Kochen mit MissSeoulFood: Von Küche, Kimchi und dem großen Glück vom Traumbusiness

Herzliche Einladung zum koreanischen MissSeoulFood-Kochkurs am 27. Januar 2018 in Unna – und das für einen richtig guten Zweck! Die ersten Anmeldungen liegen vor. Die Erlöse aus dem vierstündigen Koch-Event gehen komplett an das Projekt „Eine Rampe für Karen“. Sun-Mi Jung, M.A., bekannte Foodbloggerin & Kochlehrerin, leitet den Kurs und zeigt, wie man Kimbab, also koreanisches Sushi macht. Es können maximal 10 Teilnehmer/Innen dabei sein. Doch nun erzählt Sun-Mi erst einmal, wie sie als Journalistin dazu kam, Foodblogger und Kochlehrerin zu werden. Unten im Artikel dann alle Einzelheiten zum MissSeoulFood-Kochkurs am 27. Januar 2018 in Unna.

Wenn Menschen ihre Heimat verlassen, um in der Fremde Arbeit zu finden, sich ein neues Leben aufzubauen und eine Familie zu gründen, können sie in der Regel nicht viel mitnehmen. Bei meinen Eltern, die in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ihre Heimat Südkorea verließen, um sich in Deutschland niederzulassen, waren das gerade einmal 20 Kilogramm Gepäck. Pro Person. Dazu jede Menge Hoffnungen, Träume, Pläne und eine große Portion Ehrgeiz. (Asiaten sind die ehrgeizigsten Menschen der Welt, glauben Sie mir. Am ehrgeizigsten sind dabei koreanische Eltern. Ich weiß, wovon ich spreche…).

Trotz der großen kulturellen und sozialen Offenheit und der Bereitschaft, sich ihrer neuen Heimat anzupassen, konnten sie eine koreanische Gewohnheit nicht loslassen: Ihre Liebe zu gutem Essen. Und da die koreanische Küche die beste Küche der Welt ist (Fragen Sie mal Ihre Freunde und Bekannte, die schon in Südkorea waren.), kam für sie auch nur koreanisches Essen in Frage. In den 1970ern war die Beschaffung von koreanischen Zutaten jedoch alles andere als einfach:

Asiatische Restaurants nannten sich noch „China-Restaurants“, waren mit roten Laternen beleuchtet und geschnitzten Drachen geschmückt, hatten eine Speisekarte mit Buchstaben und Zahlen und verwendeten am lieben Natriumglutamat als „Gewürz“, um den Speisen einen kräftigen Geschmack zu verleihen. Asiatische Supermärkte waren noch rarer und schlechter sortiert als heute. Und von „Asia-Gewürzregalen“ in deutschen Supermärkten war der Einzelhandel noch weit, weit entfernt…

Es blieb also nur eine einzige Möglichkeit, sich selbst zuverlässig mit koreanischem Essen zu versorgen: Selbermachen! In den ersten Jahren noch mit Hilfe von Care-Paketen aus Korea, die uns unsere Verwandten schicken. Später, also Ende der 70er Jahre, eröffneten die ersten koreanischen und asiatischen Einwanderer Lebensmittelgeschäfte. Die Grundversorgung war gesichert, meine Eltern konnten beruhigt aufatmen und sich von nun an voll und ganz ihrer ehrgeizigen Integration in eine neue Heimat widmen!

Sie sehen schon. Meine Kindheit war geprägt von Essen, Kochen, Kimchi (eingelegter Chinakohl) selbst fermentieren und experimentelle deutsch-koreanische Fusiongerichte entwickeln (koreanische Reispfanne mit deutscher Fleischwurst). Und Hausaufgaben machen! Sehr früh hatten meine Eltern nämlich recherchiert, dass es in Deutschland drei verschiedenen Schulformen gibt, die man nach der Grundschule besuchen kann.

