Menschsein und Maschinen-Intelligenz auf der #WupperBar – soll das jetzt alles gewesen sein?

Das erste BarCamp der WBS Training AG in Wuppertal ist vorbei. Es war wohl für uns alle ein besonderes Erlebnis (auch wenn ich zugegebenermaßen immer zu romantischer Verklärung neige). Einen ganzen Samstag über haben wir mit rund achtzig Menschen aus ganz Deutschland gerungen um Menschlichkeit, um unsere Platz in der digitalen Zukunft, haben visioniert und diskutiert, haben uns gesorgt und haben uns gefreut. Der Selfmade-Unternehmer Jörg Heynkes hat uns mitgenommen in eine schon heute existierende Science-Fiction-Welt, in der wir Menschen eine ganz neue Rolle finden werden. Der Philosoph Dr. Johannes Lierfeld hat uns gepackt bei unseren unterschwelligen Ängsten vor Kontrollverlust und Machtlosigkeit gegenüber der „Alien-Intelligenz“ KI.

Zwischen diesen beiden großen Sessions im Webersaal des architektonisch beeindruckenden WBS-Standorts gab es noch viele kleinere Sessions. Sogar der Inhaber der WBS Training AG, Heinrich Kronbichler, war angereist und gab eine Session zu seinem sozial-ökologischen LebensGut Pommritz Projekt in Sachsen. Marcus Brücken fragte in seiner Session jeden der aufmerksamen Teilnehmer nach dem persönlichen „Why“ und hatte gleich vier Geschichten mitgebracht von außergewöhnlichen Menschen, die ihrem „Why“ gefolgt sind und über Social Media großartige Werke vollbringen (und damit Geld verdienen!).

In der Gesichtslese-Session fühlte ich mich wie bei „Lie to me“ und konnte kaum fassen, wie der Mimik-Experte Volker Schwabe bei den ihm völlig unbekannten Teilnehmern den Charakter und die Arbeitsweise aus Augenbrauen, Faltenwurf, Nasenkrümmung, Mund und Ohren und sogar eventuell vorhandenen Grübchen herauslesen konnte.
Hier das komplette Programm der WupperBAR vom 18.11.17

Ich lernte so viele tolle Menschen kennen, die ich unbedingt wiedersehen will und war ganz unglücklich, wenn ich auf meine Frage „Sollen wir uns bei Facebook vernetzen“ hören musste „Ich bin nicht bei Facebook“. Wo sonst sollen wir uns vernetzen und weiterarbeiten an dem, was gestern entstand an gemeinsamem Willen und gemeinsamen Visionen? Wo ist Kasimir aus Gießen mit dem Pudel, der in Polen Politikwissenschaftler und Journalist war und den wir so dringend brauchen, um weiterzuarbeiten!

Und Robert, der wunderbare Robert, dem der Mimik-Hellseher auf den Kopf zusagte, dass dieser Mensch durchhält und dabei bleibt bis zum Ende, selbst wenn alle anderen schon wieder abgesprungen sind. Wo ist mein Robert, damit er uns alle in die Pflicht nimmt und „quält“ mit seiner Beharrlichkeit und seinem Durchsetzungstalent? So viele Persönlichkeiten, so viele Stories, so viele kluge Leute. Neee, das kann nicht nur eine schöne Anekdote gewesen sein gestern – das war mehr.

Menschsein und Maschinen-Intelligenz auf der WupperBar – das kann nicht alles gewesen sein

Den ganzen Tag durchzog ein roter Faden die achtzig feiernden, forschenden, sich vernetztenden Persönlichkeiten: Wenn tatsächlich in zehn Jahren schon achtzig Prozent aller Arbeitsplätze von Künstlicher Intelligenz abhängig sein werden (wie eine von der Telekom in Auftrag gegebene Umfrage prognostiziert) müssen wir uns um die Frage kümmern: Was können wir tun, damit der Mensch nicht zur Oboleszenz des Kosmos wird? Damit wir, die wir den ganzen Planeten Erde domestiziert haben, nicht nun selbst als „gerechte Strafe“ domestiziert werden von einem Frankenstein, den wir selbst geschaffen haben.

Welche Domains bleiben, in denen der Mensch besser ist als Künstliche Intelligenz? Könnten tatsächlich Kunst, Lust, Verrücktsein und Liebe der Schlüssel sein, um sich zu behaupten? Könnten wir mit unserer Unberechenbarkeit und unserer emotionalen Intelligenz etwas schaffen, was uns herauskatapultiert aus der Messbarkeit der rationalen Entscheidungen? Und wenn ja, wie fangen wir an?

Birgit und Kirsten, die großartigen Projektorganisatoren, Regina und Simone, die furchtlosen „Macherinnen“, Erich und Marcus und Mark und all Ihr Anderen, die ich gestern in die Arme schließen durfte – ich glaube, aus diesem Pflänzchen WupperBAR in Wuppertal kann etwas Großes entstehen.

Zwei „Selmade-Unternehmer“ hatten wir gestern unter uns – und einen intellektuellen „Schwarzen Schwan“.

  • Heinrich Kronbichler hat über viele Jahre aus dem Nichts heraus die riesige Bildungsträger-AG WBS geschaffen und weiß genau, wie man die Menschen auf die Zukunft vorbereiten muss: Mit Schulungen, Ausbildungen, Weiterbildungen. Mit Kopf- und Herzarbeit für Geist und Seele, mit einer gewissen Strenge, wenn es um Verantwortung für unseren Planeten geht.
  • Jörg Heynkes gründet ein Unternehmen nach dem Anderen als „Zukunftsmacher“, erkennt in uns allen den unternehmerischen Geist und hat die Fähigkeit, Menschen so zu begeistern, dass sie weitermachen und das ausgestalten, wo er die ersten Pflänzchen sät und den Boden bereitet für Projekte, die zur Realisierung von Utopien führen.
  • Dr. Johannes Lierfeld, erfolgreicher Kraftsportler, dystopischer Science Fiction Autor und Philosoph, der gerade seine Habilitation zu „Ethik und Maschinen Intelligenz“ einreicht, der jeden Zuhörer mitreißt mit der Wahrhaftigkeit seiner philosophischen, soziologischen Aussagen, die stets so von Fakten untermauert sind, dass Einem ganz schwindlig wird. Der gerade erst wach wird wie ein Dschin, der die Flasche verlässt und noch gar nicht weiß, wohin mit seiner Kraft und seiner Aufgabe.

Ich wünsche mir, dass wir weitermachen, und dass diese drei Giganten viel haben von unseren weiteren BarCamps und LernLust-Events, die wir auf den Weg bringen können. Ich wünsche mir Design Thinking Workshops zur Frage der „Menschsein-Domains“, in denen wir Prototypen entwickeln im friedlich konstruktiven Miteinander von Maschine und Mensch. Ich wünsche mir Feste und Kunst – viel Kunst, wünsche mir Musik, Genuss und Erleben, wünsche mir, dass Menschen zusammenfinden und sich in die Arme nehmen und erkennen – dass keiner von uns mehr wert ist oder weniger wert. Wünsche mir fleißige Arbeiter, die wissen, dass sie nicht für Geld arbeiten – sondern für ihr „Why“. Die bereit sind, großzügig zu geben und dankbar frei zu nehmen. Und noch etwas wünsche ich mir: Möge die Vision der beiden Frauen in der „Why-Session“ wahr werden:

Jedem Mensch sein eigener Coach

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Menschsein und Maschinen-Intelligenz auf der #WupperBar – soll das jetzt alles gewesen sein?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert