Eva Ihnenfeldt: Rückblick 2017 und mein Vorsatz für 2018

Der Rückblick für 2017 ist schnell zusammengefasst. Ich habe sehr viel Marketing und Social Media unterrichtet, habe wunderbare Beratungs-, Projekt- und Schulungsaufträge gehabt, habe sehr viele Menschen kennen gelernt, die sich „in meine Hände begeben“ haben für einige Zeit. Ich habe sehr viel gelernt von diesen Menschen, die mir ihr Vertrauen entgegengebracht haben.

Allen gemein war, dass sie sich in einem Change-Prozess befunden haben und sich deshalb mit Social Media auseinandergesetzt haben. Ob im lokalen Einzelhandel, in der Gastronomie, in der Gründungsförderung oder in der Karriere und beruflichen Neuorientierung. Ein Highlight war die Organisation und Begleitung des BarCamps der WBS Training AG , der „WupperBar“ im November 2017.

Satte Menschen sind nicht mein Ding

Satte Menschen sind nicht mein Ding. Das habe ich 2017 wieder einmal bestätigt bekommen. Seit ich mich 2004 selbstständig gemacht habe, gehört mein Herz und meine Leidenschaft den Menschen, die Hunger haben, die aus ihrer Komfortzone katapultiert wurden, die bereit sind zu kämpfen. Egal was ich tue und wie ich mich winde und bewege – rückblickend stelle ich immer wieder staunend fest, wie treu ich dieser Leidenschaft geblieben bin – freiwillig oder durch das Schicksal bestimmt.

Ich, mein Besonderes – und meine Aufgabe

Ich habe in diesem Jahr gelernt, dass ich als Lehrbeauftragte immer besser werde, desto authentischer und unbekümmerter ich werde. Ich habe gelernt, dass ich Menschen dann am Besten helfen kann, wenn ich mich in meiner kleinsten Größe präsentiere – weil ich mir meiner Kompetenz sicher bin. Ich darf lustig sein, unkonventionell, darf staunen und fragen…. Ich darf meinen mir Anvertrauten zeigen, dass ich sie in ihrem Können, ihrem Schaffen und ihren Biografien bewundere. Ich muss mich nicht schützen, da ich meinen inneren festen Stand habe – und da ich selbstständig und frei arbeite.

Immer wieder wird mit gesagt, dass ich wie ein „Katalysator“ bin, um den sich Menschen versammeln und die durch den Anschluss an mich und meine Freunde (wer um mich ist, ist auch mein Freund) Kraft und Schub bekommen. Kann es eine schönere Aufgabe geben? Und es wird mir immer wieder gesagt, ich wäre ein „Sonnenschein“, würde strahlen und diese gute Laune wäre ansteckend. Kann es eine größere Verantwortung geben?

Ich werde im nächsten Jahr 59 Jahre alt. Mir ist bewusst, dass meine Zeit endlich ist. Mit Glück kann ich noch fünfzehn, zwanzig Jahre arbeiten – doch irgendwann wird auch mich das einholen, was man Verfall und Lebensmüdigkeit nennt. Ich weiß, dass Gesundheit und Kraft vor Allem davon abhängig sind, gebraucht zu werden und stolz auf sich zu sein. Mein Traum wäre es, wenn ich bis zum letzten Atemzug arbeiten dürfte. Am Liebsten würde ich während irgendeiner Arbeit umkippen und gut ist. Ich wünsche mir, dass ich bis zum letzten Tag gebraucht werde – und ich wünsche mir, dass meine gute Laune mich ebenfalls bis zum letzten Tag begleitet.

Mein Vorsatz für 2018

Seit fast vierzehn Jahren bin ich selbstständig und eins habe ich gelernt: „Und Erstens kommt es anders – und Zweitens als man denkt“. Immer wieder habe ich wie Sisyphos einen Felsbrocken den Berg hoch gerollt, habe gekämpft und malocht – immer in der Hoffnung, oben auf dem Gipfel kämen andere Zeiten – sozusagen die Belohnung in Form von Wohlstand, Sicherheit und Freizeit.

