Was uns mit Verbrechern verbindet? Vielleicht die 5 Techniken der Neutralisierung…

Was denken Sie, wenn Sie auf dem Gehsteig in Ihrer Straße einen Hundehaufen entdecken? 1. Warum sollte ich mich darum kümmern? 2. Ich hab da nichts mit zu tun. 3. Kein Wunder, dass das passiert. Wo meine Nachbarn so einen ungepflegten Vorgarten haben. 4. Die Stadt kassiert nur – kümmert sich aber um nichts 5. Wenn ich das wegmachen würde, würde ich das Ganze sogar noch begünstigen. Bravo! Mit diesen fünf Neutralisierungstechniken denken Sie genau so wie viele Verbrecher. Verantwortung und Reue liegen uns Menschen nicht so – lieber haben wir es, wenn alle Anderen schuld sind – nicht wahr?

Mit viel Interesse habe ich bei Vice.de eine Reportage darüber gelesen, warum fünf Ex-Verbrecher von ihrem bisherigen Leben abgelassen haben. Nick Chester hat die ehemaligen Schwerkriminellen interviewt, und er setzt gekonnt die Motive und Einsichten in Bezug zur „Neutralisierungstheorie“, die schon in den Fünfziger Jahren entwickelt wurde. Die Theorie der Neutralisierungstechniken dient in der Kriminologie als Erklärungsmodell, warum es Straftätern möglich ist, ihre innere Hemmung gegenüber Verbrechen zu überwinden.

Die fünf Neutralisierungstechniken

  1. Leugnung von Verantwortung: Ich kann da nichts zu, dass ich so handle, wie ich handle. Meine Umgebung ist verantwortlich dafür, nicht ich
  2. Leugnung des Unrechts: Zwar sehe ich, dass ich mit meinem Handeln gegen eine Norm verstoße, doch ich tue damit nichts moralisch Unrechtes. Schließlich will ich Niemandem Schaden zufügen
  3. Abwertung des Opfers: OK, ich habe Jemandem Schaden zugefügt – aber er (oder sie) hat es doch auch verdient! Kein Wunder, dass das Handeln passiert ist – bei dem Opfer!
  4. Verdammung der Verdammenden: Schaut Euch die an, die mein Handeln verurteilen – die sind doch selbst die Schlimmsten! Eigentlich sind sie es, die verurteilt werden müssten
  5. Berufung auf höhere Instanzen: Mein Handeln ist nur darauf zurückzuführen, dass etwas Gutes, Wichtiges und Wertvolles mich motiviert hat. Mein Gewissen ist rein.

Quelle Wikipedia

Jaja, wer von Schuld frei ist, der werfe mal getrost den ersten Stein 😉

Beitrag inspiriert von vice.de: Ex-Verbrecher erklären, wie sie ihre Taten vor sich selbst gerechtfertigt haben

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Was uns mit Verbrechern verbindet? Vielleicht die 5 Techniken der Neutralisierung…

  • Reply Projizierte Ignoranz und die Neutralisierungstheorie – Christel T.'s Blog 9. Mai 2016 at 06:40

    […] Ein kurzer Text im Steadynews-Blog hat mich dazu gebracht, die Sache auch mal durch die Brille der Neutralisierungstheorie zu betrachten. […]

    • Reply Eva Ihnenfeldt 9. Mai 2016 at 21:40

      Spannend nicht wahr? Mein „innerer Verbrecher“ findet doch immer noch Mittel und Wege, Schuld auf Andere abwälzen zu wollen. Aber eine gute Nachricht hab ich: Bei mir wird es definitiv mit dem Alter besser! Ich glaube, das nennt man den Weg zur „Weisheit“ 🙂 Möge ich es schaffen!!!

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