„Wie hast Du das bloß gemacht!“ staunt meine Klientin beim Abschlussgespräch

Gestern hatte ich ein besonders schönes Erlebnis. Es war der Tag des Abschlussberichts mit einer wundervollen Klientin von mir, die mit Beginn der Corona-Pandemie eine so schwere Angststörung entwickelt hat, dass sie seit Ende 2020 nicht mehr ihre Wohnung verlassen konnte und sämtlichen sozialen Kontakten aus dem Weg gehen musste. Sie hatte eine ganze Zeit lang sogar ambulante psychiatrische Unterstützung, die jedoch wenig ausrichten konnte.

Im Mai 2022 haben wir uns kennengelernt und ich hatte die große Freude, sie zweimal je drei Monate lang begleiten zu dürfen auf ihrem Weg zu mehr Bewegungsfreiheit und Angstfreiheit. Beim Abschlussgespräch stellten wir wohl beide erstaunt fest, wie viel sich in diesem Coachingzeitraum bei ihr getan hat. Höhepunkt war vor etwa einer Woche: Sie ging ganz allein aus der Haustür und schaffte es, in zehn Metern Entfernung einige Minuten Sonne zu tanken. Was für ein gewaltiger Schritt! Was für ein Jubel! Ich bin so stolz auf sie!

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

„Wie hast Du das bloß gemacht?“, fragte sie also gestern, da sie so langsam überzeugt ist, dass ihre neu gewonnene Freiheit mit meinem Coaching zu tun hat. „Ich habe überhaupt nichts gemerkt. Was sind das für Methoden? Ich weiß nur, dass Du etwas in mir bewirkt hast, was die Therapeuten vor Dir nicht geschafft haben“

„Ach, eigentlich ist meine Methode, gar nichts zu wollen, jeden so sein zu lassen, wie er ist – das Einzige, was ich versuche, ist, wie ein Spiegel meinen Klienten zu zeigen, dass sie Grund haben, sich großartig zu finden. Dabei ist jeder anders, braucht jeder etwas Anderes, um sich zu erkennen und sich in seiner Schönheit zu lieben.

Bei Dir habe ich gleich gemerkt, dass Du als sehr willensstarke Frau nur das hörst, was Du hören willst. Du hast Dir in der langen Zeit der Erkrankung viele Meinungen und Aussagen von Experten eingeholt, um sie als triumphierenden Beleg dafür zu nehmen, wovon Du selbst überzeugt bist. Du lässt Dich nicht beherrschen. Du bist Herrin in Deinem eigenen Haus. Du hast die Kontrolle und sonst niemand. Ist das nicht bewundernswert?

Ich habe Dir ab und zu ganz vorsichtig Hinweise gegeben (wie die Technik der bewussten Atmung, um Panikattacken zu beruhigen), aber Du hast sie stets weggewischt wie einen lästigen Fleck auf dem Glastisch. Und doch hast Du irgendwann angefangen, zu experimentieren und Deine Blutdruckspitzen durch bewusstes Atmen zu beruhigen wie ein nervöses Kind. Nicht ich habe Dir geholfen oder Dich gar manipuliert – Du hast Dir selbst geholfen!“

Viele Dinge sind passiert in den letzten Monaten. Endlich sind Arztbesuche wieder möglich, wenn auch nur unter besonderen Vorkehrungen (keine längere Wartezeit in der Praxis, keine Autofahrt über fünf Minuten, keine Nachmittagstermine).

Selbstheilung und Handlungsautonomie

Oh, wie ich meine Arbeit liebe! Wie ich es liebe, zu erleben, wenn seelisch Gelähmte wieder gehen, ohnmächtig Verzweifelte wieder sehen und Menschenfeinde wieder (wenigstens ein bisschen) ihren Nächsten lieben können! Wenn Eingeschüchterte „Nein“ sagen können und Angepasste ihren eigenen Weg gehen.

Meine Methode beruht auf der Überzeugung von Selbstheilung und Handlungsautonomie. Mit ist es gleich, ob Menschen arm sind oder reich, ob sie sich als Opfer sehen oder Täter, ob sie nach Geld und Macht streben oder nach Familienglück, ob sie fleißig sind oder bequem. Für mich ist jeder Mensch etwas ganz Besonderes, Unaustauschbares, Wunderschönes und Vollkommenes.

„Nur die Verhältnisse, sie sind nicht so“

Ich glaube daran, dass wir in unserem tiefsten Inneren wissen, dass wir Menschengeschwister sind und uns lieben wie uns selbst. Unsere Wurzeln sind miteinander verwoben, so wie die Tropfen im Ozean miteinander verwoben sind. Was ich versuche ist, mit meiner guten Laune und meinem Glauben an uns alle Mut zu machen, nach Selbstheilung und Echtheit zu forschen.

Wie oft habe ich nun schon kleine Wunder erlebt, einfach, weil meine Klienten sich endlich getraut haben, ihre eigenen Lösungen zu wählen anstatt zu gehorchen. Doch nach der Erkenntnis folgt das Training. Disziplin und Beharrlichkeit sind Tugenden, die nicht so in den Schoß fallen. Da suche ich gemeinsam mit ihnen nach Möglichkeiten, nicht wieder in alte Muster zurückzufallen. Grundsätzlich habe ich von meinen Klienten gelernt, dass die richtige Mischung aus intrinsischer (von innen kommender) und extrinsischer (durch Belohnung und Bestrafung) Motivation förderlich ist bei dem lebenslangen Weg zu einem glücklichen, erfüllten, selbstbestimmten Leben.

Ja, ich habe den schönsten Beruf der Welt. Andauernd überwältigen mich die Heldentaten der mir Anvertrauten, ich staune und freue mich. Aus Menschen, die zuvor der Außenwelt die Verantwortung gaben für ihr Leid, werden Menschen, die ihre Gestaltungskraft entdecken und Freude daran finden, ihre ganz eigene Welt angstfrei zu erschaffen. Ja, es geht. Aber viel Arbeit und Mut erfordert es schon…

Mut ist das, was ich lehre

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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