Glücklich war ich beim Felsbrocken hochrollen. Wie es sich für Ruhrgebiets-Malocher gehört, liegt für mich der Sinn von Arbeit nicht in seinem Ursprung – sondern in seinem Ergebnis. Ich kann glücklich sein beim plakatieren, beim Burger braten, beim Zittern vor Erschöpfung nach einer langen Zeit ohne freien Tag. Wenn ich stolz bin auf das, was ich geschaffen habe, bin ich glücklich. Bin ich tatsächlich längere Zeit auf dem Gipfel, werde ich faul und unzufrieden. Ich werde Konsument und meine Ansprüche steigen – furchtbar!

Kopfarbeiter – mein Körper muss ihn tragen

Seit vierzehn Jahren arbeite ich nur noch mit dem Kopf. Mein Körper ist mein Vehikel, auf das ich aufpassen muss, damit es nicht krank wird – doch alles, was ich tue, liegt da ganz oben in meinem Körper. Mein schwerstes Organ – schwimmend in Wasser. Aber grundsätzlich könnte es auch anders sein! Vielleicht werde ich irgendwann dement, oder man braucht mich nicht mehr mit meinem Kopf, vielleicht werde ich unmodern oder der Mensch wird so obsolet, dass Marketing überflüssig wird.

Die einzige Tugend ist der Fleiß

Mein Vorsatz für 2018 ist, fleißig zu sein. Egal, wie und wo und womit. Ich habe in meinen ganzen Jahren gelernt, dass nur der Fleiß rettet vor dem Verfall. „Vertraue auf Allah, aber binde zuerst Dein Kamel fest“. Ich möchte das tun, was auf mich zukommt – was auch immer es ist. Ohne zu murren, ohne Ausreden zu verwenden, ohne kaufmännisch zu rechnen, inwieweit ich denn auch Profit davon habe. Ich möchte als Malocher durch die Tage gehen und ich möchte wache Sinne haben für das, was nach mir ruft.

Ich möchte wie die Goldmarie in „Frau Holle“ sein, die das Brot aus dem Ofen zieht, weil es fertig ist – und die die Äpfel vom Baum schüttelt und einsammelt, weil sie sonst verfaulen. Ich möchte nicht nach Lohn fragen für das, was ich tue – sondern ich möchte danach fragen, was das Schicksal von mir will. Ich möchte meine Intuition so feinfühlig halten, dass ich lauschen kann auf die Brote und Äpfel, wenn sie ängstlich wispern.

Sehet die Vöglein unter dem Himmel…

Ich möchte darauf vertrauen, dass es weiter so geht wie bisher und der liebe Gott mich schon irgendwie ernährt. Rückblickend habe ich Zeiten gehabt, wo ich als Freelancer gearbeitet habe – und wo ich Unternehmen aufgebaut habe. Beides ist gut, und nichts lässt sich erzwingen. Falls die Zeit reif ist für das nächste große Projekt, will ich bereit sein für das, was ich leisten muss, damit es gelingt. Ich will stets bereit sein für den Kampf – und den Sieg.

Das was mich stets „Großes“ hat tun lassen, war mein Glaube, war meine Vision. Reichtum war nie ein Antrieb. Geld braucht man zum Leben, doch Luxus und Faulheit sind keine erstrebenswerten Werte für mich. Luxus, nein danke.

Ich weiß nicht, wie es weitergeht und es ist mir auch egal. Ich will fleißig sein und immer mein Bestes geben. Das was gerade passiert, ist auch immer das, was passieren soll. Es gibt kurze Begegnungen und lange gemeinsame Wanderstrecken. Es gibt Täuschungen und es gibt Überraschungen – alles ist gut so, wie es ist.

Ich weiß nicht, wie sich mein Charakter, mein Mitgefühl, meine Liebesfähigkeit entwickeln werden. Manchmal komme ich mir schon vor wie ein eiskalter Fisch. Doch auch der Charakter ist das Ergebnis von Arbeit – nicht seine Ursache. Alles was ich beeinflussen kann, ist meine Einstellung zur Arbeit. Ich will nicht „gut“ sein, ich will fleißig sein.

Wunderschönes Video von Thomas Knüppel und Martin Lennartz, das mir so aus dem Herzen spricht! „Sinn, Selbstbestimmung und Zufriedenheit sind nicht die Ursache von guter Arbeit, sondern deren Ergebnis.“ 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert