Gerade habe ich bei YouTube ein Experiment des Magazins Galileo gefunden, das mich erfreut. Es beruht auf einer Formel, die der US-Psychologe Arthur Aron vor mehr als zwanzig Jahren veröffentlichte. Angeblich soll es möglich sein, dass man einen Fremden/ eine Fremde dazu bewegen kann, sich beim ersten Kennenlernen zu verlieben, wenn man dieser/m von ihm entwickelte 36 Fragen stellt. Das Galileo-Experiment war zwar nicht besonders erfolgreich, doch das lag vielleicht daran dass zum Einen die Kandidaten wussten, was auf sie zukommt – und zum Anderen die Fragesteller jede Frage auch selbst beantwortet haben. Die 36 Fragen gibt es vielfach auch im Internet (einfach googlen „36 Fragen verlieben“). Ich bin überzeugt, dass diese Flirt-Formel hervorragend funktionieren kann – und zwar aus folgendem Grund…
Warum verlieben sich Menschen?
Was verbinden wir mit „verlieben auf den ersten Blick“? Warum passiert das überhaupt? Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen – sehr gut erinnere ich mich an die Momente, wo es mich überfiel und was ich dabei empfand: Ich werde erkannt in meiner Vollkommenheit, meiner Schönheit, meiner Einzigartigkeit und meinem gewaltigen Potential. Ich werde von diesem Fremden ganz so akzeptiert, wie ich bin. Da ist plötzlich jemand, der in mich hineinschaut und meine Seele erblickt. Ich empfinde Geborgenheit und diese magnetische Anziehungskraft, die nach Vereinigung strebt. All meine Sehnsüchte und Einsamkeiten sind vorüber, das Wunder ist geschehen. Wir sind füreinander geschaffen“.
Mag sein, dass ich besonders anspruchsvoll bin, doch die Richtung ist wohl für jeden Menschen die selbe: Das Gefühl, bedingungslos angenommen und gewollt zu werden, ist eine Ursehnsucht, der sich nur wenige Menschen entziehen können. Und mal ehrlich, sollte man sich dieser Sehnsucht entziehen wollen? Ist es nicht wunderbar und richtig, alle Instinkte darauf auszurichten, diesen heiligen Moment erleben zu dürfen – selbst wenn danach die wohl unvermeidliche Desillusionierung folgt?
Aus Verliebtheit kann Freundschaft erwachsen
Verliebt sein bietet die Chance, die Begegnung nach und nach in eine echte tiefgehende Freundschaft zu verwandeln. Durch die Errungenschaft des Internets ist es heute möglich, dem Schicksal unendlich viele Chancen zu geben, sich zu verlieben (es soll Menschen geben, die wöchentlich fünf oder mehr Blind Dates haben dank der verschiedenen Single-Börsen!). Um eine Verliebtheit in eine tragende Partnerschaft zu wandeln, ist es wichtig zu wissen, was man von einer tragenden Partnerschaft erwartet. Für mich zum Beispiel sind es Fairness und pragmatischer Nutzen. Der Eine kann das und der Andere kann das – man ergänzt sich, ohne zu unterdrücken oder unterdrück zu werden.
36 Fragen für alle, die sich verlieben wollen
Mein persönlicher Ratschlag: Lernt ruhig die 36 Fragen auswendig und haltet Euch an die „Formel“, so wie sie Arthur Aron damals entwickelt hat. Auch wenn seitdem viele Jahren vergangen sind und die Menschen sich weiterentwickelt haben, haben wir alle weiterhin die Sehnsucht, dass sich ein Fremder/ eine Fremde wirklich und wahrhaftig für uns interessiert und dass wir ungestört unsere eigenen Gedanken, Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte in einem Gespräch entwickeln können.
Wartet nicht ungeduldig darauf, dass Euer Gegenüber die Frage beantwortet hat, damit Ihr Eurerseits erzählen könnt! Aktives Zuhören bedeutet, sich selbst zurückzustellen und eben nicht den „Spieß umzudrehen“. Auch für Euch selbst ist es ein großes Geschenk, aufmerksam und intensiv in die Persönlichkeit Eures Gegenübers „hineinkriechen“ zu können und Euch selbst solange zu vergessen. Wenn Ihr die Videos des Experiments von Galileo seht, achtet bitte darauf was es mit dem Befragten macht, wenn der Fragesteller selbst die Fragen beantwortet. Der Zauber ist verflogen und man kommt auf den Erdboden zurück. Sympathie und Seelenverwandtschaft können erkannt werden – doch verlieben entsteht so nicht.
Für Männer ist es leichter, mit den 36 Fragen zu flirten, da Frauen sehr viel schneller und ungezwungener in ihre Seele blicken lassen. Wenn eine Frau die 36 Fragen für ihre Blind-Dates nutzen will, kann es passieren, dass der Fremde schnell ausweicht und beginnt, lange Vorträge zu halten, die vom Eigentlichen ablenken. Da hilft nur Übung, um nach und nach die Männer zu „knacken“ und sie aufzuweichen. Doch dafür ist der Erfolg um so sicherer. Denn hat es man geschafft, dass ein Mann wirklich ehrlich und direkt die 36 Fragen beantwortet, wird er sich wohl fühlen wie im Himmel. Meine Empfehlung: Erzählt direkt am Anfang von Eurem Experiment und den 36 Fragen. Erklärt, warum Ihr das macht und dass Ihr den Wunsch habt, dass Euer Gegenüber sich in Euch verlieben kann. Dann wird er sich bestimmt mehr Mühe geben, konstruktiv mitzuarbeiten. Es sei denn, er will sich gar nicht verlieben – aber dann ixt ja auch gut, dann kann man zum nächsten Date weiterschreiten 😉
Hier also die beiden Videos. Wirklich interessant und lehrreich!
Und hier der direkte Link zu den 36 Fragen, ebenfalls bei Galileo.tv
[…] 36 Fragen, damit sich ein Fremder/ eine Fremde in Dich […]