In Korea gibt es ja nur eine „Gesamtschule“, die alle Kinder zusammen besuchen. Das Schulsystem ist amerikanisch geprägt. Da man aber, um später eine Universität besuchen zu können, vorher Abitur machen muss und man dieses Abitur früher nur nach dem Besuch eines Gymnasiums erlangen kann, gab es für meine Eltern nur eine einzige Schulform, die für ihre Kinder in Frage kam: Das Gymnasium. Schließlich sollten ihre beiden Kinder später auf die Universität gehen und einen akademischen Beruf ausüben. Im konfuzianisch geprägten Korea ist nur ein gebildeter Mensch ein edler Mensch. Bis heute verfolgt mich die Angst, dass jemand merken könnte, wie schrecklich ungebildet und unedel ich bin…

Das mit dem akademischen Beruf hat dann aber tatsächlich irgendwann geklappt. Nach meinem Studium der Literaturwissenschaften und der Ostasienwissenschaften in Bochum durfte ich als Redakteurin arbeiten. Was wirklich ein wunderschöner Beruf ist: Man lernt ständig etwas Neues dazu, schreibt schlaue Sachen (more or less) und kreativ sein darf man auch. Zumindest ein bisschen. Kein Wunder, dass ich irgendwann angefangen habe, über mein deutsch-koreanisches Leben, über die koreanische Kultur und meine Erfahrungen als Gastarbeiterkind zu bloggen. Berufskrankheit eben. Und das koreanische Essen war dabei eines der wichtigsten Themen meines Blogs.

Schließlich war das koreanische Essen schon immer meine engste, spürbarste und alltäglichste Verbindung zu Korea. Bis heute! Auch wenn die koreanischen Sprachkenntnisse immer schlechter werden (Ich muss dringend mal wieder einen Kurs machen!), die konservativen koreanischen Werte, nach denen ich erzogen wurde, sogar in Südkorea mehr und mehr an Bedeutung verlieren und sich wandeln. Eines ist geblieben und schon immer meine erste Natur gewesen: Das koreanische Essen mit seinen ganz eigenen Aromen, Gewürzen, Gerüchen, Zutaten, Texturen, Farben, Formen und Zubereitungsmethoden.

Das Essen, das ich nach einem zweitägigen Krankenhausaufenthalt als kleines Kind zu Hause verlangte? Reisbällchen in geröstetem und gesalzenem Algenpapier! Der Geschmack, nach dem es mich am meisten verlangt, wenn ich hungrig bin? Herzhaft-kräftig-würzig-schmackhaft-asiatisch-„Umami“! Das Gemüse, das ich am liebsten esse? Kimchi! Das S(e)oulfood, das mich am meisten nährt und kräftigt und auf die Beine bringt? Koreanische Rinderbrühe mit Wakamealgen, Miyeokguk. (Gibt man Schwangeren und Frauen im Wochenbett. Und serviert man zum Geburtstag als Erinnerung an diese Zeit.) Das Picknick-Food meiner Kindheit? Kimbab! (Koreanisches Sushi) Der größte Knaller, den ich zu den Grillpartys mit meinen deutschen Freunden immer servieren „muss“? Bulgogi! (Koreanisches Feuerfleisch)

Aber zurück zu meinem Blog. Natürlich habe ich dort sehr gern die Kostbarkeiten der koreanischen Küche vorgestellt. Was nicht nur meinen Lesern unheimlich gut gefiel und zu zahlreichen interessierten Nachfragen führte, sondern mich eines Tages tatsächlich auf die Idee brachte, koreanische Kochkurse anzubieten. Ich war selbst erstaunt, wie gut diese Kurse ankamen. Und vor allem, wie glücklich sie MICH machen!

Rezepte aussuchen, Einkaufslisten schreiben, die schönsten Zutaten im Supermarkt aussuchen, das Equipment prüfen und auf Hochglanz bringen. Dann die Gäste empfangen, begrüßen, persönlich kennenlernen und willkommen heißen. Schließlich das Highlight: Zusammen kochen, Spaß haben, über kleine Pannen miteinander lachen. Ein bisschen schimpfen, weil sich der männliche Gast ein wenig ungeschickt angestellt und alles falsch gemacht hat. (Mein Freund hat zum Beispiel letztens eine frische, fertige Algenbrühe weggekippt. Einfach so! Das war aber zu Hause…) Mit Frauen schimpfe ich übrigens nie. Die machen aber auch nie etwas falsch! Unheimlich interessierten, aufgeschlossenen und gebildeten Menschen (siehe Konfizius!) neue Dinge beibringen. Beobachten, wie sich neue Bekanntschaften und Netzwerke bilden. Die koreanische Kultur vorstellen. Die Atmosphäre aufsaugen und genießen.

