Problemlösungen mit 3 x 3 Fragen: Woher kommt es und wo geht es hin?

Vor vielen vielen Jahren habe ich einmal ein Taschenbuch ergattert von einem Autoren, der davon erzählte, wie er von Aliens eine Zeitlang für Experimente benutzt wurde. Er schwor, dass das alles wirklich passiert sei. Zum Abschied gaben ihm die Alien-Wissenschaftler einen Schlüssel mit, wie er Probleme systematisch lösen könne. Seitdem trage ich in meinem Portemonnaie diese 3 x 3 Fragen mit mir herum und nutze sie immer mal wieder, wenn ich grübel und mir eine Lösung für etwas noch nicht einfallen will. Hier sind sie: Die Schlüsselfragen der Alien-Wissenschaftler:

3 x 3 Fragen zur Problemlösung

Gruppe 1 Alien-231x300

  1. Wie ist die Natur oder Substanz des Problems?
  2. Was ist sein Ursprung?
  3. Woraus setzt es sich zusammen?

Gruppe 2

  1. Welche Funktion hat es?
  2. Wer besitzt, kontrolliert oder verursacht es?
  3. Was halte ich davon?

Gruppe 3

  1. In welcher Beziehung stehe ich dazu?
  2. Welche Erwartungen verknüpfe ich damit?
  3. Welches Schicksal steht ihm bevor?

Wie ich diese Fragen anwende? Je nachdem, wie sehr mir die Auf-Lösung eines Problems schon auf der Zunge liegt, beantworte ich sie einfach nur schriftlich (am liebsten handschriftlich) oder ich nehme mir ausführlich Zeit, ziehe aus meinen Tarot-Karten irgendwelche Karten zu jeder Frage und hangele mich an den Inspirationen der Bilder weiter, bis ich meinem Unterbewusstsein auf die Spur komme.

Was mir an der Struktur der 3 x 3 Fragen so gut gefällt ist, dass sie ähnlich gegliedert sind wie die Schritte in einem Marketingplan:

  • „Was ist es?“ Zunächst wird eine „Marktanalyse“ des Problems (jaja, ich weiß, der Herausforderung) erstellt. Man könnte auch sagen, das Produkt „Problem“ wird in seine drei Bereiche Kernfunktion, Rahmen und Zusatznutzen zerlegt und analysiert. Somit gewinne ich Transparenz über die Essenz des Ganzen. Aus dem diffusen Chaos entsteht Ordnung und Offensichtlichkeit. Sehr wichtig, um die Angst vor der Lösung abzubauen.
  • „Wer umkreist es?“ Im zweiten Schritten werden die „Zielgruppen“ bearbeitet. Ich setze mich in Beziehung zu meinen Stakeholdern, zu den Erwartungen meiner Umwelt, und verbinde mich empathisch mit den verschiedenen Interessen, die um das Problem kreisen. Meistens stelle ich übrigens dabei fest, dass ich es ganz allein bin, der das Problem besitzt, kontrolliert und verursacht. Das ist jedes Mal sehr hilfreich, weil ich nicht mehr „Opfer“ bin, sondern bewusster unternehmerisch handelnder Akteur.
  • „Wie handle ich?“ In der dritten Gruppe widme ich mich dann sozusagen dem Marketing-Mix: Welche konkreten Maßnahmen werde ich einleiten, um das Problem aufzulösen, um es in eine konstruktive Richtung zu lenken, um gewinnbringend damit zu arbeiten. Ich erhalte ein wenig Zugang zu meinen Bewertungsmustern, die ja leider nicht rational funktionieren sondern vom limbischen System gesteuert werden. Durch die Bewertung bin ich in der Lage, eine Entscheidung zu treffen, zu der ich stehe.

Also wenn jemand es auch mal ausprobieren will: Leider weiß ich schon seit 30 Jahren nicht mehr, wie das Taschenbuch auf dem Wühltisch hieß, wie es verschwand, was aus dem Autoren wurde und ob es gut war oder Kitsch. Aber diese 3 x 3 Fragen haben überlebt und ich freue mich, wenn sie weiter gegeben werden. Ein Hoch auf die klugen Alien-Wissenschaftler – echte Marketing-Profis der menschlichen Psyche.

Bildquelle: pixabay_OpenClipartVectors

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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