus Sicherheitsaspekten oder Profitgründen nicht früh genug, wird mein Körper krank. Er ist sehr empfindlich wie gesagt, und mit dieser Empfindlichkeit bewahrt er meine Seele vor Schaden.

Eine kluge Frau sagte einmal zu mir „Du denkst, Du wärest ein Stürmer – doch Du bist ein Verteidiger“. Ach wie gerne wäre ich ein Krieger, doch ich bin nur eine weise alte Seele, die sich verkriecht, wenn Krieg ist. Und das ist OK so. Es muss auch die geben, die sich in die Einsamkeit zurückziehen, wenn es brennt und Versöhnung kein Thema mehr ist. Auch Krieger brauchen die Weisen, die ihnen zuhören und deren Gabe es ist, nichts zu verurteilen und nichts gering zu schätzen.

Ja, ich bin zufrieden mit meiner Lebensrolle „Dr. Kimble auf der Flucht“. Immerhin wird es so nie langweilig, da ich in Windeseile von einer Rolle und einer Welt in die nächste schlüpfe. Es ist aufregend, lehrreich, und ich darf Minute für Minute ehrlich und unbekümmert bleiben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Danke!

Übrigens: Dass ich als Coach und Marketing-Stratege anscheinend gut bin liegt wohl auch gerade daran, dass ich eine „Verteidigerseele“ bin. Im Marketing liegt immer der Königsweg in der Kooperation. Angriff fordert stets auf allen Seiten Opfer. Nur wer seine Schwächen kennt, kann Strategien entwickeln, die konstruktiv zielführend sind – ob als Angestellter, Karriereorientierter, Selbstständiger – ob im Changeprozess oder im Wachstum.

Eva Ihnenfeldt
Coach für digitales Marketing und Karriere
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Impressum

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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