Denn für mich ist jeder Kochkurs eine kleine Party. Mit tollen Gästen, die sich fast wie Freunde anfühlen. Mit dieser ganz besonderen Stimmung, die nur entsteht, wenn man etwas Neues entdeckt und Ziele (in diesem Fall ein koreanisches Essen) gemeinsam erreicht. Mit einer satten und glücklichen Zufriedenheit, die nur ein voller Magen schafft.

Man sagt ja immer, dass man seine Arbeit mit Freude und Liebe, anstatt mit Ehrgeiz, Fleiß und Ellenbogen tun soll. Der Erfolg (und das Geld) stellen sich dann ganz von allein ein. Das kann durchaus sein. Aber vor allem macht meine Arbeit mich glücklich. Und laut John Lennon ist das ja wohl das Wichtigste im Leben, oder?

Über „MissSeoulFood“:

„MissSeoulFood“ ist gelernte Journalistin und schreibt in ihrem gleichnamigen Blog über ihr Leben und ihre Erfahrungen als Deutsch-Koreanerin. Einen besonders wichtigen Stellenwert nimmt dabei das koreanische Essen ein. Um ihren Lesern die koreanische Küche noch näher zu bringen, bietet sie alle zwei Monate öffentliche Kochkurse in Dortmund an. Darüber hinaus kann man sie jedoch auch ganz individuell zu sich nach Hause einladen und gemeinsam mit ihr kochen. Auch Unternehmen buchen sie mittlerweile, um ihre Firmenfeiern mit Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern zu gestalten.

Website: www.missseoulfood.de

Aktuelle Kochtermine: www.missseoulfood.de/index.php/kochevents

Facebook: www.facebook.com/missseoulfood

Instagram: www.instagram.com/missseoulfood

Spendenaktion: Kimbab für Karen

Ich kenne Karen Falkenberg über eine gemeinsame Bekannte schon seit Jahren. Dortmund (und die angrenzenden Städte Lünen, Bergkamen, Waltrop und Bochum) ist eben ein Dorf.

Dank Social Media und zahlreicher Netzwerkveranstaltungen verliert man sich auch nie so richtig aus den Augen. Viele schimpfen ja auf die sozialen Medien und kritisieren, dass der Kontakt über Facebook & Co. oberflächlich und flüchtig sei. Aber ohne Facebook würde ich vieles gar nicht mitbekommen. Zum Beispiel die Tatsache, dass Karen schon seit zwei Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Und, dass sie Hilfe braucht.

Der Facebook-Aufruf von Carola Baxmann, eine Rampe für Karen zu bauen hat mich gleich mitgenommen. Ich liebe ja initiative Menschen und konkrete Projekte! Finde ich Klasse! Also musste ich unbedingt dabei sein. Eine Rampe tatsächlich mit meinen eigenen Händen zu bauen ist nicht so meine Sache. Einfach „nur“ Geld zu spenden auch nicht. (Obwohl ich Geld sehr wichtig finde! Vor allem bei diesem Projekt.) Ich wollte unbedingt einen ganz persönlichen Beitrag leisten. Und was liegt da näher, als Spender und Sponsoren mit einem koreanischen MissSeoulFood-Kochkurs zu „belohnen“.

Die ersten haben sich schon angemeldet.

Das Ganze war so herrlich unkompliziert. Ein kurzes Telefonat mit Carola Baxmann und alle Eckdaten standen sofort fest. Ja, es soll koreanisch gekocht werden. Ja, die zehn Teilnehmer des Kurses sollen einen Spendenbeitrag von 89 Euro auf Karens Rampenkonto einzahlen. Ja, Carola stellt ihre Küche in ihren Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. Und ja, Karen ist natürlich auch dabei. Haach! Wieviel positive Energien und Schwung so ein Projekt freisetzt.

Und jetzt wird tatsächlich gekocht. Am 27. Januar zeige ich zehn Rampen-Spendern, wie man Kimbab, also koreanisches Sushi macht. Vier Stunden lang werden wir in der Küche von Carola Baxmanns Praxis in Unna kochen und natürlich auch essen. Da Carola die Räumlichkeiten stellt und ich alle Zutaten mitbringe, kann der komplette Erlös an Karen gehen. Die ersten Anmeldungen sind schon eingegangen und ich freue mich schon sehr auf den Termin. Und da sage noch Einer soziale Medien seien belanglos…

Zur Anmeldung für den MissSeoulFood-Kimbabkurs geht es hier

Mehr zum Spendenprojekt „Rampe für Karen“: rampe-fuer-karen.computerzauber.de

 

 

 

 

 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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