Gesunde Ernährung im Beruf: Tipps für Unternehmen und Mitarbeiter

Die meisten Menschen, die in Vollzeit beschäftigt sind, verbringen mindestens fünf Tage in der Woche mindestens neun Stunden Lebenszeit täglich in Umgebungen, die mit ihrer Arbeit verbunden sind, wenn wir die Fahrtzeiten einrechnen. Das erschwert die Möglichkeiten, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dieser setzte sich vor allem zusammen aus Bewegung und Ernährung. Gesunde Bewegung ist ein ganz eigenes Feld, das wir in diesem Beitrag nicht thematisieren. Gesunde Ernährung kann sehr viel leichter realisiert werden, wenn sowohl die Beschäftigten als auch ihre Arbeitgebenden daran Interesse haben, gesundheitsunterstützende Maßnahmen zu ergreifen.

Mitarbeitende müssen ihre gesunden Mahlzeiten für die Arbeitszeit überwiegend in ihrer Freizeit vorbereiten, was für viele schwierig ist – nicht nur wegen des Zeitaufwandes, sondern auch, weil man sich in der Freizeit ungern mit Vorbereitungen für die Arbeit beschäftigt. Die meisten Beschäftigten leben in Familien – oder verbringen die freien Stunden mit Freunden und persönlichen Interessen. Da stellt man sich nicht unbedingt an den Herd, um sich köstliche Mahlzeiten für den nächsten Arbeitstag zusammenzustellen.

Möglichkeiten für Arbeitgebende für die gesunde Ernährung

StartUps im IT-Bereich werden häufig verbunden mit der Vorstellung, dass es dort Tischtennisplatten gibt, kostenlosen Kaffee und einen Obstkorb. Nicht selten wird sogar in Jobangeboten mit diesen oder ähnlichen Benefits geworben. Kostenloser Kaffee ist in der Zwischenzeit allerdings wohl keine Besonderheit mehr – und ob sportlicher Ausgleich an der Tischtennisplatte oder am Billardtuch wirklich genutzt wird, zeigt sich erst in der Realität.

Gemeinsame Pausen, gemeinsames Essen

Bild von Wow Phochiangrak auf Pixabay

Was motivierte, engagierte und mit dem Unternehmen verbundene Mitarbeitende sich wohl alle wünschen, ist eine Unternehmensatmosphäre, in der man die Pausen genießen – und sich mit den Kolleg/Innen im Team austauschen kann. Ein Ideal wäre, wenn man als Ersatz für die „Betriebskantine“ gemeinsam am Tisch sitzt, je nach Vorliebe heiße oder kalte Köstlichkeiten genießt und sich dabei austauschen kann. Introvertierte Menschen essen vielleicht lieber ganz in Ruhe für sich – aber auch für sie gehört der Abstand zum Arbeitsplatz dazu: Pause ist Pause.

Tatsächlich gibt es bereits Anbieter, die genau das ermöglichen: Der Business Catering Bonn zum Beispiel liefert schon seit Jahren gesundes Mittagessen an Unternehmen. Jede/r Mitarbeitende bestellt sich individuell das, was ihm/ihr am besten schmeckt – von der Bowl über den Salat bis zum frisch gekochten Tagesgericht. Ob Unternehmen dabei ganz oder zumindest zum Teil der Kosten für die Gerichte übernehmen, ist unterschiedlich.

Essen im Team: Man stelle sich ein Internat oder eine Urlaubsgruppe vor, in dem die Schüler/Innen oder Reisenden auf ihren Zimmern jeder für sich ihr Mittagessen verspeisen. Schreckliche Vorstellung, oder?

Was macht es seelisch mit den Menschen, wenn das soziale Miteinander mit den Kolleg/Innen fehlt! Die gemeinsame Mahlzeit im Team ist auch für das psychische Wohlbefinden ein wichtiger Baustein der betrieblichen Gesundheitsförderung.  

Der Obstkorb

Im Gegensatz zu Wasser und Kaffee wird der Obstkorb im Unternehmen als Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsförderung angesehen. Nicht nur frisches Obst, auch Trockenfrüchte, gesunde Snacks, geröstete Hülsenfrüchte und Nüsse können angeboten werden. Es lohnt sich, die Steuerberatung darauf anzusprechen, welche betriebliche Verpflegung steuerlich in welcher Form absetzbar ist.

Wie können Unternehmen außerdem noch gesunde Ernährung fördern?

Eins ist klar: „Sprechenden Menschen kann geholfen werden“. Vielleicht findet sich ein Weg, um gemeinsam im Team weitere Ideen zu entwickeln, wie im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung der Fokus auf eine gesunde, freudvolle und sozial stärkende Ernährung gelegt werden kann. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Hier einige Ideen

– Die Küche mit einer Kochplatte oder einer Heißluftfritteuse bereichern
– Heiße leckere Getränkealternativen zum Bohnenkaffee bereitstellen
– Rezeptideen für gesunde Bürosnacks in einem digitalen Kochbuch im Intranet sammeln
– Workshops mit einer auf Arbeitskost spezialisierten Ernährungsberatung anbieten

Ernährung und Bewegung sind die beiden Grundpfeiler für ein langes und gesundes Leben. Hinzu kommt der Faktor der menschlichen Begegnung, die für unser seelisches Wohlbefinden und unsere Selbstwirksamkeit von hoher Bedeutung ist.

