Wäre der Planet Erde ohne Menschen besser dran?

Gestern sagte ein Klient, den ich sehr schätze, zu mir: „Die Natur ist nicht vollkommen“ „Wie?“ antwortete ich. „Ich dachte, Du liebst die Natur auf diesem Planeten über alles. Und jetzt ist sie unperfekt?“ Doch an seinen Augen erkannte ich schon die Antwort. „Die Natur ist nicht perfekt, weil sie den Menschen hervorgebracht hat“.

Möge die Menschheit vernichtet werden

Bild von Julius H. auf Pixabay

Andauernd bekomme ich so etwas zu hören. Ach, wie ginge es der Erde gut, wenn es die Menschen nicht gäbe. Tiere sind besser als Menschen, weil sie unschuldig sind, der Mensch jedoch ist böse. Die Natur in Tschernobyl beweist, wie herrlich es auf dem Planeten Erde wäre, wenn nur der Mensch endlich weg wäre…

Von Göttern und Menschen…

In unserer gottlosen Zeit jammern jetzt die Menschen selbst, wie einst der Gott im Alten Testament. Andauernd regte er sich darüber auf, dass die Menschen sich von ihm, der es doch nur gut mit ihnen (also zumindest mit seinem auserwählten Volk) meinte, abwandten in ihrem Hochmut, ihrer Gier, ihrem Ungehorsam. Die alle hinweg raffende Sintflut tat ihm dann doch irgendwann leid. Eine Familie überlebte, und der Drisch fing sofort wieder von vorne an. Es hatte überhaupt nichts genützt, nur die Familie eines einzigen gottesfürchtigen Mannes überleben zu lassen – also überhaupt gar nichts!

Dann kam Jesus, verlangte von denen, die ihm zuhörten, dass sie in absoluter Armut leben sollten und sich nicht gemein machen sollten mit den Profiteuren. Natürlich schaffte das so gut wie niemand. Sein Lieblingsjünger verriet Jesus direkt, nachdem er verhaftet worden war. Gleich dreimal! Und das, bevor der Hahn auch nur gekräht hatte. Wenigstens erkannte Jesus dann am Kreuz, dass wir jämmerlichen Mischwesen aus Tier und Engel gar nicht anders können, als so zu sein. „Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun“.

Wollt Ihr wirklich Massenselbstmord begehen?

Der tolle Klient, der die Natur wegen der Existenz des Menschen unvollkommen findet, würde wahrscheinlich einen schnellen Tod präferieren: Atombomben vielleicht, oder eine neue Sintflut. Ich persönlich fände es besser, wenn wir alle unfruchtbar würden und noch ein schönes Leben mit genügend Essen, Trinken und Heizung hätten, bevor dann alle an Altersschwäche sterben.

Aber mal ehrlich, was wollt Ihr denn? Einfach nur tot sein? Euch in Partikelchen auflösen und gut ist? Weil Leben so anstrengend ist? Und Euch freuen, dass die Tiere und Pflanzen ungestört wachsen und sterben können? Dass es dann nichts weiter gibt als ein rundes Terrarium mit Luft drumherum, in dem nichts weiter regiert als das Gesetz vom Fressen und gefressen werden? Auch der größte Naturfreund und Ästhetiker muss doch zugeben, dass dieses Terrarium nur Sinn machen würde, wenn es zumindest einen einzigen Zuschauer gäbe im Kosmos, der es genießen könnte.

Fressen und gefressen werden

Aber ich weiß es ja nicht. Ich selbst würde nicht gern leben als Fisch, der nicht einmal ein paar Stunden schlafen könnte, weil er ständig auf der Flucht wäre vor größeren Fischen und der ständig kleinere Fische jagen würde. Ich wäre auch nicht gern ein Gorillaweibchen oder eine Löwin – ich wäre nicht einmal gern ein Adler! Wie lange würde ich leben bei den ständigen Gefahren durch Wetter, Tiere, Pflanzen?

Ich würde doch nicht schwärmen von den herrlichen Alpen, die sich jeden Winter in einen Alptraum verwandeln, in dem ich zusehen müsste, wie ich Minute für Minute überlebe. Ich würde einfach nur zusehen, DASS ich überlebe. Weil es das Gesetz des Lebens nun mal so will, dass Tiere überleben wollen, auch wenn alles da draußen ganz furchtbar ist – außer vielleicht die Lemminge, die sollen sich ja gern mal von Klippen stürzen…

Der Mensch als Gott

Aber ich füge mich dem Willen der Menschen, die sich selbst hassen – oder nur sich selbst lieben und alle anderen Menschen hassen. Oder die nur sich und ihre Familie lieben und den Rest der Menschen hassen. Oder die nur die Deutschen lieben und den Rest hassen. Oder die nur die Westdeutschen lieben und die Ostdeutschen hassen.

Ich füge mich und hoffe nur, dass es schnell geht, wenn Ihr mich dem Tode übergebt. Also ich bin für Aussterben in Unfruchtbarkeit. Wäre das ok oder ist Euch das zu schmerzfrei? Wollt Ihr uns Menschen schmerzvoll bestrafen oder einfach nur ausradieren?

Egal, vielleicht seid Ihr ja konsequenter als die Götter mit ihren Sintflutversuchen. Die waren einfach zu weich. Zu nachsichtig, zu gutmütig. Aber wir schaffen das schon, diesen Planeten in ein Terrarium mit Luft drumherum zu verwandeln. Dann gibt es nur noch ein Gesetz:

Fressen und gefressen werden

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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