Seit ich denken kann, setze ich mich damit auseinander, wie Frauen sich in unserer Welt selbstbewusst und finanziell unabhängig bewegen können. Als Einzelkind-Tochter einer Mutter, die an ihrem Hausfrauenschicksal seelisch zugrunde ging, sah ich es immer als meine Aufgabe an, die Welt zu befreien von den Anforderungen, die an Frauen gestellt werden: opferbereit, mütterlich, ästhetisch, zuständig für ein behagliches Heim – für Familie und private soziale Beziehungen. Natürlich kenne ich feministische Literatur und habe auch schon häufiger mit „Feministinnen“ gestritten, doch selten finde ich eine Publizistin, die meinem diffusen Unbehagen dem Thema gegenüber Ausdruck verleiht mit Klarheit, Unabhängigkeit, radikalem Verstand. Heute früh fand ich über einen Facebook-Freund einen Blogpost zu der „Google Diversity Affaire“, bei der ein Mitarbeiter wegen einer internen Stellungnahme zum Diversity-Programm des Konzerns entlassen wurde. Und ich war überwältigt…
In den Medien wurde das „sexistische Manifest“ des Programmierers zerrissen, alles bäumte sich auf wegen der
FrauMeike über Differenzierung und Diskriminierung
Und dann fand ich also dieses kleine Essay von FrauMeike. Wie sich später über Google herausstellte, ist die promovierte Biologin und Netz-Philosophin Meike Lobo mit Sascha Lobo verheiratet und verfolgt in ihrem Blog Themen rund um Feminismus, Hochbegabung und Hypersensiblität. Sie bezeichnet sich als radikal, doch gewaltlos. Ich kann nur sagen, dieser Text (der wirklich lang ist) ist das Beste, was ich seit Ewigkeiten gelesen habe. Könnte man als Thesen an Kirchentüren nageln. Ich habe gelernt, was Androzentrismus ist, und wie das biologische Tier „Mensch“ sich seit Jahrtausenden um diese Grundpfeiler kreist. Das hilft mir, zu verstehen.
Danke liebe Meike Lobo, Du bist dagegen, Menschen in ihrer Meinungsfreiheit zu beschneiden. Du gibst den Frauen genauso ihre Verantwortung wie den Männern. Überall gibt es Gewinner und Verlierer – und auch Hormonhaushalte sind abhängig von Erziehung und Prägung. Du sprichst mir mit Allem und Jedem total aus dem Herzen. Und wie ich dann später bei Twitter sah, hast Du auch noch heute Geburtstag! Wie schön!
Was ich mir wünsche ist, dass Frauen nicht versuchen, sich einer männlich ausgerichteten Gesellschaft anzupassen, sondern dass sie ihre typisch weiblichen Merkmale(?): Empathie, Intuition und Mitgefühl als Stärke begreifen, die gebraucht wird, um unseren Planeten zu schützen.
Nur wenn wir alle fühlenden Wesen einschließen in unsere Liebesfähigkeit, wenn wir Frauen aufhören, den Besitz „Familie“ zu hüten und zu mehren wie in der Glocke von Schiller, können wir die Welt retten vor Umweltzerstörung, KI-Dominanz und Neoliberalismus. Frauen werden „im Außen“ gebraucht, genau so wie sie sind – und es ist enorm wichtig, offen und mutig darüber zu debattieren. Political Correctness ist wunderbar in einem Orwell-Staat, aber Gift für jede innovative gesellschaftliche Entwicklung.
FrauMeike am 13. August 2017:
Google-Memo: Eine kurze Geschichte über Differenzierung und Diskriminierung
Schätze, diese außergewöhnliche Netzphilosophin freut sich total über Twitter-Follower und Blogleser – also nur zu! Lasst uns alle FrauMeike unterstützen – ich habe das Gefühl, da lauert etwas Großes bei dieser Frau…
Ich habe gebloggt.
Frau Meike sagt: „Eine kurze Geschichte über Differenzierung und Diskriminierung“https://t.co/zQdLXyt7Nh— Meike Lobo (@meikelobo) 13. August 2017