Homeoffice ist in digitalen Zeiten verführerisch – keine Frage – doch Homeoffice kann durchaus der Psyche Schaden zufügen. Auch, wenn Homeoffice erforderlich ist aus familiären Gründen, oder weil die Arbeitsaufgabe es erfordert – oder weil die Entfernung zum Unternehmen zu groß ist, sollten Unternehmen überlegen, wie sie einen digitalen Ausgleich zum Wegfall menschlicher Begegnungen herstellen können. Doch kommen wir nun zu den Mitarbeitern: Was kann man als Individuum tun, um gesunde Ernährung am Arbeitsplatz ohne großen Aufwand zu realisieren?

Mitarbeiter und gesunde Ernährung

Zunächst ist es wichtig, dass wir Menschen uns darüber klar sind, was uns schmeckt, was unserem Körper guttut an Nahrungsmitteln und Getränken – und zu welchen Zeiten wir Nahrung und Getränke zu uns nehmen wollen. Dabei ist jeder Mensch unterschiedlich.

Doch während Haustierbesitzer sich meist sehr viele Gedanken zu diesen Themen machen, wenn es um ihr geliebtes Haustier geht, scheinen Menschen sich selbst gegenüber häufig wenig Achtung und Liebe entgegenzubringen. Wie schade!

Beispiel Wasser

Da gibt es diejenigen, die gar nicht genug Wasser trinken können. Zwei bis drei Liter täglich sind selbstverständlich. Die einen mögen nur stilles, die anderen nur sprudelndes Wasser. Auch was Marken und Inhaltsstoffe betrifft, sind Wasserfreunde häufig sehr wählerisch. Sie lieben ihr Wasser, und das ist gut so.

Die Wenigtrinker hingegen haben große Mühe mit dem Wasser. Sie wissen natürlich, dass Wasser sehr wichtig ist, um gesund zu bleiben, doch sie mögen es ganz einfach nicht. So wie auch manche Katzen oder Hunde einfach viel zu wenig trinken. Dann lassen sich ihre Herrchen und Frauchen etwas einfallen, um den Appetit auf Flüssigkeit anzuregen. Man googlet nach Ideen, holt sich Tipps für gesunde Geschmacksverstärker, setzt sich neben den Napf, redet dem Tier gut zu und singt ihm vielleicht etwas vor… Hauptsache es trinkt!

Und eins ist wohl klar: Niemand würde Tieren gezuckerte Getränke hinstellen, Coca-Cola oder gar Alkohol!

Es geht bei diesem Vergleich nicht um die Idealisierung einer asketischen Lebensweise, es geht einfach darum, zu zeigen, dass wir Menschen in der Regel Probleme damit haben, uns selbst zu lieben und fürsorglich mit uns umzugehen. Um einen gesunden Lebensstil zu führen, ist die Grundvoraussetzung, dass wir es uns wert sind.

Das Internet ist voll mit Ernährungstipps. Es gibt unzählige Blogs für gesunde Büro-Rezepte. Die Grundlagen für eine gesunde Ernährung sind immer gleich:

  • Obst wie Blaubeeren, Äpfel, Orangen, …
  • Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Möhren
  • Vollkornprodukte wie Vollkornreis, Haferflocken, Vollkornbrot
  • Proteinquellen wie Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Milchprodukte wie Naturjoghurt, Kefir, Hüttenkäse

Empfehlung für die gesunde Ernährung am Arbeitsplatz

Wer sich in der Freizeit gesunde Mahlzeiten für die Arbeit zubereiten möchte, findet viele Anregungen in Rezeptbüchern und im Internet (auch als Videos bei YouTube)

Wer lieber auf Einfaches und fertig Gekauftes zurückgreift, kann in Supermärkten und bei Discountern fündig werden: Essfertiges Obst, Salate, Sushi, Schafskäse-Häppchen, Käsehäppchen, Vollkornbrot, Babykarotten, Linsenwaffeln – bestrichen mit Hummus. Joghurt, Kefir, Quark und Hüttenkäse.

Falls am Arbeitsplatz eine Mikrowelle zur Verfügung steht, wäre es schon schön, wenn man daheim ein gesundes Eintopf-Gericht zubereitet für mehrere Tage und es mitnimmt und erhitzt. Falls nicht, kann man sich mit Gemüseticks behelfen, die man in Kräuterquark dippt, oder mit Feta-Creme, Sesampaste oder gewürztem Frischkäse genießt.

Bitte keine stark verarbeiteten Lebensmittel

Nur eine Bitte am Schluss: Achtet auf die Zutatenliste. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt, dass bereits 50 Prozent unserer Energiezufuhr über stark verarbeitete Lebensmittel erfolgt – was für ein Unglück!

Selbst zubereiten ist immer der Königsweg, oder man schaut mal in einem Bio-Supermarkt vorbei. Wer keine Zeit findet für die Selbstzubereitung, muss dann leider mehr zahlen. Aber es lohnt sich. Schließlich haben wir uns doch selbst lieb, nicht wahr?

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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