Shell-Jugendstudie 2019: Die Hälfte der Mädchen wünschen sich Familie mit Ernährer

Es ist für Menschen wie mich zum Verzweifeln: In Zeiten, in denen Jugendliche für die Verhinderung des Klimawandels wöchentlich demonstrieren, ist weiterhin das gute alte Bild der glücklichen Kleinfamilie bei der Hälfte der Mädchen und jungen Frauen fest verankert. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 12 und 25 Jahren wünschen sich in Ost und West rund 50 Prozent der weiblichen Befragten, dass sie bei Familiengründung in Teilzeit arbeiten und ihr Partner die Rolle des Familienernährers übernimmt. Weiterhin wird also ignoriert was passiert, wenn das Elternpaar sich trennt. Ein Leben in Armut?

Auch bei den anderen Ergebnissen der großen Shell Jugendstudie, die alle vier Jahre durchgeführt wird, erleben wir eine Generation, der es in erster Linie um stabile Verhältnisse geht: Eltern sind Erziehungsvorbilder, den klassischen Medien wie Fernsehen und Zeitung wird hohes Vertrauen entgegengebracht.

Nur in den unteren Schichten rumort es. Dort sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchaus affin für populistische Botschaften und  „Verschwörungstheorien“. Da der deutsche Staat weiterhin wenig für die Bildung der Kinder und Jugendlichen investiert kann es sein, dass uns komplette Generationen verlorengehen, weil diese sich nicht gegen unlogische und wissenschaftlich falsche Theorien wehren können.

Bildung und Disziplin sind das Wichtigste für die Zukunft eines menschlichen Systems. Menschen dazu anzuhalten, selbst zu denken und zu analysieren, Anstrengendes zu lernen, zu prüfen anstatt zu glauben, Quellen gewissenhaft recherchieren anstatt den einfachsten Botschaften zu vertrauen, da sie so mundgerecht serviert werden – das kommt nicht von allein, dafür braucht man Autoritäten, denen die jungen Menschen vertrauen und die sie motivieren, ihr Bestes zu geben im Intellektuellen sowie im Kreativen, Technischen und Musischen.

Sehnsucht nach Stabilität scheint die gutbürgerlichen und die bildungsfernen Schichten zu verbinden bei der Generation, die im Jahr 2019 zwischen 12 und 25 Jahren alt ist. Die grassierende Angst vor Umweltschäden ist nicht nur die wissenschaftliche begründete Sorge vor einem vermüllten Planeten, der sich im Kosmos nicht mehr einordnen kann – sie ist auch die Sorge vor der ständigen Veränderung der Welt, in der Heimat, Geborgenheit und Zugehörigkeit verloren gehen.

Alle vier Jahre wird die Shell-Jugendstudie in Deutschland veröffentlicht. Wie es wohl weitergeht? Ob 2023 die dann lebende Jugend weiterhin vom naturnahen Leben der Eltern- und Großelterngeneration träumt? Oder ob es dann eine neue Phase an Visionsfähigkeit gibt, die uns alle voranbringt und mit Tatkraft das neue Zeitalter auf soziologische und philosophische Fundamente des Geistes stellt? Ich würde es mir wünschen…

Zeitonline: Die Shell Jugendstudie und die gespaltene Jugend im Jahr 2019

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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